Erektile Dysfunktion: Der ultimative Guide?

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Wir schreiben regelmäßig über Asthma und andere Erkrankungen, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Wir haben für Sie den vielleicht umfassendsten Guide zum Thema Erektionsprobleme im deutschsprachigen Internet erstellt.

Gleich zu Beginn möchten wir den Begriff erektile Dysfunktion (kurz: ED) einmal genau definieren und ihn gegenüber den häufig alternativ verwendeten Worten Potenzproblem, Impotenz, Erektionsstörung und Erektionsproblem abgrenzen.

Was ist eine erektile Dysfunktion genau?

Man versteht unter einer erektilen Dysfunktion die Unfähigkeit, über einen längeren Zeitraum hinweg eine ausreichend starke Erektion des Penis zu erreichen, um einen sexuell befriedigenden Kontakt zu haben. In der Regel liegt die Grenze bei 75 Prozent des Geschlechtsverkehrs.

Man sollte aber zwischen Impotenz und Erektionsschwierigkeiten unterscheiden, denn erektile Dysfunktion ist nicht gleich Impotenz.

„Impotenz ist ein Begriff, der mittlerweile für viele verschiedene Störungen und Krankheitsbilder benutzt wird”, sagt der Urologe Hannes Höfer. „Man kann ihn synonym für erektile Dysfunktion benutzen, aber man kann auch sagen, Impotenz bedeutet die Unfähigkeit, eine Ejakulation zu bekommen bzw. die Unfähigkeit, ein Kind zu zeugen. Diese Infertilität wird auch häufig mit dem Begriff Impotenz beschrieben.”

Erektile Dysfunktion, Erektionsstörungen und Erektionsprobleme sind gleichbedeutend und stehen für die Unfähigkeit, (vorübergehend) eine ausreichende Erektion zu bekommen oder über einen bestimmten Zeitraum zu halten.

Erektionsschwierigkeiten haben nicht zwingend etwas mit der Libido zu tun. Man kann durchaus eine starke Lust auf Sex verspüren und dennoch tut sich „untenherum” gar nichts. Auf der anderen Seite kann man keine Erektion bekommen, wenn man nicht sexuell erregt ist. Genau dieses Phänomen machen sich auch die auf dem Markt befindlichen Medikamente, die sogenannten PDE-5-Hemmer, zunutze. Aber dazu später mehr.

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Wie äußern sich Erektionsschwierigkeiten?

Neben den eindeutigen Symptomen wie einer erschwerten Erektionsfähigkeit bzw. Schwierigkeiten, eine Erektion aufrechtzuerhalten, kann es auch zu vorzeitigem Samenerguss, verspätetem Samenerguss oder auch zum Ausbleiben der Ejakulation kommen. 

Tritt eines der beschriebenen Probleme über einen Zeitraum von mehr als drei Monaten auf, sollte man ggf. einen Arzt konsultieren. Dabei ist wichtig zu wissen, dass eine ED auch die Folge einer tiefer liegenden Krankheit, wie z. B. Diabetes, sein kann. In einem solchen Fall muss der Diabetes behandelt werden, was oft dazu führt, dass die Erektionsprobleme ganz von selbst wieder verschwinden.

Wie funktioniert eigentlich eine Erektion?

Die Erektion ist ein hochkomplexes Zusammenspiel von Nervenimpulsen, Hormonen, Enzymen, Botenstoffen, Penismuskulatur und Blutgefäßen. 

Durch sexuelle Erregung wird in den Muskelzellen des Penis der Botenstoff cGMP freigesetzt. Dadurch entspannt sich die Muskulatur der Blutgefäße im Glied. In der Folge kann Blut einfließen und der Penis erigiert. 

Die Arterie des Schwellkörpers erweitert sich und füllt das umgebende Gewebe mit Blut. Dieser Vorgang bewirkt eine weitere Schwellung des Gewebes und ein Aufrichten des Penis. Das angeschwollene Gewebe drückt auf die Penisvenen und verhindert so ein Abfließen des Blutes. Auf diese Weise bleibt die Erektion erhalten.

Nach einem Orgasmus oder bei fehlender sexueller Stimulation wird die weitere Produktion des Botenstoffs cGMP durch das Enzym PDE-5 unterbunden. Die Muskeln spannen sich wieder an und das Blut wird förmlich aus den Schwellkörpern gedrückt. Potenzmittel zum Beispiel hemmen die Produktion von PDE-5. Dadurch kann eine Erektion länger aufrechterhalten werden.

Wer es noch etwas genauer wissen will …

Die Infografik unten zeigt die genauen chemischen oder biologischen Vorgänge:

Die Grafik zeigt die chemischen Reaktionen bei einer Erektion

Was passiert bei einer erektilen Dysfunktion?

Grundsätzlich kann eine ED viele verschiedene Ursachen haben. Bitte beachten Sie hierzu den Abschnitt Ursachen. In rund 50 Prozent der Fälle handelt es sich jedoch um nicht-organische Ursachen, die mithilfe von PDE-5-Hemmern behandelt werden können.

Denn oftmals wird das Enzym PDE-5 entweder zu früh ausgeschüttet oder in einer zu hohen Konzentration. Die Folge: Die Muskulatur im Penis spannt sich an und das Blut wird förmlich aus dem Penis gedrückt. Der Penis erschlafft. Wird jedoch die Produktion dieses Enzyms gehemmt, bleibt die Muskulatur länger entspannt und das Blut bleibt im Glied.

Wo liegen die Ursachen für erektile Dysfunktionen?

Die Liste möglicher Ursachen ist lang. Die einen sind eher physischer Natur, andere emotionalen Ursprungs. Dazu kommen bestimmte Risikofaktoren, die entweder für sich allein als Ursache erektiler Dysfunktion verantwortlich sind oder aber andere Ursachen noch verstärken. Nicht immer ist nur eine Ursache der Grund für die Erektionsprobleme, vielmehr können mehrere Probleme gleichzeitig dafür verantwortlich sein.

Organische Ursachen

Rund 75 Prozent der Probleme für Erektionsstörungen sind körperlicher Natur. Dazu zählen unter anderem

  • Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems
  • Bluthochdruck
  • Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes oder Niereninsuffizienz
  • Schlaganfall, MS oder Parkinson
  • Übergewicht
  • Schlafstörungen
  • Störungen des Hormonhaushalts

Psychische Ursachen

Mit 15 Prozent nehmen die psychischen Ursachen Rang zwei ein. Darunter fallen beispielsweise

  • Stress und Leistungsdruck
  • Ängste, Phobien und Depressionen
  • Hemmungen, religiöse Konventionen
  • Minderwertigkeitskomplexe
  • Spannungen in der Beziehung

Medikamentöse Ursachen

Die wenigsten Gründe für eine ED sind medikamentöser Natur. Trotzdem können verschiedene Arzneien die Libido oder den Blutfluss zum Penis unmittelbar beeinflussen. Solche Medikamente sind unter anderem

  • Beta-Blocker
  • Antidepressiva
  • Neuroleptika
  • Muskelrelaxantien
  • Drogenmissbrauch

(Quelle: Internisten im Netz)

Wie oft kommt eine erektile Dysfunktion vor?

Wer an Erektionsproblemen leidet, ist in guter Gesellschaft. Die Angaben über die Häufigkeit von erektiler Dysfunktion sind je nach Quelle äußerst unterschiedlich. Manche gehen sogar von einer Quote von über 90 Prozent aus – allerdings über alle Altersklassen und über das ganze Leben hinweg gesehen. 

Andere Quellen haben andere Betrachtungsweisen. Es ist ab und zu immer wieder zu lesen, dass ab 40 je Lebensdekade 10 Prozent mehr Männer betroffen sind. Das bedeutet, dass rund 40 Prozent der 40-jährigen Männer, 50 Prozent der 50-jährigen und 70 Prozent der 70-jährigen Männer (usw.) an erektiler Dysfunktion leiden sollen. 

Eine andere Studie mit dem Titel One Patient Out of Four with Newly Diagnosed Erectile Dysfunction Is a Young Man aus dem Jahr 2013 kommt zu dem Ergebnis, dass rund 25 Prozent der unter 40-Jährigen das erste Mal gegen erektile Dysfunktion behandelt werden müssen. (Quelle: International Society for Sexual Medicine)

Diese vielen, aber sehr unterschiedlichen Zahlen haben auch etwas mit der Häufigkeit des Geschlechtsverkehrs zu tun. Bei einigen Studien werden die Männer gewissermaßen unter Laborbedingungen getestet, in anderen füllen Sie lediglich einen Fragebogen zu ihren persönlichen Erfahrungen aus. Dabei muss man folgendes bedenken:

Laut einer Studie des Kinsey Institutes haben junge Männer unter 29 im Durchschnitt 2,15-mal Sex pro Woche, während der Schnitt bei Männern in ihren Vierzigern auf nur noch 1,33-mal fällt. Deshalb fällt es älteren Männern oft auch nicht auf, wenn Sie Probleme haben. Das würde natürlich die Zahl noch erhöhen, insbesondere wenn man sie in Relation zueinander setzen würde. (Quelle: Kinsey Institutes)

Grafik verschiedener Männer in verschiedenen Altersstufen

Wie hängt die erektile Dysfunktion mit dem Alter zusammen?

Das Alter ist eines der größten Risikofaktoren für Erektionsprobleme. Wie im vorangegangenen Abschnitt bereits beschrieben, nimmt die Häufigkeit mit zunehmendem Alter deutlich zu. 

Nur um das klarzustellen – auch wenn das Risiko für Erektionsstörungen mit dem Alter zunimmt, ist das Alter an sich nicht der primäre Grund dafür. Vielmehr kommen mit den zunehmenden Jahren immer weitere Risikofaktoren und körperliche Gebrechen dazu, die in ihrer Summe der Grund für erektile Dysfunktionen sind.

Diabetes ist dafür ein anschauliches Beispiel, oder auch ein Herzinfarkt. Ein gesunder Lebensstil kann jedoch dabei helfen, sich davor zu schützen. Lesen Sie mehr dazu im Abschnitt Prävention

Erektionsprobleme unter 40

In der Studie Erectile dysfunction in fit and healthy young men: psychological or pathological? wird darauf hingewiesen, dass die Fälle von Männern unter 40, die an Erektionsstörungen leiden, zwischen 2010 und 2015 von 5 Prozent auf über 15 Prozent gestiegen sind.

Dafür werden insbesondere psychologische Gründe wie Arbeitsüberlastung und Stress, Beziehungsprobleme und Depressionen verantwortlich gemacht, weil diese Männer ansonsten körperlich vollkommen gesund waren. (Quelle: Androl Urology 2017)

Erektionsprobleme ab 40

Man kann es gar nicht oft genug betonen: Das Alter selbst ist nicht der Grund für mögliche Erektionsschwierigkeiten. Lediglich das Zusammentreffen begleitender Faktoren erhöht das Risiko. Unser Körper wird im Alter einfach anfälliger für diverse Krankheiten, die ihrerseits die Ursache für eine ED sein können. Auch werden oft mehr Medikamente eingenommen – ein weiterer, möglicher Grund. 

Zusätzlich verändert sich der Hormonhaushalt und die Libido nimmt ab. Das Problem dabei: Nur sexuelle Erregung kann eine Erektion überhaupt auslösen. Hat der Mann möglicherweise gar kein Verlangen und vollzieht den Geschlechtsverkehr nur, um seiner Frau einen Gefallen zu tun, sind Erektionsprobleme praktisch vorprogrammiert.

Wie wird eine erektile Dysfunktion diagnostiziert?

Wenn Sie einen Arzt aufsuchen, wird er eine ganze Reihe von Untersuchungen durchführen. Zunächst aber wird er Ihnen wichtige Fragen stellen und eine Anamnese durchführen. Die Diagnose besteht aus

  • einer physischen Untersuchung,
  • einer psychologischen Einschätzung aufgrund verschiedener Fragen,
  • allgemeinen Fragen, auch zu Ihrer Krankengeschichte und Krankheiten in der Familie und
  • labortechnischen Untersuchungen von Blut und Urin.

Physische Untersuchung

Bei der körperlichen Untersuchung werden in aller Regel der Blutdruck gemessen, Lunge und Herz abgehört und die Genitalien sowie die Prostata untersucht. 

Es sind aber auch Untersuchungen mittels Ultraschall oder mit einem Gerät denkbar, dass nächtliche Erektionen aufzeichnet.

Psychologische Untersuchung

Neben Auskünften zu beruflichem bzw. privatem Leistungsdruck und Stress wird der Arzt fragen, ob der Patient unter Angstzuständen, Depressionen oder anderen psychologischen Konditionen leidet. Leistungsdruck, Minderwertigkeitsgefühle, Ausgrenzung, Mobbing etc. – all das kann zusätzlich eine erektile Dysfunktion auslösen oder verstärken.

Allgemeine Fragen

Hier eine Liste möglicher Fragen des Arztes:

  • Wie lange kämpfen Sie bereits mit Erektionsproblemen?
  • Kamen die Probleme plötzlich oder eher schleichend?
  • Wie sieht es mit Ihrer Libido aus? Haben Sie noch starkes sexuelles Verlangen?
  • Können Sie einen Orgasmus bekommen und ejakulieren?
  • Wie oft haben Sie in der Regel Sex? Hat sich dabei die Häufigkeit stark verändert zu früher?
  • Wie fest sind Ihre Erektionen und wie lange können Sie sie aufrechterhalten?
  • Gibt es bestimmte Situationen, in denen es Ihnen schwerer oder leichter fällt, eine Erektion zu bekommen?
  • Leben Sie in einer festen Beziehung und wenn ja, wie würden Sie diese beschreiben?
  • Welche Medikamente nehmen Sie regelmäßig ein?
  • Rauchen Sie? Trinken Sie? Nehmen Sie Drogen?
  • Hatten Sie Operationen oder haben Sie andere bekannte Krankheiten?

Die Laboruntersuchung

Für die Laboruntersuchung werden in der Regel Blut- und Urinproben genommen. Anhand des Urins kann z. B. ein Diabetes festgestellt werden. Bei der Untersuchung des Blutes werden zusätzlich Herzprobleme oder ein zu geringer Testosteronspiegel aufgedeckt.

Das Gesamtbild

Am Ende kann sich der Arzt aus all diesen Informationen ein umfassendes Gesamtbild der Situation machen und die Gründe und Ursachen der erektilen Dysfunktion eingrenzen.

Grafik verschiedener Behandlungsmethoden bei einer erektilen Dysfunktion

Welche Behandlungsmethoden gibt es?

Die Liste möglicher Behandlungsmethoden ist lang. Eine erfolgreiche Behandlung richtet sich dabei stets nach den Ursachen. Im besten Fall müssen zunächst zugrundeliegende Krankheiten, Zustände oder Situationen behandelt werden. Vielfach erübrigt sich danach eine weitere Behandlung der erektilen Dysfunktion, weil sie nicht mehr vorhanden ist. 

Ist der Grund der ED beispielsweise ein starkes Übergewichtigkeit und sorgt man daraufhin für eine deutliche Gewichtsabnahme, verschwinden auch die Probleme im heimischen Schlafzimmer in vielen Fällen von selbst. Natürlich kann man auf dem Weg dorthin mit PDE-5 Hemmern oder ähnlichem nachhelfen. 

In anderen Fällen wiederum liegen die Gründe tiefer oder sind breiter gefächert. Hier wird es oft schwierig, alle Ursachen anzugehen oder ihnen den Garaus zu machen. Aber auch in solchen Fällen kann den Patienten unter anderem medikamentös geholfen werden.

Welche Medikamente gibt es?

Da Arzneien zu den bekanntesten und regelmäßig verordneten Therapien gegen erektile Dysfunktion gehören, wollen wir mit ihnen beginnen. Bis vor rund 20 Jahren Viagra® das erste Mal auf den Markt kam, hatte man einer Erektionsstörung nicht viel entgegenzusetzen. Außer vielleicht eine OP. 
Nun aber kam dieses „Wundermittel” daher, das heutzutage durch mehrere gleich arbeitende Wirkstoffe flankiert wird. Zu den bekanntesten drei Wirkstoffen aus der Gruppe der PDE-5-Hemmer zählen Tadalafil, Sildenafil und Avanafil.

Injektionen

Es gibt auch die Möglichkeit, sich vor dem geplanten Geschlechtsverkehr eine Injektion in die Penisbasis zu verabreichen. Alternativ dazu gibt es Stäbchen, die mit dem entsprechenden Wirkstoff ausgestattet sind und in die Harnröhre geschoben werden. Durch die lokale Verabreichung kann der Wirkstoff direkter und intensiver arbeiten. Diese Verfahren sind unter den Begriffen Caverject, Edex oder auch Muse bekannt.

Testosteron

In manchen Fällen kann eine Testosterontherapie helfen. Das ist dann der Fall, wenn der ED eine zu geringe Konzentration des männlichen Geschlechtshormons zugrunde liegt. Eine Beratung durch den Arzt ist in diesem Fall angeraten.

Psychologische Betreuung

Wie schon erwähnt, liegen einer Potenzstörung in 15 Prozent der Fälle psychische Ursachen zugrunde. Hier kann eine psychologische Betreuung einiges bewirken. Ein Therapeut kann Ursachen wie Stress, Ängste oder Depressionen gemeinsam mit dem Patienten behandeln, sie lindern oder im besten Fall beseitigen.

Sehr wahrscheinlich wird er mit dem Patienten an den Gründen des Stresses arbeiten, über die Einstellung des Mannes zu Sex und Intimität sprechen und mögliche verborgene Konflikte herausarbeiten, die im Unterbewusstsein ihr Unwesen treiben.

Aber nicht nur die Gründe für eine ED werden herausgearbeitet, auch die vielleicht drängendste Frage für viele Männer wird beantwortet: Bin ich noch ein Mann? „Ja”, sagt Diplom-Psychologe und Kinesiologe Andreas Niklas aus München. „Und zwar deswegen, weil die erektile Dysfunktion bzw. die Fähigkeit, Sex zu haben, ja nicht das einzige ist, was mich als Mann auszeichnet. Als Mann sollte ich mich generell nicht zu abhängig von der Funktion meines Penis machen. Ich kann ein Vater oder ein Großvater sein und habe darüber hinaus viele verschiedene Rollen, die ich sehr, sehr unterschiedlich ausfüllen kann.”

Zu einer psychologischen Betreuung kann auch eine Paartherapie gehören, gerade dann, wenn durch die erektile Dysfunktion Probleme in der Beziehung aufgetreten sind.

Vakuumpumpe und Penisring

Beide sind eine sehr beliebte Methode zur Behandlung von Potenzproblemen. Dabei legt man den Penis in einen Zylinder, in dem über einen manuellen Blasebalg oder aber über eine elektrische Pumpe ein Vakuum erzeugt wird. Das Vakuum bewirkt, dass Blut in den Penis „gezogen” wird und dieser erigiert. 

Ist der Penis ausreichend erigiert, nimmt man ihn aus dem Zylinder und streift einen festen Penisring aus Silikon oder Metall über die Peniswurzel. Das verhindert ein zu schnelles Abfließen des Blutes. Der Penisring sollte jedoch nicht länger als 30 Minuten am Stück getragen werden.

Kegel- und andere Übungen

Mithilfe von Kegelübungen stärkt man die Beckenbodenmuskulatur. Am einfachsten können diese Muskelgruppen identifiziert werden, indem man mitten während des Urinierens den Harnstrahl unterbricht. Trainieren Sie diese Muskeln durch ein jeweils dreisekündiges Anspannen bei 10 bis 20 Wiederholungen. 

Mehrere Studien, unter anderem Pelvic floor exercises for erectile dysfunction, konnten nachweisen, dass regelmäßige Übungen und eine Stärkung der Beckenbodenmuskulatur eine bestehende erektile Dysfunktion positiv beeinflusst. (Quelle: BJU Int. 2005)

Der Diplom Sportwissenschaftler und Trainer Diego Bichler empfiehlt auch die Stärkung der Muskulatur. „In erster Linie versucht man natürlich, die Beckenbodenmuskulatur zu kräftigen”, so der Experte. „Bei einem Mann ist das sehr leicht. Ich gebe den Tipp, einfach mal zu versuchen, den Hoden hochzuziehen. Das Gute dabei ist, ich werde meine Beckenbodenmuskulatur niemals übertrainieren können. Aber weil sie definitiv zu wenig benutzt oder zu wenig aktiviert wird, kann sie langfristig ihre Funktionalität verlieren”.

Auch Aerobic und andere sportliche Aktivitäten können bei erektiler Dysfunktion helfen, weil die Übungen für eine bessere Blutversorgung und einen erhöhten Stoffwechsel sorgen. Ebenso können Schwimmen, Joggen und Fahrradfahren eine positive Wirkung haben.

Das konnten wissenschaftliche Studien eindeutig belegen. Zum Beispiel ergab eine Analyse von zehn Studien mit dem Titel A Systematic Review of Intervention Studies, dass wöchentliches Training von insgesamt 160 Minuten über einen Zeitraum von sechs Monaten eine Verbesserung der erektilen Dysfunktion brachte. (Quelle: Sex Med 2018

Bevor Sie Ihr Leben umstellen und verstärkt sportlichen Aktivitäten nachgehen wollen, sollten Sie vorher Ihren Arzt fragen, ob in Ihrem Fall Gründe dagegen sprechen.

Yoga und Entspannungstechniken

Yoga kann bekanntermaßen Körper und Geist entspannen. Da Stress, Aufregung und Ängste Gründe und Ursachen einer erektilen Dysfunktion sein können, ist Entspannung ein geeignetes Mittel, um hier gegenzusteuern. 

Es kommt aber noch ein zweiter Yoga-Effekt ins Spiel. Da diese Übungen den Blutdruck mindern können, den Body-Mass-Index verbessern und den Herzschlag ins Gleichgewicht bringen, hat Yoga einen insgesamt positiven Einfluss auf gleich mehrere Faktoren, die eine erektile Dysfunktion begünstigen.

Studien, zum Beispiel Yoga in male sexual functioning: A noncompararive pilot study, konnten eindeutig belegen, dass sich die sexuelle Leistungsfähigkeit nach regelmäßigen Yogaübungen deutlich erhöhte. (Quelle: J Sex Med)

Naturheilmittel, Kräuter und Zusätze

Immer wieder liest man von Kräutern, Tinkturen und Nahrungszusätzen, die angeblich einen positiven Einfluss auf die Behandlung einer ED haben sollen. Dazu sollen unter anderem Ginseng, Yohimbin, Ingwer, Zink und Shatavari zählen. 

Die amerikanische FDA warnt ausdrücklich vor Kräuter- und verwandten Produkten, weil deren Wirkung in keiner zugelassenen wissenschaftlichen Studie jemals nachgewiesen werden konnte. Dazu kommt, dass die Wirkstoffe oft nicht kalibriert sind und man nie genau weiß, wie viel davon in einer Packung enthalten ist.

Bevor Sie die Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels als Ersatz für Medikamente planen, sollten Sie immer auch Ihren Arzt fragen, weil es zu gefährlichen Wechselwirkungen mit bestimmten Medikamenten kommen kann.

Akupunktur

Akupunktur ist eine jahrtausendealte Behandlungsmethode aus dem Reich der Mitte und wird bei den verschiedensten Krankheiten eingesetzt. Dabei werden Nadeln in bestimmte Körperregionen gestochen, um den Energiefluss im Körper zu verbessern und die Nerven anzuregen. Allerdings gibt es nach wie vor keinen wissenschaftlichen Nachweis der Wirkung über den Placebo-Effekt hinaus. 

Leider gibt es bisher auch keine verlässlichen Studien zum Thema Akupunktur und ED. Die, die es gibt, kommen enttäuschenderweise zu keinem eindeutigen Ergebnis. Aber natürlich können Sie es einmal probieren. Solange Sie sich in die Hände eines medizinisch ausgebildeten Akupunkteurs begeben, kann eigentlich nichts schiefgehen. Manchmal ist es der Glaube, der Berge versetzen kann.

Operative Verfahren

Sollten alle anderen Methoden nicht die gewünschte Wirkung zeigen, ist möglicherweise eine Operation das Richtige. Heutzutage werden dabei oft Implantate eingesetzt, die sich über eine Pumpe mit einer Flüssigkeit füllen lassen. Sie dienen als künstliche Schwellkörper. Dafür wird eine Art Ballon in den Penis implantiert, eine Pumpe in den Hodensack und ein Vorratsbehälter mit Flüssigkeit in den Bauchraum. 

Plant man, Sex zu haben, kann diese Flüssigkeit mithilfe der Pumpe manuell in den Penis befördert werden und erzielt auf diese Weise eine Erektion. Anschließend kann die Flüssigkeit wieder abgelassen werden.

Kann man erektiler Dysfunktion vorbeugen?

Je nachdem, wo die Ursachen liegen, lässt sich einer erektilen Dysfunktion bis zu einem gewissen Grad vorbeugen. Das Stichwort lautet: Gesunde Lebensweise.

Durch ein gesundes, ausgeglichenes Leben ist es möglich, vielen Ursachen von ED aus dem Weg zu gehen. Dazu zählen beispielsweise Übergewicht, Diabetes oder Stress. Nicht nur wird sich die eigene Kondition, sondern auch die Gesundheit insgesamt verbessern. Diese Maßnahmen können helfen:

  • Ernähren Sie sich ausgewogen und gesund. Vermeiden Sie zu viel Fett, Salz und Fast Food.
  • Betätigen Sie sich regelmäßig sportlich, machen Sie Ausdauertraining und bleiben Sie am Ball.
  • Versuchen Sie, Ihr Gewicht auf einem gesunden Level zu halten. Verschiedene Krankenkassen zum Beispiel halten dafür gute Tipps und BMI-Rechner bereit.
  • Finden Sie Ausgeglichenheit und versuchen Sie Stress weitestgehend zu vermeiden. Schaffen Sie sich zu Hause einen Ruhepol, gerade, wenn es im Job hektisch zugeht.
  • Geben Sie das Rauchen auf und trinken Sie Alkohol nur moderat. Lassen Sie von allen Formen von Drogen bitte die Finger weg.
  • Leiden Sie unter Angstzuständen oder Depressionen, sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen.
  • Nutzen Sie alle Möglichkeiten regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen und lassen Sie altersgemäß in Abständen einen kompletten Check-up durchführen.

(Quelle: tk.de)

FAQ

Zum Schluss unseres ultimativen Guides zu erektiler Dysfunktion beantworten wir noch einige wichtige Fragen zum Thema:

Was verursacht erektile Dysfunktion?

Die Ursachen einer ED sind vielfältig und lassen sich in drei Bereiche einordnen: Organische Ursachen, psychische Ursachen und medikamentöse Ursachen. Beispiele: Herzerkrankungen, Diabetes, Stress, Drogenkonsum oder Eheprobleme.

Woher weiß ich, ob meine erektile Dysfunktion eher organisch bedingt oder psychischem Ursprung ist?

Nur ein Arzt kann bei Ihnen zweifelsfrei eine erektile Dysfunktion diagnostizieren. Durch Fragen, eine psychologische und körperliche Untersuchung, sowie Laborwerte Ihres Blutes und Urins wird er am Ende wissen, was die ED bei Ihnen verursacht und entsprechende Therapien einleiten oder vorschlagen.

Kann ich verschiedene Behandlungsformen gegen ED miteinander kombinieren?

Das kommt ganz darauf an, worin die Ursachen liegen und welche Behandlungen Sie kombinieren möchten. Eine Kombination aus Yoga, Kegelübungen und PDE-5-Hemmer ist sicherlich förderlich. Eine Kombination aus verschiedenen Medikamenten plus nicht zertifizierten Kräutern eher nicht.

Kann Fahrradfahren eine erektile Dysfunktion verursachen?

Wenn Sie jeden Tag mehrere Stunden auf Ihrem Drahtesel sitzen und dabei einen schlechten oder zu harten Sitz haben, kann es durchaus zu einer Minderung Ihrer sexuellen Lust und Funktion kommen. Viele einfache Fahrradsitze drücken nämlich auf das Perineum, in dem sich sehr viele Nervenenden und Blutgefäße befinden.

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  1. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/erektile-dysfunktion/ursachen.html
  2. One Patient Out of Four with Newly Diagnosed Erectile Dysfunction Is a Young Man—Worrisome Picture from the Everyday Clinical Practice, Paolo Capogrosso, MD, Michele Colicchia, MD, DOI:https://doi.org/10.1111/jsm.12179
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  5. Schick V, Herbenick D, Reece M, Sanders SA, Dodge B, Middlestadt SE, Fortenberry JD. Sexual behaviors, condom use, and sexual health of Americans over 50: implications for sexual health promotion for older adults. J Sex Med. 2010 Oct;7 Suppl 5:315-29. doi: 10.1111/j.1743-6109.2010.02013.x. PMID: 21029388.
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  7. Gerbild H, Larsen CM, Graugaard C, Areskoug Josefsson K. Physical Activity to Improve Erectile Function: A Systematic Review of Intervention Studies. Sex Med. 2018 Jun;6(2):75-89. doi: 10.1016/j.esxm.2018.02.001. Epub 2018 Apr 13.
  8. https://www.bumc.bu.edu/sexualmedicine/physicianinformation/epidemiology-of-ed/
  9. https://www.internisten-im-netz.de/krankheiten/erektile-dysfunktion/ursachen.html
  10. Yoga in male sexual functioning: A noncompararive pilot study. J Sex Med 2010;7:3460–3466
  11. https://www.tk.de/techniker/magazin/ernaehrung/uebergewicht-und-diaet/richtiges-gewicht-normalgewicht-2006760

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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