Zugegeben – auf den ersten Blick haben die Themen erektile Dysfunktion (ED) und Ernährung nur wenig gemeinsam. Doch ein tieferer Blick in die Zusammenhänge lohnt sich: denn Erektionsprobleme, die nicht durch psychische Faktoren ausgelöst werden, finden ihre Ursache oft in Volkskrankheiten wie Bluthochdruck, Diabetes, Übergewicht oder auch Arteriosklerose (Arterienverkalkung).
Die gute Nachricht: ED muss kein unabwendbares Schicksal sein. Wie eine effektive Ernährungsumstellung Ihre Potenz unterstützen kann, erfahren Sie heute hier.
Wie kommt es überhaupt zu einer Erektion?
Kurz gesagt: Durch sexuelle Erregung kommt es zur Gefäßerweiterung, sodass mehr Blut in die ansonsten wenig durchbluteten Schwellkörper im Penis gelangt. Zusätzlich wird der Abfluss des Blutes über die Venen verhindert.
Es kommt also zu einem “Blutstau” in den Schwellkörpern, der für eine Erektion sorgt. Die Hoden werden dabei in Bauch- und Dammrichtung verlagert. (Quelle: netdoktor.de)
Können Sie sich nun in etwa vorstellen, warum freie Arterien in einem solchen Szenario von Vorteil sind? Eben. Wer seine Erektionsfähigkeit also so lange wie möglich aufrechterhalten (oder wieder verbessern) möchte, sollte dringend auf einen gesunden Lebensstil achten.
Denn nicht nur Rauchen und übermäßiger Alkoholkonsum, sondern auch die falsche Ernährung können zur Verkalkung wichtiger Blutgefäße führen.
Dabei wäre das in vielen Fällen recht einfach zu verhindern – denn was für die allgemeine Gesundheit gut ist, ist auch gut für die Potenz. Schließlich kommen körperlich bedingte Erektionsprobleme selten alleine: In vielen Fällen zeigen sie den allgemeinen Gesundheitsstatus an, wie eine Studie, veröfentlicht im renommierten Fachmagazin The American Journal of Medicine, zeigt. (Quelle: amjmed.com)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Ist die “Potenzdiät” DIE Ernährungsweise bei ED?
Wussten Sie, dass das Wort „Diät”, das schon bei der blossen Vorstellung an Verzicht für schlechte Laune sorgt, aus dem altgriechischen abgeleitet ist und eigentlich nur Ernährung bedeutet?
Genau so möchten wir das Ganze auch angehen, denn im Idealfall soll Ihnen Ihre neue Art zu essen sogar Spaß machen.
Und dann kann es auch schon losgehen!
Ernährungstipps für mehr Stehvermögen
- Mehr Pflanzen, weniger Fleisch. Es gibt kaum etwas, das der Potenz so im Weg steht, wie das “böse” LDL-Cholesterin. Schließlich reichert es sich gerne in den Arterien an und sorgt für – Sie ahnen es bereits – unschöne Verkalkungen. Das gilt übrigens auch für fettige Milchprodukte (beispielsweise Käse), Wurstwaren oder Eier.
- Ausreichend Omega-3-Fettsäuren. Im Kampf gegen das bereits genannte LDL gibt es ganz besondere Verbündete: Die viel zitierten Omega-3-Fettsäuren! Traditionsgemäß finden Sie diese mehrfach ungesättigten Fettsäuren in erster Linie in fettigem Fisch. Da der aber häufig durch Toxine wie Blei und Quecksilber belastet ist, empfiehlt es sich, Omega-3-Fettsäuren als Nahrungsergänzungsmittel (zum Beispiel durch Algen aus kontrolliertem Bio-Anbau) einzunehmen.
- Folsäure und erektile Dysfunktion. Auch hier scheint es einen Zusammenhang zwischen zu geringer Zufuhr von Folsäure und ED zu geben. Ein guter Lieferant für dieses Vitamin ist grünes Blattgemüse – darunter in erster Linie Spinat. Dieser enthält außerdem wertvolles Vitamin K, sowie das Vitamin B9. Eine Handvoll pro Tag kann bereits ausreichend sein! (Quelle: onlinelibrary.wiley.com).
- Integrieren Sie Flavonoide. Keine Sorge, wir erklären’s sofort. Bei diesen kleinen Kraftpaketen handelt es sich um sekundäre Pflanzenstoffe, die sowohl in Obst und Gemüse, als auch in Tee, Kaffee, Nüssen und sogar Wein enthalten sind (wobei wir von zu viel Alkohol abraten, weil der Erektionsstörungen verschlimmern kann).
Abnehmen für die Potenz – ist das wirklich nötig?
Sollten Sie bereits von Übergewicht betroffen sein, ist es erst einmal wichtig zu wissen, dass das nicht gleich auf Potenzprobleme schließen lässt. Die schlechte Nachricht ist jedoch, dass Übergewicht genau zu den Problemen führen kann, die häufig für erektile Dysfunktionen verantwortlich sind: Diabetes, Bluthochdruck und in vielen Fällen auch Arterienverkalkung.
Hier deshalb einige Zusatztipps für eine gesunde Gewichtsabnahme
- Meiden Sie späte Mahlzeiten. Essen Sie nichts nach 19 Uhr, idealerweise 17 Uhr. Der Grund? Kalorien werden am Abend unvorteilhafter verarbeitet. Auch dauert es dann länger, bis der Insulinspiegel nach der Nahrungsaufnahme wieder abgesunken ist – was die Fettverbrennung beeinträchtigen kann. (Quelle: nutritionfacts.org)
- Geben Sie unverarbeiteten Lebensmitteln den Vorzug. Nahrungsmittel, die so wenig wie möglich verarbeitet sind, sorgen für ein größeres Sättigungsgefühl und enthalten kein industriell zugesetztes Salz oder Zucker (was wiederum den Appetit unnötig anregen kann).
- Setzen Sie auf Apfelessig. Zwei Esslöffel des Essigs – einfach über Ihre Mahlzeit gegeben (gerne über Salat, Vollkorngetreide oder Gemüse) – können für einen langsameren Anstieg des Blutzuckerspiegels und für bessere Blutfettwerte sorgen. Wichtig ist hier selbstverständlich die regelmäßige Umsetzung. (Quelle: biomedcentral.com)
- Streichen Sie. Wer seinen Abnehmerfolg weiter erhöhen möchte, sollte zusätzlich zu den bereits genannten Tipps folgende Lebensmittel für mindestens 4 Wochen vom Speiseplan streichen: Alle mit Mehl hergestellten Produkte (egal um welche Mehlsorte es sich handelt), weiße Kartoffeln, Trockenfrüchte, Süßigkeiten, gesüßte Lebensmittel (Süßigkeiten, Joghurts, Desserts, aber auch bestimmte Soßen etc.) sowie Fertigprodukte im Allgemeinen.
- Kampf dem Zucker. Setzen Sie stattdessen auf zuckerarmes Obst wie Beeren, Vollkorngetreidesorten (Hirse, Quinoa oder Vollkornreis), viel Gemüse, Hülsenfrüchte sowie pflanzliche, cholesterinfreie Proteinquellen sowie Nüsse und Samen (in Maßen).
Dazu hat der Münchner Diplom-Sportwissenschaftler und Coach Diego Bichler einen Tipp.
“Achten Sie auf die Energiedichte der Lebensmittel. Je geringer der Wert ist, desto besser für Ihre Figur und Gesundheit”, empfiehlt er. “Während ein Gramm Apfel 0,5 kcal enthält, hat ein Gramm Schokolade hingegen 5,5 kcal, mehr als die zehnfache Energiedichte.”
Nach Erreichen Ihres Wunschgewichtes können Sie diese Regeln selbstverständlich lockern. Die Basis – viel Obst, Gemüse, Hülsenfrüchte und auch Vollkorngetreide sowie pflanzliche Proteine – sollte jedoch erhalten bleiben, um erneutes Übergewicht zu verhindern. Eine einfache Faustregel: 80 % der Ernährung sollten “gesund”, die anderen 20 % “für die Seele sein.
Schließlich will niemand für immer auf sein Lieblingsessen verzichten müssen, nicht wahr? Auch Bewegung spielt – selbstredend – eine wichtige Rolle: Mindestens 30 Minuten am Tag sollten es schon sein, um Ihre Gewichtsabnahme wirksam zu unterstützen.
Fazit: Alles steht und fällt mit der richtigen Ernährung
Unter den Faktoren, die zu einer erektilen Dysfunktion führen können, gibt es viele, die Männer vermeiden können. Der Abbau von ungesundem Übergewicht, die Regulation des Blutdrucks und die Vermeidung gefährlicher Arterienverkalkung gehören dazu.
Durch eine effektive Ernährungsanpassung purzeln nicht nur die Pfunde, sondern im Idealfall auch der Grad der erektilen Dysfunktion.