- Warum Männer mit hohem Testosteronspiegel andere Musik bevorzugen als ihre Geschlechtsgenossen
- Wie Sie Bass und Rhythmus für maximale Trainingsleistung nutzen können
- Welche Rolle Lautstärke und Tempo bei der Leistungssteigerung spielen
- Was der evolutionäre Zusammenhang zwischen Musik und Männlichkeit ist
- Wie Musik nachweislich Ihre Libido steigern kann

Haben Sie schon einmal beim Krafttraining Ihre Lieblingsmusik gehört und dabei diesen besonderen Energieschub gefühlt, als würde nur mehr reines Testosteron durch Ihre Adern fließen?
In jedem Fitnessstudio sieht man das gleiche Bild: Kopfhörer fest auf den Ohren, während Gewichte klirren und Muskeln arbeiten.
Musik gilt seit langem als treuer Begleiter beim Training. Die Forschung zeigt jedoch, dass sie mehr ist als nur Untermalung – sie kann „die Stimmung verbessern, die körperliche Leistung steigern, die gefühlte Anstrengung verringern und die physiologische Effizienz erhöhen“ – und das bei verschiedensten körperlichen Aktivitäten.
Das führt zu einer spannenden Frage: Können wir durch gezielt zusammengestellte Playlists unser männliches Energiegefühl verstärken und…wirkt sich das auch auf unsere Zeit unter der Bettdecke aus?

Evolution und kulturelle Wurzeln
In der Menschheitsgeschichte stand Musik schon immer in enger Verbindung mit Ausdrucksformen männlicher Kraft und Stärke. Frühe Kulturen erkannten die tiefe Wirkung von Rhythmus und Klang auf die menschliche Psyche – besonders bei der Jagd, im Krieg und bei männlich geprägten Ritualen.
In Kriegerkulturen weltweit entstanden bestimmte Musikmuster als Werkzeuge für Mut und Zusammenhalt. Bei den Tänzen amerikanischer Ureinwohner schlugen kraftvolle Trommelrhythmen den Takt für die gemeinsamen Bewegungen der Krieger vor der Schlacht.
Die Armeen im antiken Griechenland nutzten rhythmische Marschlieder, die sogenannten Paiane, für mehr Tapferkeit und Gruppengefühl. In der polynesischen Kultur dienten die donnernden Rhythmen des Haka als Kriegsruf und Demonstration männlicher Stärke.
Diese evolutionäre Verbindung gibt es auch heute noch – sie hat nur eine neue Form angenommen. Sportpsychologen greifen auf dieses alte Wissen zurück und erstellen sorgfältig aufgebaute Playlists, damit Athleten ihre Bestleistung abrufen können.
Professionelle Sportteams setzen beim Training und der Spielvorbereitung gezielte Musikabfolgen ein – nach den gleichen psychologischen Prinzipien, die schon vor Tausenden von Jahren Krieger motivierten.
Sportwissenschaftler empfehlen als Trainingsmusik zwischen 120 und 140 BPM (Beats pro Minute). In dieser Frequenz soll sich der Körper am besten mit dem Rhythmus synchronisieren.
Die hormonelle Verbindung
Eine faszinierende Studie aus dem Jahr 2018, veröffentlicht in „Personality and Individual Differences“, brachte eine überraschende Entdeckung: Männer, die Rockmusik mögen, haben typischerweise einen höheren Testosteronspiegel als jene, die Jazz und klassische Musik bevorzugen.
Die Forscher maßen bei 37 Männern den Testosterongehalt im Speichel und verglichen ihn mit deren Musikvorlieben – mit eindeutigen Ergebnissen.
Doch hier liegt ein häufiges Missverständnis: Rockmusik führt nicht zu mehr Testosteron. Der Zusammenhang läuft anders herum – Männer mit natürlich höherem Testosteronspiegel fühlen sich eher zu kraftvoller, energiegeladener Musik hingezogen. Ein klassischer Fall von Korrelation statt Kausalität.
Die Forschung deutet sogar auf das Gegenteil hin: Passives Musikhören kann den Testosteronspiegel kurzzeitig senken. Doch das ist nur ein Teil der Geschichte – wie sieht es mit anderen Hormonen in unserem Körper aus?
Musik beeinflusst unser Hormonsystem auf vielfältige Art:
- Cortisol: Studien belegen, dass Musik dieses Stresshormon deutlich senken kann – besonders beim Sport oder in angespannten Situationen.
- Dopamin: Wenn wir Musik hören, die uns gefällt, schüttet unser Gehirn diesen „Glücksbotenstoff“ aus. Das sorgt für natürliche Hochgefühle und mehr Antrieb.
- Serotonin: Rhythmische Musik kann die Serotoninproduktion ankurbeln und damit Stimmung und emotionales Gleichgewicht verbessern.

- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Bass im Blut: Auch jenseits des Hormonsystems wirksam
Wenn Musik unser Ohr erreicht, löst sie eine Kaskade körperlicher Reaktionen aus – vor allem bei tiefen Frequenzen und rhythmischen Mustern.
Die Forschung zeigt: Bass-lastige Musik aktiviert unser Gleichgewichtssystem – genau das System, das auch für Balance und räumliche Orientierung zuständig ist. Das erklärt, warum tiefe Basslinien uns buchstäblich in Bewegung bringen können.
Die Kraft des Rhythmus
Unser Herz sucht ständig nach einem Takt zum Mitschlagen. Dieses als „Entrainment“ bekannte Phänomen ist tief in unserer Biologie verankert. Beim Musikhören versucht unser Herz-Kreislauf-System, sich mit dem Rhythmus zu synchronisieren. Das wirkt sich aus auf:
- Herzfrequenz: Musik zwischen 120-140 BPM kann die Herzrate für intensives Training optimieren
- Durchblutung: Rhythmische Musik kann die Blutzirkulation und Sauerstoffversorgung der Muskeln verbessern
- Atmung: Das Musiktempo beeinflusst Atemfrequenz und -tiefe
- Gehirnaktivität: Gehirnwellen neigen dazu, sich mit musikalischen Rhythmen zu synchronisieren.
Musikalische Vorfreude und Erregung
Unser Gehirn sagt ständig voraus, was als nächstes in der Musik kommt. Das erzeugt ein neurologisches Reaktionsmuster:
- Aufbauende Passagen setzen Dopamin frei
- Der Drop aktiviert die Belohnungszentren
- Vertraute Muster schaffen ein Gefühl von Freude und Zufriedenheit
Das löst körperliche und emotionale Reaktionen aus:
Direkte körperliche Antworten:
- Erhöhte Hautleitfähigkeit
- Pupillenerweiterung
- Gesteigerte Muskelspannung und Reaktionsbereitschaft
Psychologische Wirkungen:
- Dopaminausschüttung bei musikalischen Aufbauten
- Aktivierung der Belohnungszentren beim Drop
- Bessere Konzentration und Aufmerksamkeit
- Stärkere emotionale Beteiligung
- Verminderte Ermüdungswahrnehmung
Auswirkungen auf die Leistung
Die Forschung zur Wirkung von Musik auf die körperliche Leistung ist überzeugend. Mehrere Studien belegen deutliche Verbesserungen:
- Ausdauer: Kann die Trainingsdauer verlängern und hilft, das Tempo zu halten.
- Bewegungsqualität: Kann Bewegungsmuster und Koordination verbessern, wenn sie mit dem Rhythmus synchron sind.
- Erholung: Kann die Stimmung nach dem Training beeinflussen.
Der Schlüssel zur Maximierung dieser Vorteile liegt in der Synchronisation – wenn Bewegung und musikalischer Rhythmus übereinstimmen, arbeitet der Körper effizienter. Er verbraucht weniger Energie und erzielt bessere Ergebnisse.
Das geht über reine Motivation hinaus – es geht darum, die natürliche Reaktion des Körpers auf rhythmische Reize für Höchstleistungen zu nutzen.
Ein gesenkter Cortisolspiegel (Stresshormon) ist in vielen Fällen als Mann erstrebenswerter, da Cortisol der Gegenspieler zu Testosteron ist.
Steigt der Cortisolspiegel durch Stress, sinkt im Gegenzug der Testosteronspiegel – was sich negativ auf Muskelaufbau, Libido und Energielevel auswirken kann.
Musik kann hier als natürlicher Cortisol-Senker fungieren und so eventuell indirekt den Testosteronspiegel stabilisieren.
Lautstärke als Leistungshebel: Wie Musik das Training steuert
Sound und Stärke – mehr als nur Lärm im Ohr. Die Lautstärke kann unser Training merklich beeinflussen. Die Forschung belegt: Lautere Musik steigert Herzfrequenz, Atmung und allgemeine Aktivierung – und kann so die Trainingsleistung verbessern. Doch es kommt auf die richtige Dosis an.
Der Lautstärke-Effekt: Höhere Lautstärken können zwar Leistungswerte wie Laufgeschwindigkeit und Griffkraft im Vergleich zu leiserer oder keiner Musik verbessern.
Aber Vorsicht: Zu hohe Lautstärken können durch Überstimulation die Leistung sogar mindern. Wie bei einem Motor: Etwas Gas gibt mehr Power, zu viel schadet.Die Kunst liegt darin, die persönliche optimale Lautstärke zu finden – stark genug zum Pushen, aber nicht überwältigend.
Die optimale Stärke ist individuell und kann sich je nach Trainingsart unterscheiden. Merke: Nicht die Ohren malträtieren, sondern die Lautstärke wählen, die das Training am besten unterstützt.
Praxistipps für den Trainingsalltag
So setzen Sie die Forschung in die Praxis um:
Der Aufbau der Trainingsmusik
Eine gute Workout-Playlist ist mehr als eine Sammlung schneller Songs. Der Schlüssel liegt im Aufbau – passend zur Trainingsintensität.
Beginnen Sie mit Tracks für den Rhythmus beim Aufwärmen, steigern Sie die Energie mit dem Training. Zum Cool-down wählen Sie Musik, die Sie sanft zurück in den Ruhemodus bringt.
Das Timing der Tracks
Ihre Playlist sollte den Trainingsplan spiegeln. Platzieren Sie besonders motivierende Songs gezielt bei den Hochintensitäts-Intervallen.
Der natürliche Musikfluss unterstützt so Ihren Trainingsrhythmus. Diese Abstimmung macht das Training flüssiger und hilft, das Energielevel zu halten.
Persönliche Anpassung
Die Forschung gibt Leitlinien, doch Ihr Musikgeschmack zählt am meisten. Testen Sie verschiedene Genres bei unterschiedlichen Trainingsarten. Achten Sie darauf, welche Songs Ihre Leistung und Motivation konstant steigern.
Brechen Sie ruhig Konventionen – wenn Sie mit klassischer Musik besser Gewichte stemmen als mit Rock, ist das Ihre optimale Wahl.
Umsetzung im Training
Klären Sie technische Aspekte vor dem Training. Mit gut organisierter und leicht zugänglicher Musik können Sie sich voll aufs Training konzentrieren. Regelmäßige Playlist-Updates halten das Training frisch, behalten Sie aber bewährte Power-Songs bei.
Ist auch ein Libido-Boost möglich?
Dass Musik sexy sein kann, ist keine Überraschung – doch die Wissenschaft zeigt jetzt: Bestimmte Klänge steigern nachweislich das sexuelle Verlangen.
Eine Studie zur Stimmungsbeeinflussung liefert handfeste Beweise: Bei Männern führte das Hören ausgewählter Musik zu einer deutlichen Zunahme der penilen Tumeszenz (Schwellung des Penis) und der subjektiv empfundenen sexuellen Erregung.
Die Studie war jedoch relativ klein und es besteht auf diesem Gebiet mehr Forschungsbedarf. Viele Therapeuten setzen Musik jedoch gezielt in der Sexualtherapie ein.

Fazit
Die Beziehung zwischen Musik und männlicher Energie ist komplexer als nur laute, aggressive Sounds aufzudrehen.
Die Forschung zeigt zwar, dass Männer mit höherem Testosteronspiegel sich oft zu bestimmten Musikstilen hingezogen fühlen – die wahre Kraft liegt aber darin, wie wir Musik strategisch nutzen, um unsere körperliche Leistung und mentale Verfassung zu steigern.
Eine optimale Playlist zu erstellen kann dabei helfen. Mit dem Wissen über Rhythmus, Tempo und Timing können Sie einen Soundtrack zusammenstellen, der nicht nur Ihr Training verbessert, sondern Ihre Energie auf eine für Sie stimmige Art kanalisiert.
Denken Sie daran: Die beste Trainingsmusik richtet sich nicht nach den Erwartungen anderer – sondern nach dem, was Sie zu Höchstleistungen antreibt.
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