Erektionsstörungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben und bewirken, dass der Penis entweder erst gar nicht erigiert oder aber nicht ausreichend lange, um einen zufriedenstellenden Geschlechtsverkehr zu haben. Eine ganze Reihe von Gründen kann für die erektile Dysfunktion (ED) verantwortlich sein. Keine davon hat etwas mit der Liebe oder Ihrer Männlichkeit zu tun!
Ein wenig Statistik zur Einstimmung
Sie sind mit dem Problem keineswegs allein. An erektiler Dysfunktion leiden laut einer repräsentativen Bevölkerungsstudie 6,6 Prozent aller Männer. In der Altersgruppe 56 bis 65 sind es schon 20,8 Prozent. Und bei den 66- bis 75-Jährigen sogar 33,7 Prozent. (Quelle: aerzteblatt.de)
Geht man von 41 Millionen Männern in Deutschland aus und zieht davon 20 Prozent ab (unter 20 Jahren) sprechen wir also bei 6,6 Prozent von rund 2,16 Millionen Männern, denen es so geht wie Ihnen. (Quelle: destatis.de)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Die möglichen Ursachen einer erektilen Dysfunktion
Den Katalog an Ursachen kann man in zwei Hauptbereiche einteilen: Körperliche Gründe und psychische Auslöser.
Körperliche Gründe
- Erkrankungen der Blutgefäße
- Störungen im Hormonhaushalt
- Störungen des Nervensystems
- Folge einer Operation oder Bestrahlung
- Krankheiten unterschiedlichster Natur
- Übermäßiger, regelmäßiger Alkohol- oder Drogenkonsum
- Nebenwirkungen von Medikamenten
Psychische Auslöser
- Stress und Burn-out-Syndrom
- Depressionen
- Angst vor dem Versagen
Was ist der Unterschied zwischen Impotenz und erektiler Dysfunktion?
Oft werden diese beiden Begriffe synonym verwendet. Dabei gibt es fachlich betrachtet einen feinen Unterschied. Von einer erektilen Dysfunktion spricht man bei teilweisen Störungen der Penisverhärtung (der Penis bleibt nicht lange genug erigiert oder erigiert nicht vollständig).
Unter Impotenz hingegen versteht man eine generelle Störung, sodass z. B. selbst bei einer Masturbation keinerlei Erektion möglich ist.
Wie steht es um die Männlichkeit? Bin ich noch ein Mann?
“Ja, denn erektile Dysfunktion oder die Fähigkeit zum Geschlechtsverkehr ist nicht das Einzige, was mich als Mann auszeichnet”, meint Diplom-Psychologe und Kinesiologe Andreas Niklas aus München, “Es gibt ja verschiedenste Tätigkeiten, wie ich meine Partnerin auch anderweitig befriedigen kann. Das heißt also, es geht darum, damit auch ein bisschen spielerisch umzugehen und nicht zu sagen “Das funktioniert nicht mehr. Ich bin kein Mann mehr und ich kann keine Sexualität haben.”
Was können Sie gegen Erektionsstörungen unternehmen?
Gelegentliche Erektionsprobleme kommen bei jedem Mann vor. Von einer ED spricht man erst dann, wenn das Problem über einen längeren Zeitraum bestehen bleibt. Glücklicherweise hat die Medizin in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht und funktionierende Medikamente entwickelt.
Zudem hat die öffentliche Diskussion das Thema glücklicherweise aus der Scham-Ecke herausgeholt.
Neben Medikamenten gibt es aber auch eine ganze Reihe anderer Möglichkeiten, die nach der Besprechung mit einem Arzt infrage kommen können. Dazu zählen zum Beispiel
- Allgemeines Körpertraining
- Pflanzliche Mittel wie Ginkgo oder Ginseng
- Psychologische Betreuung
- Ein gesunder Lebensstil (wenig Alkohol, Verzicht auf das Rauchen)
Weitere Optionen sind beispielsweise eine intrakavernöse Injektionstherapie, der Gebrauch einer Penispumpe, die Benutzung eines Penisrings und auch operative Alternativen.
Wie hängen erektile Dysfunktion und Corona zusammen?
In der Tat kann es einen Zusammenhang zwischen einer erektilen Dysfunktion und einer Erkrankung mit SARS-CoV-2 geben. Bedingt durch die allgemeinen Umstände in der Pandemie steigt die Zahl der an Stress und psychologischen Problemen leidenden Menschen stark an.
Da das auch Ursachen für eine erektile Dysfunktion sein können, ist ein möglicher Zusammenhang nicht von der Hand zu weisen. (Quelle: aerzteblatt.de)
Ob auch eine Infektion mit dem SARS-CoV-2-Virus zu erektiler Dysfunktion führen kann, ist derzeit Gegenstand mehrerer Studien. Ersten Erkenntnissen zufolge könnte das durchaus der Fall sein, wie eine Studie, 2021 veröffentlicht im Fachjournal The World Journal of Men’s Health, nahelegt. (Quelle: wjmh.org)
Sprechen Sie ganz offen mit Ihrer Partnerin oder dem Partner über das Problem
Suchen Sie unbedingt das Gespräch mit Ihrer Frau oder dem Partner. Nur so können emotionale Aspekte des Problems gelöst werden. Es ist wichtig, das Thema aus der Tabuisierung der Vergangenheit zu befreien und dem persönlichen Frust Luft zu machen. Auch der Partner/die Partnerin fühlt sich unwohl. Vielleicht denkt er/sie, dass es an ihnen selbst liegt. Nur ein offenes Gespräch kann hier helfen.