Der Wirkstoff in Viagra® wurde ursprünglich zur Behandlung von Bluthochdruck und Angina pectoris (Brustschmerzen) entwickelt. Aber während der klinischen Studien stellten die Forscher eine unerwartete Nebenwirkung fest: Die männlichen Probanden hatten beneidenswerte Erektionen!
Deshalb wurde Viagra® 1998 als Potenzmittel zugelassen. Fünf Jahre später schaffte es auch Cialis® auf den Markt. Seither fragen sich viele Anwender, welches Potenzmittel besser für Ihr sie und ihre ED geeignet ist.
Das ist jedoch so, als würde man Batman und Superman vergleichen. Sie sehen anders aus, kämpfen jedoch für dasselbe Team und die Chancen stehen gut, dass beide Sie im Kampf gegen ED nicht hängen lassen werden.
Trotzdem gibt es geringfügige Unterschiede, die wir genauer unter die Lupe nehmen möchten.
Wirkmechanismus
Zunächst sollten Sie wissen, was die Wirkstoffe in beiden Medikamenten sind. Das ist relativ leicht erklärt:
Was ist Sildenafil? – Sildenafil ist der Wirkstoff in Viagra®
Was ist Tadalafil? – Tadalafil ist der Wirkstoff in Cialis®
Viagra® und Cialis® sind lediglich die Markennamen der Originalmedikamente. In diesem Beitrag nehmen wir primär die beiden Wirkstoffe unter die Lupe, die auch unter anderen Namen als Generika vermarktet werden. (Quelle: Pharmawiki.ch)
Wie wirkt Viagra®?
Wie gut Viagra® wirkt, hängt von der sexuellen Stimulation des Mannes ab. Die muss gegeben sein. Falls das zutrifft, sind die Grundsteine für folgenden Wirkmechanismus gelegt:
- Wenn ein Mann sexuell stimuliert wird, setzt das Gehirn einen Neurotransmitter namens Stickstoffmonoxid (NO) in den Blutgefäßen des Penis frei. NO aktiviert ein Enzym namens Guanylatzyklase, das dann den cGMP-Spiegel in den Blutgefäßen erhöht.
- Der erhöhte cGMP-Gehalt bewirkt, dass sich die glatten Muskelzellen in den Blutgefäßen entspannen, sodass Blut in die Schwellkörper fließen kann und eine Erektion entsteht.
- PDE5-Enzyme bauen cGMP ab und beenden die Erektion.
- Viagra® hemmt diese Enzyme, wodurch auch der cGMP-Abbau gehemmt wird. Dadurch können sich die Blutgefäße im Penis entspannen und die Erektion kann länger aufrechterhalten werden.
(Quelle: doccheck.com)
Wie wirkt Cialis®?
Cialis® gehört zur selben Medikamentenklasse. Es ist ebenfalls ein PDE5-Hemmer und erzielt daher denselben Wirkmechanismus.
Der größte Unterschied ist die Halbwertszeit. Das bedeutet, dass es im Körper länger aktiv bleibt, sodass Männer eine Erektion über einen längeren Zeitraum erreichen und aufrechterhalten können.
Die Halbwertszeit von Cialis® beträgt etwa 18 Stunden, während die Halbwertszeit von Viagra® etwa 4 Stunden beträgt. (Quelle: doccheck.com)
Wirksamkeit
Eine Meta-Analyse von Forschern der Nanchang University wurde 2017 im Journal International Urology and Nephrology veröffentlicht. Diese systematische Analyse wurde durchgeführt, um Tadalafil direkt mit Sildenafil für die Behandlung von ED anhand von 16 Studien zu vergleichen.
Das Ergebnis: Beide Medikamente wiesen eine ähnliche Wirksamkeit und eine vergleichbare Nebenwirkungsrate auf. Allerdings wurde festgestellt, dass Tadalafil im Vergleich zu Sildenafil die psychologischen Ergebnisse verbesserte.
Außerdem zogen die Patienten und ihre Partner Tadalafil gegenüber Sildenafil vor. Es gab keinen signifikanten Unterschied zwischen den beiden Medikamenten in Bezug auf Adhärenz.
Im Vergleich zu Sildenafil traten bei Tadalafil allerdings häufiger Muskelschmerzen und Rückenschmerzen und seltener Wallungen auf. (Quelle: springer.com)
Im Allgemeinen deuten die Studien darauf hin, dass sowohl Viagra® als auch Cialis® bei der Behandlung von ED wirksam sind, wobei Cialis® in Bezug auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen leicht im Vorteil sein könnte.
Allerdings sind weitere Untersuchungen erforderlich, um endgültige Schlussfolgerungen zu ziehen.
Wirkdauer
Der Wirkungseintritt bezieht sich darauf, wie schnell das Medikament im Körper zu wirken beginnt. Bei Viagra® dauert es in der Regel etwa 30 Minuten bis eine Stunde, bis die Wirkung einsetzt.
Bei Cialis® hingegen kann es zwischen 15 Minuten und 2 Stunden dauern, bis die Wirkung einsetzt. Das heißt, wenn Sie ein Medikament suchen, das schnell wirkt, ist Viagra® möglicherweise die bessere Wahl. (Quelle: gelbe-liste.de)
Die Dauer der Wirkung bezieht sich darauf, wie lange das Medikament im Körper wirksam bleibt. Die Wirkung von Viagra® hält normalerweise etwa 4 Stunden an. Cialis® hingegen kann bis zu 36 Stunden lang wirken.
Wenn Sie ein Medikament suchen, das länger wirkt, ist Cialis® möglicherweise die bessere Wahl. (Quelle: gelbe-liste.de)
Es ist wichtig zu beachten, dass es sich hierbei um allgemeine Schätzungen handelt und der tatsächliche Wirkungseintritt und die Wirkungsdauer je nach Person variieren kann.
Außerdem ist es wichtig, daran zu denken, dass beide Medikamente eine sexuelle Stimulation voraussetzen, um zu wirken, und dass sie das sexuelle Verlangen aber nicht steigern.
Nebenwirkungen und Kontraindikationen
Der Hauptunterschied im Nebenwirkungsprofil zwischen Viagra® und Cialis® besteht darin, dass Cialis® ein höheres Risiko für Rücken- und Muskelschmerzen bietet.
Viagra® bietet jedoch ein höheres Risiko für Kopfschmerzen und ein geringeres Risiko für Magenbeschwerden, Verdauungsstörungen und Aufstoßen.
Zusätzlich hat Cialis® die seltene Nebenwirkung der Veränderung des Farbsehens, die bei Viagra® nicht berichtet wird.
Beide sind für dieselben Erkrankungen kontraindiziert. Dazu zählen:
- Kardiovaskuläre Erkrankungen
- Nierenfunktionsstörung
- Pulmonale Erkrankung
- Priapismus
- Alkoholismus
- Schwerhörigkeit
- Lebererkrankung
- Retinitis pigmentosa
- Anfallskrankheiten
(Quelle: gelbe-liste.de)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Dosierung und Verabreichung
Viagra® und Cialis® sind beide in verschiedenen Dosierungen erhältlich. Die gängigsten Dosierungen für Viagra® sind 25 mg, 50 mg und 100 mg. Für Cialis® werden üblicherweise 2,5 mg, 5 mg, 10 mg und 20 mg verschrieben.
Die empfohlene Anfangsdosis für Viagra® ist 50 mg und für Cialis® 10 mg. Ihr Arzt wird die für Sie geeignete Dosierung auf der Grundlage Ihrer medizinischen Vorgeschichte und anderer Medikamente, die Sie einnehmen, festlegen.
Viagra® wird in der Regel nach Bedarf eingenommen, etwa 30 Minuten vor dem Geschlechtsverkehr. Es kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden, aber es wird empfohlen, eine fettreiche Mahlzeit zu vermeiden, weil sie die Wirksamkeit des Medikaments verringern kann. (Quelle: medicalnewstoday.com)
Cialis® kann entweder nach Bedarf, etwa 30 Minuten vor der sexuellen Aktivität, oder täglich eingenommen werden. Bei täglicher Einnahme beträgt die empfohlene Anfangsdosis 2,5 mg. Das Medikament kann mit oder ohne Nahrung eingenommen werden.
Wie bereits erwähnt, hat Cialis® eine längere Wirkungsdauer als Viagra®. Das bedeutet, dass Sie Ihre sexuellen Aktivitäten nicht so eng an den Zeitpunkt der Einnahme des Medikaments anpassen müssen. (Quelle: drugs.com)
Natürlich kann man die Kosten aufgrund der unterschiedlichen Dosierungen und Packungsgrößen beider Medikamente nur schwer vergleichen. Es scheint jedoch, dass Cialis® geringfügig teurer ist als Viagra®.
Diese Erfahrungen haben Patienten gemacht
Patienten finden Anekdoten oder persönliche Geschichten oft hilfreich, wenn sie überlegen, ob sie ein Medikament einnehmen sollen. Das liegt daran, dass die Erfahrungen anderer eine nachvollziehbare und persönliche Perspektive auf die Wirksamkeit eines Medikaments und seine potenziellen Nebenwirkungen bieten können.
Wenn ein Patient von den Erfahrungen mit Viagra® oder den Cialis®-Erfahrungen hört, kann er besser verstehen, was er von diesen Medikamenten erwarten kann und wie sich die Einnahme auf sein tägliches Leben auswirkt.
Persönliche Erfahrungen anderer können einem Patienten auch helfen zu verstehen, wie sich ein Medikament auf jemanden mit einer ähnlichen Erkrankung oder einem ähnlichen Lebensstil ausgewirkt hat, sodass besser eingeschätzt werden kann, wie das Medikament bei einem selbst wirkt.
Bei der Vergleichsplattform Drugs.com schneiden beide Medikamente wie folgt ab:
Medikament | Viagra® | Cialis® |
Bewertung | 8.2 von 10 | 8.4 von 10 |
Anzahl der Bewertungen | 484 | 725 |
Nutzer mit positiver Wirkung | 77 % | 81 % |
Nutzer mit negativer Wirkung | 13 % | 11 % |
Fazit: Cialis® schneidet in diversen Kriterien geringfügig besser ab
Insgesamt haben sich beide Medikamente bei der Behandlung von ED als wirksam erwiesen, und die Wahl zwischen ihnen hängt von den individuellen Vorlieben und der Dauer der gewünschten Wirkung ab.
Cialis® ist gegebenenfalls etwas teurer, bietet jedoch unter anderem eventuell folgende Vorteile:
- Tägliche Einnahme möglich, nicht nur nach Bedarf
- Längere Wirkdauer
- Besser Patientenbewertungen
- Der Wirkstoff hatte in einer Meta-Analyse im Vergleich zu Sildenafil einen besseren psychologischen Einfluss auf die Anwender
Es obliegt aber der eigenen Einschätzung (und der des behandelnden Arztes) welches Medikament am Ende für einen selbst infrage kommt.