- Zusammenhang zwischen Rauchen und erektiler Dysfunktion
- Studienergebnisse und Risikofaktoren
- Tipps zur Verbesserung Ihrer sexuellen Gesundheit
- Beispiele aus dem realen Leben
- Langfristige Auswirkungen und Vorbeugung
Rauchen ist ein heutzutage unterschätztes Risiko für eine erektile Dysfunktion. Die rauchende, männliche Mehrheit ist sich bewusst, dass regelmäßiger Nikotinkonsum ein Risikofaktor für Lungen-, Nieren-, Blasen- und Hodenkrebs ist.
Hätten Sie gedacht, dass der regelmäßige Zug an Ihrer Zigarette auch einen direkten negativen Einfluss auf Ihre Erektion haben kann?
Wie Rauchen die Erektion beeinflusst
Die erektile Dysfunktion wurde von der NIH Consensus Conference 1993 als »fortwährende Unfähigkeit, eine penile Erektion, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreicht, zu erreichen oder aufrechtzuerhalten«, definiert.
Wissenschaftliche Studien zeigen, dass Raucher ein um 50 Prozent höheres Risiko tragen, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken. Unser Liebesleben bestimmt in großem Maß unsere Partnerschaften und unser allgemeines Wohlbefinden. Wer nun plötzlich Erektionsprobleme bekommt, ist nicht weit entfernt von einer Abwärtsspirale aus Versagensängsten und wiederkehrenden Erektionsstörungen.
Schon Anfang der 60er Jahre gab es medizinische Hinweise darauf, dass starkes Rauchen mit Erektionsproblemen in Zusammenhang steht. Erst ein halbes Jahrhundert später wurde diese Theorie wissenschaftlich gestützt.
Auch die öffentlichen Medien wie der Spiegel Online und die Süddeutsche Zeitung identifizieren in ihren Artikeln Rauchen als eindeutigen Risikofaktor für Erektionsstörungen und informieren den interessierten Leser über mögliche Folgen.
Weniger Rauchen oder doch der eiserne Verzicht? Männer, die mehr als 20 Zigaretten am Tag rauchen, leiden häufiger an einer erektilen Dysfunktion als jene, die weniger als 20 Zigaretten konsumieren.
Beispiel aus Teheran
In Teheran (Iran) haben Mediziner der ansässigen Universität eine interessante Studie veröffentlicht: 118 Raucher, die an einer erektilen Dysfunktion leiden, begannen eine Entzugstherapie. Eine andere Gruppe von 163 Rauchern durchlief keine Therapie oder einen Entzug und behielt ihren Lebensstil bei.
Bei 50 Prozent der Betroffenen mit leichten Beschwerden hatte sich die erektile Funktion deutlich verbessert, bei 33 Prozent der Teilnehmer mit leichter bis mittlerer erektiler Dysfunktion und bei 17 Prozent mit einer mittleren ED. Bei den 163 weiterhin rauchenden Probanden gab es keinerlei Verbesserung ihrer Erektionsstörung.
1. Hören Sie mit dem Rauchen auf
Ein einfaches Beispiel aus dem realen Leben zeigt, wie effektiv das sein kann: Ein 45-jähriger Mann, der seit 20 Jahren rauchte, stellte fest, dass sich seine Erektionsprobleme nach nur zwei Monaten ohne Nikotin deutlich verbesserten. Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, wie Ihr Leben ohne Zigaretten aussehen könnte?
2. Ernähren Sie sich gesund
Eine ausgewogene Ernährung kann Ihre allgemeine Gesundheit und Ihre Durchblutung verbessern, was sich positiv auf Ihre Erektion auswirkt. Lebensmittel wie Obst, Gemüse und Vollkornprodukte sollten auf Ihrem Speiseplan stehen. Trinken Sie ausreichend Wasser und vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum.
3. Bewegen Sie sich regelmäßig
Regelmäßige körperliche Aktivität fördert die Durchblutung und kann Erektionsstörungen vorbeugen. Ein täglicher Spaziergang oder ein paar Mal die Woche ins Fitnessstudio zu gehen, kann einen großen Unterschied machen. Wie oft nehmen Sie sich Zeit für Sport?
4. Reduzieren Sie Stress
Stress kann einen großen Einfluss auf Ihre sexuelle Gesundheit haben. Entspannungsübungen wie Yoga, Meditation oder einfach ein entspannendes Hobby können Wunder wirken.
5. Vermeiden Sie übermäßigen Alkoholkonsum
Ein Beispiel aus dem realen Leben zeigt, dass ein Mann, der seinen Alkoholkonsum reduzierte, bemerkte, dass sich seine Erektionen verbesserten. Alkohol kann die Durchblutung und die sexuelle Leistungsfähigkeit beeinträchtigen.
6. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt
Falls Sie trotz Änderungen in Ihrem Lebensstil weiterhin Probleme haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt. Es gibt viele wirksame Behandlungen, die Ihnen helfen können, Ihre sexuelle Gesundheit zu verbessern. Ihr Arzt kann Ihnen individuelle Ratschläge geben und mögliche Medikamente verschreiben.
Durch die Einhaltung dieser Tipps können Sie Ihre sexuelle Gesundheit verbessern und eine erektile Dysfunktion möglicherweise verhindern oder reduzieren. Denken Sie daran, dass Ihre Gesundheit in Ihren Händen liegt.
Bekannte Hauptursachen und missachtete Nebeneffekte
Wie wir bereits wissen, führt Rauchen zu einer Verkalkung der Blutgefäße. In deren Folge nimmt der Sauerstoffgehalt im Blut ab und die ordnungsgemäße Versorgung aller Organe verschlechtert sich. Der chronische Konsum von Nikotin ist somit direkt mit einem stark erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden.
Mit Blick auf die erektile Dysfunktion bedeutet das, dass eine Erektion nur möglich ist, wenn eine optimale Blutzufuhr gewährleistet ist. Die Arterien müssen geweitet sein, damit genügend Blut in das schwammartige Gewebe des Penis gepumpt werden kann. Diese wichtige Blutversorgung wird durch eine Ablagerung in den Blutgefäßen, der im Tabak beinhalteten Stoffe wie Nikotin, erheblich beeinträchtigt.
Es ist auch bekannt, dass Rauchen negative Auswirkungen auf den Zuckerstoffwechsel hat. So gibt es eindeutige Hinweise, dass Rauchen die Empfindlichkeit der Zellen gegenüber Insulin verringert. Bewiesen ist, dass Raucher im Vergleich zu Nichtrauchern ein doppeltes Risiko tragen, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Diabetes ist wiederum einer der Hauptrisikofaktoren für eine erektile Dysfunktion.
Wem etwas an seiner Manneskraft liegt, der sollte sich vielleicht öfter die folgende Frage stellen: Ist meine ungesunde Lebensweise einen Verlust eines erfüllten Sexuallebens wert?
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Zahlen und Fakten aus China
In China konnte bei einer Studie erneut ein direkter Zusammenhang zwischen Rauchern und einer erektilen Dysfunktion nachgewiesen werden. Die Wissenschaftler haben die folgenden Werte des Nikotinkonsums in Bezug auf die Entstehung einer Erektionsstörung berechnet: 1 bis 10 gerauchte Zigaretten pro Tag entsprechen einem erhöhten Risiko von 27 Prozent, 11 bis 20 Zigaretten von 45 Prozent und mehr als 20 Zigaretten von 65 Prozent, an einer erektilen Dysfunktion zu erkranken.
Der Verzicht auf Nikotin ist ein erprobtes Mittel, um damit verbundene sexuelle Beschwerden zu verringern oder ganz zu beseitigen. Bei einer standardisierten Anamnese des Arztes sollte ein betroffener Patient darauf hingewiesen werden, dass ein Verzicht auf Nikotin sich positiv auf eine Erektionsstörung auswirken kann.
Unser Körper reagiert schnell auf einen solchen Verzicht. In der Regel bemerken Patienten bereits innerhalb von sechs Wochen nach Beginn der Abstinenz positive Auswirkungen auf ihre erektile Dysfunktion. Eine solche Therapie kann individuell mit PDE-5-Hemmern (beispielsweise Viagra) unterstützt werden.
Nikotinkonsum als Multiplikator
In einem Artikel des American Journal of Epidemiology aus 1997 geht unter der Federführung von H.A. Feldman folgendes hervor: Gerade in Kombination mit anderen Erkrankungen nimmt der Nikotinkonsum einen besonderen Stellenwert ein. Addieren sich weitere Risikofaktoren wie erhöhter Blutdruck, erhöhte Cholesterinwerte, Diabetes etc., wird das Risiko für Erektionsstörungen deutlich gesteigert.
In einer aktuellen Auswertung der Huazhong University of Science and Technology in China mit insgesamt 28.586 Männern aus acht unterschiedlichen Studien stellte sich heraus, dass aktive Raucher ein 1,51-fach höheres und ehemalige Raucher ein 1,29-fach höheres Risiko gegenüber Nichtrauchern hatten, an einer Impotenz zu leiden. Eine Impotenz steht oftmals in direktem Zusammenhang mit der erektilen Dysfunktion.
Fazit
Erneut stellt sich dem ein oder anderen bis dato überzeugten Raucher die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer bewussten Schädigung unseres Körpers und der Libido. Schließlich ist es die Liebeslust und das Sexualleben, das uns Menschen zu einem Großteil ausmacht.
Für jene unter Ihnen, die ein ausgiebiges Liebesleben pflegen oder gar einen Kinderwunsch hegen, sollte dieses Thema einen höheren Stellenwert als ein kurzes Augenrollen und einen lockeren Spruch haben.
Vorausschauende Studien zeigen, dass bereits acht bis zwölf Wochen nach einer kompletten Aufgabe des Rauchens es zu merklichen Verbesserungen der Erektionshärte und gleichzeitig der Potenz kommt. Wenn es um »des Mannes bestes Stück« geht, hat jeder Spaß irgendwann ein Ende.
Spätestens mit der eigenen Erfahrung einer Erektionsstörung dürfte der ein oder andere einen Lebenswandel zugunsten einer besseren Lebensqualität in Betracht ziehen.
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