“Die männliche Pille gibt es nicht.” Das dachten viele Wissenschaftler. Doch dann fand man Eingeborene auf Papua, deren Männer eine Pflanze trockneten und sie als Tee tranken, um Schwangerschaften vorzubeugen. Es gibt noch überraschend viel Forschungsbedarf rund um die Verhütung, einem Thema, mit dem viele täglich zu tun haben. (Quelle: unair.aci.id)
Obwohl wir – dank der erprobten Praktiken exotischer Zivilisation und der modernen Medizin – der Objektivität immer näher rücken, gibt es nach wie vor viele Missverständnisse und Mythen rund um das Thema Verhütung.
Diese müssen wir regelmäßig aus dem Weg räumen, um sicherzustellen, dass vor allem jungen Menschen, die fundierte Entscheidungen über ihre reproduktive Gesundheit treffen wollen, genaue Informationen zur Verfügung gestellt werden.
Lassen Sie uns den Fakten auf den Grund gehen, um Tatsachen von Märchen und Panikmache zu unterscheiden!
Mythos Nr. 1: Die Pille für den Mann gibt es nicht
Derzeit gibt es keine zugelassene Männerpille auf dem Markt, das ist richtig. Die Forschung im Bereich der hormonellen Empfängnisverhütung für Männer ist jedoch vielversprechend.
Es wurden verschiedene Formen der hormonellen Empfängnisverhütung für Männer untersucht, z. B. Gele oder Injektionen auf Basis von Testosteron, dem männlichen Sexualhormon, sowie Kombinationen von Testosteron und Gestagenen in Pillenform. Diese Methoden zielen darauf ab, die Spermienproduktion zu unterdrücken, während der normale Spiegel anderer Hormone aufrechterhalten wird.
Klinische Studien an Mäusen der University of Minnesota haben gezeigt, dass diese Methoden die Spermienproduktion wirksam unterdrücken und eine Schwangerschaft verhindern können, aber es sind noch weitere Untersuchungen erforderlich, bevor diese Produkte für eine breite Anwendung zugelassen werden können. (Quelle: acs.org)
Beispiele für Pillen für Männer, die gerade entwickelt und erforscht werden:
- DMAU (Dimenethylandrogen)
DMAU ist eine Pille, die eine Kombination von Hormonen enthält, die denen der Antibabypille ähnlich sind. Sie wirkt, indem sie die Produktion von Spermien verringert, und hat sich in klinischen Studien als sicher und wirksam erwiesen. (Quelle: endocrine.org)
- Gendarussa-Pille
Das ist eine nicht-hormonelle Verhütungspille, die aus einem Pflanzenextrakt entwickelt wurde, der sich in Tiermodellen als wirksam bei der Schwangerschaftsverhütung erwiesen hat. Die Pflanze wird von Eingeborenen auf Papua als Verhütungsmittel eine halbe Stunde vor dem Geschlechtsverkehr als Tee konsumiert. (Quelle: unair.ac.id)
Es gibt auch bestimmte Gele, die eventuell zur männlichen Verhütung eingesetzt werden können:
- Nestoron-Testosteron-Gel: Wie der Name schon sagt, besteht dieses Gel aus einer Kombination aus den Hormonen Nestoron und Testosteron enthält. Nestoron ist ein synthetisches Hormon, das die Produktion von Spermien unterdrückt, das für die Spermienproduktion.
- Vasalgel: Vasalgel ist eine Form der Verhütung für Männer, die sich derzeit in der Entwicklung befindet. Es handelt sich dabei um ein Polymergel, das in den Samenleiter injiziert wird, d. h. in den Schlauch, der die Spermien von den Hoden zur Harnröhre leitet. Das Gel bildet eine Barriere, die den Durchgang der Spermien blockiert und eine Schwangerschaft verhindert. Im Gegensatz zu einer Vasektomie, einer dauerhaften Form der Sterilisation des Mannes, soll Vasalgel durch eine weitere Injektion, die das Gel auflöst, reversibel sein. Das Verfahren befindet sich noch in der klinischen Erprobungsphase und ist noch nicht für den allgemeinen Gebrauch verfügbar.
(Quelle: parsemus.org)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Mythos Nr. 2: Die Antibaby-Pille ist nur für sexuell aktive Menschen geeignet
Empfängnisverhütung wird in erster Linie von sexuell aktiven Menschen eingesetzt, um eine Schwangerschaft zu verhindern. Sie kann aber auch aus nicht-sexuellen Gründen eingesetzt werden, z. B. zur Regulierung des Menstruationszyklus und zur Behandlung bestimmter Erkrankungen.
Hormonelle Verhütungsmittel, wie die Pille, der Ring, die Spritze und das Verhütungsimplantat, regulieren den Östrogen- und Progesteronspiegel im Körper. Diese Hormone spielen eine entscheidende Rolle bei der Regulierung des Menstruationszyklus und des Eisprungs.
Durch die Regulierung des Hormonspiegels können hormonelle Verhütungsmittel dazu beitragen, starke oder schmerzhafte Regelblutungen zu reduzieren und Menstruationsbeschwerden zu verringern oder zu beseitigen. (Quelle: TK.de)
Auch wer nicht sexuell aktiv ist, aber unter Akne oder anderen Symptomen leidet, die auf ein hormonelles Ungleichgewicht zurückzuführen sind, kann hormonelle Verhütungsmittel verwenden, um diese Symptome zu behandeln.
Es ist jedoch wichtig darauf hinzuweisen, dass hormonelle Verhütungsmittel zwar für nicht-verhütende Zwecke verwendet werden können, aber nicht für jeden geeignet oder sicher sind.
Es ist wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt sprechen, um festzustellen, ob hormonelle Verhütungsmittel für Sie geeignet und sicher sind, und um alle potenziellen Risiken und Vorteile zu besprechen.
Mythos Nr. 3: Hormonelle Verhütungsmittel haben ernsthafte Nebenwirkungen
Die meisten Formen der Empfängnisverhütung besitzen potenzielle Nebenwirkungen, aber das Risiko ernsthafter Nebenwirkungen wird von den meisten Methoden als gering eingeschätzt. Hormonelle Verhütungsmittel können eine Reihe von Nebenwirkungen verursachen, darunter
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Empfindlichkeit der Brüste
- Stimmungsschwankungen
- Schmierblutungen oder Blutungen zwischen den Perioden
Es stimmt jedoch, dass es in seltenen Fällen zu gravierenden Nebenwirkungen kommen kann, wie zum Beispiel:
- Blutgerinnsel
- Hoher Blutdruck
- Erhöhtes Brustkrebsrisiko
- Erhöhtes Gebärmutterhalskrebs
- Erhöhtes Risiko gutartiger Lebertumore
Bei bestimmten Personen, wie z. B. Rauchern oder Personen mit einer Vorgeschichte an Blutgerinnseln, können diese Risiken höher sein, wie ein Artikel der Brown University bestätigt. (Quelle: brown.edu)
Intrauterinpessare (IUPs) und Verhütungsimplantate haben eine sehr niedrige Versagensrate und sind im Allgemeinen nebenwirkungsarm. Bei einigen Frauen können jedoch in den ersten Tagen nach dem Einsetzen der Spirale Krämpfe oder Blutungen auftreten.
Barrieremethoden wie Kondome und Diaphragmen haben weniger Nebenwirkungen, können aber bei einigen Personen Reizungen oder allergische Reaktionen hervorrufen.
In manchen Fällen sind diese Nebenwirkungen nur vorübergehend und verschwinden nach einigen Monaten der Anwendung. (Quelle: nhs.uk)
Wenn die Nebenwirkungen schwerwiegend oder anhaltend sind, ist es wichtig, dass Sie mit Ihrem Arzt darüber sprechen, ob eine andere Art der Empfängnisverhütung besser geeignet ist.
Mythos Nr. 4: Empfängnisverhütungsmittel können eine künftige Schwangerschaft erschweren
Empfängnisverhütungsmittel können die Fruchtbarkeit vorübergehend verzögern, führen aber meist nicht zu dauerhafter Unfruchtbarkeit. Es ist wichtig zu wissen, dass jede Art von Verhütungsmittel eine andere Wirkung auf die Fruchtbarkeit hat.
Barrieremethoden wie Kondome und Diaphragmen fungieren als physische Barriere und wirken sich beispielsweise überhaupt nicht auf die Fruchtbarkeit aus.
Hormonelle Methoden wie die Antibabypille, das Verhütungspflaster und der Verhütungsring können die Rückkehr der Fruchtbarkeit vorübergehend verzögern, aber die meisten Frauen sind innerhalb weniger Monate nach dem Absetzen der Verhütungsmethode wieder empfängnisfähig.
Langwirksame reversible Verhütungsmittel wie die Spirale und das Implantat können die Fruchtbarkeit ebenfalls vorübergehend verzögern, aber die Auswirkungen sind in der Regel innerhalb weniger Monate nach dem Entfernen des Geräts reversibel.
Insgesamt wird die Mehrheit der Frauen, die ihre Verhütungsmittel absetzen, ihre Fruchtbarkeit innerhalb eines Jahres wiedererlangen, wie eine im Fachmagazin Contraception and Reproductive Medicine publizierte Studie zeigt. (Quelle: biomedcentral.com)
Mythos Nr. 5: Während des Stillens kann man nicht schwanger werden
Die Laktationsamenorrhoe-Methode (kurz: LAM) ist eine natürliche Verhütungsmethode, die für einige stillende Mütter einen vorübergehenden Schutz vor einer Schwangerschaft bieten kann.
Diese Methode beruht auf den natürlichen hormonellen Veränderungen, die während des Stillens auftreten, um den Eisprung zu unterdrücken und eine Schwangerschaft zu verhindern.
Wenn eine Frau stillt, produziert ihr Körper das Hormon Prolaktin, das den Eisprung unterdrückt, und das Hormon Progesteron, das den Gebärmutterhalsschleim verdickt und es den Spermien erschwert, die Eizelle zu erreichen. Solange eine Frau ausschließlich und häufig stillt, können diese Hormone den Eisprung verhindern und eine vorübergehende Form der Empfängnisverhütung darstellen.
LAM ist jedoch nicht für alle stillenden Mütter eine zuverlässige Form der Empfängnisverhütung.
Zu den Faktoren, die sich auf die Wirksamkeit von LAM auswirken können, gehören die Häufigkeit und der Zeitpunkt des Stillens, die Einführung anderer Nahrungsmittel oder Flüssigkeiten in die Ernährung des Babys und das Wiedereinsetzen der Menstruation.
LAM kann als vorübergehende Verhütungsmethode betrachtet werden. Es wird empfohlen, eine andere Form der Empfängnisverhütung zu verwenden oder mit einem Arzt oder einer Ärztin zu sprechen, wenn Sie weiterhin eine Schwangerschaft vermeiden möchten. (Quelle: Klinische Endokrinologie für Frauenärzte)
Fazit
Aufgrund des mangelnden Verständnisses für das Thema gibt es viele Mythen über Verhütung. Darüber hinaus können auch kulturelle und religiöse Überzeugungen eine wichtige Rolle bei der Einstellung zur Verhütung spielen.
Die moderne Medizin hat jedoch erhebliche Fortschritte bei der Entwicklung neuer und wirksamer Formen der Empfängnisverhütung gemacht und vielen Trugschlüssen den Kampf angesagt.
Wir sollten uns regelmäßig über die neuesten Fortschritte in der Verhütungsforschung informieren, um die besten Entscheidungen für unsere sexuelle Gesundheit und unser allgemeines Wohlbefinden zu treffen.