Vorsorgeuntersuchungen gehören wohl kaum zu den Lieblingsbeschäftigungen der meisten Menschen. Schließlich sind viele von ihnen nicht nur unangenehm (man denke nur eine Sekunde an die Darmspiegelung), sondern auch etwas furchteinflößend – schließlich möchte niemand unschöne, lebensverändernde Diagnosen von seinem Arzt hören.
Verständlicherweise würden viele am liebsten einen großen Bogen um das Thema „Vorsorgeuntersuchungen“ machen – doch trotzdem möchten wir Ihnen heute mit diesem Artikel dringend ans Herz legen, genau das nicht zu tun, denn: Es gibt Krankheiten im Körper, die im Anfangsstadium absolut symptomfrei verlaufen.
Wenn die Symptome deutlich werden, kann die Krankheit möglicherweise schwerwiegender sein oder im schlimmsten Fall nicht mehr heilbar.
Vorsorgeuntersuchungen spielen eine wichtige Rolle bei der Erkennung und Prävention verschiedener Krankheiten. Es gibt mehrere wichtige medizinische Untersuchungen, die von jeder gesundheitsbewussten Frau in Betracht gezogen werden sollten.
Durch regelmäßige Durchführung können viele Krankheiten, einschließlich Krebs, frühzeitig erkannt und behandelt werden. (Quelle: verbraucherzentrale.de)
Also ein Grund, sich das Ganze einmal näher anzuschauen – heute einmal aus Frauenperspektive.
Gynäkologische Untersuchungen
Viele gynäkologische Erkrankungen entwickeln sich über einen längeren Zeitraum hinweg ohne erkennbare Symptome. Die Auswirkungen können jedoch schwerwiegend sein und zu Unfruchtbarkeit oder Krebs führen.
Es ist wichtig, regelmäßige gynäkologische Untersuchungen durchführen zu lassen. Bereits zu Beginn des ersten Geschlechtsverkehrs ist eine Untersuchung ratsam. Bis zum Alter von 30 Jahren reicht in der Regel ein jährlicher Arztbesuch aus. Nach dem 30. Lebensjahr wird empfohlen, den Arzt zweimal im Jahr aufzusuchen.
Der Papanicolaou-Test (Pap-Test)
Bei jeder gynäkologischen Untersuchung wird ein Zytologietest, auch bekannt als Pap-Test, durchgeführt. Hierbei wird das Epithel des Gebärmutterhalses auf Veränderungen untersucht. Dieser Test ist wichtig, um Gebärmutterhalskrebs frühzeitig zu erkennen.
Gebärmutterhalskrebs verursacht in den frühen Stadien oft keine Symptome, daher ist es entscheidend, die Krankheit frühzeitig zu entdecken. Wenn der Krebs erst im fortgeschrittenen Stadium festgestellt wird, sind die Heilungschancen gering.
Daher wird empfohlen, den Zytologietest jährlich durchführen zu lassen. (Quelle: bundesgesundheitsministerium.de)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Die Mammografie
Die Früherkennung von Brustkrebs ist von großer Bedeutung, da bösartige Brusterkrankungen bei Frauen zu den häufigsten Krebserkrankungen gehören und oft mit Ängsten verbunden sind.
Glücklicherweise können Tumore im Frühstadium erfolgreich behandelt werden. In fortgeschrittenen Fällen mit Metastasen ist die Behandlung jedoch weniger erfolgreich.
Um mögliche krankhafte Veränderungen frühzeitig zu erkennen, werden verschiedene Brustuntersuchungen durchgeführt, darunter die Mammografie, die Magnetresonanz- und die Ultraschalluntersuchung.
Diese Untersuchungen ermöglichen die Feststellung von Veränderungen in der Brust, noch bevor sie bösartig werden können. Ab dem 40. Lebensjahr wird empfohlen, die Brust jährlich untersuchen zu lassen. (Quelle: krebsgesellschaft.de)
Die Darmspiegelung
Ein wichtiger Bestandteil der Gesundheitsvorsorge ist die Darmspiegelung, auch bekannt als Koloskopie. Obwohl diese Untersuchung nicht als angenehm empfunden wird, sollte dies nicht davon abhalten, sie durchführen zu lassen.
Die Koloskopie ermöglicht die Erkennung vieler pathologischer Veränderungen, insbesondere von Tumoren. Ein großer Vorteil besteht darin, dass während der Untersuchung sofort therapeutische Maßnahmen ergriffen werden können, wenn beispielsweise kleine Polypen oder Tumore entdeckt werden.
Der Arzt kann sie entfernen und so eine separate Operation vermeiden. Um den Komfort der Patienten zu erhöhen, wird die Koloskopie in modernen medizinischen Einrichtungen unter Anästhesie durchgeführt.
Laut den neuesten Empfehlungen der amerikanischen Krebsgesellschaft sollten sowohl Frauen als auch Männer bereits ab dem 45. Lebensjahr alle fünf Jahre eine Darmspiegelung durchführen lassen.(Quelle: cancer.org)
Wie das renommierte Gesundheitsportal Harvard Health Publishing berichtet, begründet die Institution Ihre Empfehlung damit, dass die Anzahl der Todesfälle, die in direktem Zusammenhang mit Darmkrebs stünden, bei Personen unter 50 Jahren stark angestiegen sei. (Quelle: health.harvard.edu)
Die dermatologische Vorsorgeuntersuchung
Jährlich erkranken in Deutschland etwa 300.000 Menschen an Hautkrebs, und diese Zahl nimmt kontinuierlich zu. (Quelle: krebshilfe.de)
Die Ursachen für Hautkrebs sind vielfältig. Da die menschliche Haut die erste Verteidigungslinie gegen schädliche Einflüsse bildet, ist sie gleichzeitig den höchsten Belastungen durch schädliche Umwelteinflüsse ausgesetzt.
Daher benötigt sie besonderen Schutz. Zudem steigt mit dem Alter die Wahrscheinlichkeit, dass sich beispielsweise Muttermale zu bösartigen Hauttumoren entwickeln.
Unser Rat lautet: Achten Sie auf Veränderungen an Ihren Muttermalen, egal wie klein sie sein mögen, und vereinbaren Sie mindestens einmal im Jahr einen Termin bei einem Dermatologen zur Untersuchung. (Quelle: apotheken-umschau.de)
Die Untersuchung der Schilddrüse
Die Schilddrüse ist eine der wichtigsten Drüsen des endokrinen Systems und spielt eine entscheidende Rolle bei der Regulation verschiedener Körperfunktionen. Eine Störung der Schilddrüsenfunktion kann zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen.
Besonders Frauen im Rentenalter sind häufig von Schilddrüsenerkrankungen betroffen, aber auch jüngere Frauen können betroffen sein. Eine veränderte Schilddrüsenfunktion kann sich durch Symptome wie Gewichtsveränderungen, Menstruationsprobleme und Stimmungsschwankungen äußern.
Um mögliche Störungen der Schilddrüse zu diagnostizieren und zu behandeln, sind regelmäßige Blutuntersuchungen auf Schilddrüsenhormone erforderlich. Es wird empfohlen, die Schilddrüse alle 18 Monate ärztlich untersuchen zu lassen, um Veränderungen frühzeitig zu erkennen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Blutzucker- und Cholesterinwerte
Indikatoren wie der Blutzuckerspiegel geben wichtige Hinweise auf mögliche Störungen im Kohlenhydratstoffwechsel. Es ist entscheidend, Maßnahmen zu ergreifen, um die Entwicklung von Diabetes mellitus zu verhindern.
Diabetes mellitus kann anfangs latent verlaufen, aber wenn die Erkrankung offensichtlich wird, können die Komplikationen lebensbedrohlich sein. Sie können zu schwerwiegenden Folgen wie dem Verlust von Gliedmaßen oder Sehkraft führen.
Ein erhöhter Cholesterinspiegel im Blut kann auch das Gefäßsystem gefährlich beeinflussen. Deshalb sind biochemische Blutuntersuchungen zur Überprüfung des Cholesterinspiegels ab dem 30. Lebensjahr in Abständen von 5 Jahren erforderlich, wenn die Werte im Normalbereich liegen.
Bei Verschlechterung der Werte sollten häufigere Untersuchungen durchgeführt werden. Ihr Arzt wird in den meisten Fällen zunächst eine Optimierung des Lebensstils empfehlen. Je nach Situation können jedoch auch Medikamente wie Statine erforderlich sein.
Fazit: Vorsorgeuntersuchungen – mehr Sicherheit für Ihre Gesundheit
Es gibt Menschen, die darauf „vertrauen“, dass ihr Körper ihnen schon zeigen wird, wenn „etwas nicht stimmt“. Davon möchten wir Ihnen ausdrücklich abraten, denn dann kann es bereits viel zu spät sein.
Zwar müssen Vorsorgeuntersuchungen nicht zu ihren liebsten Freizeitbeschäftigungen gehören, doch das vorhandene Angebot wahrzunehmen kann nicht nur Ihr Leben retten, sondern auch seine Qualität verbessern.
