Alternative Verhütungsmethoden sind eine beliebte Wahl für viele Paare, die auf chemischen Empfängnisschutz wie bspw. die Antibabypille verzichten möchten.
Es gibt jedoch viele Mythen und Unsicherheiten über die Wirksamkeit alternativer Verhütungsmethoden. In diesem Artikel möchten wir uns deshalb die häufigsten Methoden angucken und diese dann im Anschluss entsprechend bewerten.
Beliebte alternative Verhütungsmethoden im Überblick
Neben dem Kondom gibt es zahlreiche weitere alternative und vor allem chemisch freie Verhütungsmethoden, die eine ungewollte Schwangerschaft verhindern sollen. Welche das sind und wie diese sich voneinander unterscheiden, möchten wir jetzt aufzeigen.
Rhythmische Methode
Eine der ältesten und am weitesten verbreiteten alternativen Verhütungsmethoden ist die rhythmische Methode. Diese basiert auf der Annahme, dass eine Frau nur während bestimmter Tage im Monat schwanger werden kann. (Quelle: elle.de)
Indem man den Menstruationszyklus der Frau beobachtet und die Tage berechnet, an
denen sie am fruchtbarsten ist, kann man den Geschlechtsakt vermeiden, um so eine Schwangerschaft zu vermeiden.
Obwohl diese Methode in der Theorie logisch klingt, ist sie in der Praxis nicht sonderlich zuverlässig. Der Pearl-Index liegt hier bei einem Wert zwischen 20 und 25. Das heißt: Bei dieser Methode werden jährlich von 100 Frauen 20 bis 25 schwanger.
Temperaturmethode
Bei dieser Methode wird die Temperatur des Körpers überwacht, damit der Zeitpunkt des Eisprungs genau bestimmt werden kann. Auf diese Weise soll eine bessere Planung der Schwangerschaft ermöglicht werden. (Quelle: netmoms.de)
Nach dem Eisprung steigt die Temperatur in der Regel um 0,2 bis 0,5 Grad Celsius an und bleibt bis zur Menstruation erhöht. Indem die Temperatur über einen längeren Zeitpunkt beobachtet wird, können die fruchtbaren Tage definiert werden.
Bei dieser Methode ist allerdings Vorsicht geboten, da die Körpertemperatur durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden kann. Darunter Tagesform, das Wetter, Stress und zahlreiche weitere Faktoren, die sich schwer definieren lassen.
Zervixschleimmethode
Ein äußerst ungewöhnliches alternatives Verhütungsmethoden ist die Zervixschleimmethode. Bei dieser Methode wird der Zustand des Zervixschleims überwacht, damit der Zustand des Eisprungs gezielt bestimmt werden kann. (Quelle: lifeline.de)
Beim Zervixschleim handelt es sich um eine natürliche Flüssigkeit, die vom unteren Teil des Gebärmutterhalses produziert wird. Während des Eisprungs verändert sich Konsistenz, aus der abgeleitet werden kann, ob die Frau fruchtbar ist.
Wird der Zervixschleim über einen längeren Zeitraum beobachtet, so können letztendlich die fruchtbaren Tage des Monats bestimmt werden. Hier sollte man allerdings auch Vorsicht walten lassen, da man mit der eigenen Einschätzung auch daneben liegen kann.
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- und viele mehr
Kupferspirale
Bei der Kupferspirale handelt es sich um einen kleinen T-förmigen Gegenstand, der vom Frauenarzt in die Gebärmutter eingesetzt wird. Durch die Kupferspirale soll verhindert werden, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen.
Es handelt sich dabei um ein langfristiges Verhütungsmethoden, das jederzeit eingesetzt oder entfernt werden kann. Durchschnittlich kann die Kupferspirale für einen Zeitraum von 5 bis 10 Jahren verwendet werden. (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de)
Derzeit sind hormonfreie Kupferspiralen besonders beliebt. Bei fehlerhaften Einsetzen können diese allerdings zu einer ungewollten Schwangerschaft führen. Zudem führen Kupferspiralen in einigen Fällen zu starken Menstruationsbeschwerden.
Diaphragma
Das Diaphragma ist bereits seit vielen Jahren ein beliebtes Verhütungsmethoden von Frauen. Dabei handelt es sich im Grunde um ein Gerät, welches von der während zwei Stunden vor dem Sex in die Vagina eingeführt werden kann.
Es wird zusätzlich mit einer Creme oder einem Gel bestrichen, um die Beweglichkeit der Spermien zu beeinträchtigen. Das Diaphragma selbst wird in der Regel von der jeweiligen Frauenärztin individuell angepasst. (Quelle: gesundheit.gv.at)
Obwohl das Diaphragma als sichere Verhütungsmethode gilt, kann es dennoch zu ungewollten Schwangerschaften kommen. Wenn die Frau das Diaphragma falsch eingelegt, können die Spermien nämlich über den Eileiter in die Gebärmutter eindringen.
Frauenkondom
Richtig gelesen! Es gibt auch Kondome für die Frau. Dabei handelt es sich in der Regel um ein aus Polyurethan oder Nitrilgummi bestehendes Produkt, welches optisch dem typischen Kondom ähnelt.
Der Unterschied: Das weibliche Kondom hat an beiden Enden einen Ring. Der erste Ring wird in die Vagina eingeführt und der zweite Ring dient dazu, das Kondom an der richtigen Stelle zu positionieren. (Quelle: verhuetungsinfo.ch)
Genau wie sein männlicher Vertreter gilt auch das weibliche Kondom als relativ sicher. Allerdings ist dieses im herkömmlichen Handel nur selten zu erwerben. Auf dem Markt konnte sich diese Variante bisher nicht durchsetzen.
Sterilisation
Wenn für Sie und ihren Lebenspartner feststeht, dass ihr keine Kinder bekommen möchtet, dann ist Sterilisation ebenfalls eine Möglichkeit, um eine ungewollte Schwangerschaft gezielt zu vermeiden. (tk.de)
Bei der Frau werden hier der Ei- und bei dem Mann die Samenleiter durchgeschnitten. Die Sterilisation gilt als sehr sicher. Der Pearl-Index liegt hier bei einem Wert zwischen 0,1 bis ungefähr 0,3.
Allerdings müssen hier zwei Dinge beachtet werden. Erstens: Eine Sterilisation kann vom behandelnden Arzt auch unsauber durchgeführt werden. Auf diese Weise kann sich die Wahrscheinlichkeit auf eine Schwangerschaft deutlich erhöhen.
Zweitens: In vielen Fällen kann die Sterilisation nicht mehr rückgängig gemacht werden. Wenn Sie sich also nicht zu 100 % sicher sind, ob sie in Zukunft vielleicht doch wieder schwanger werden möchten, sollten Sie eine Sterilisation nicht in Anspruch nehmen.
Fazit: Machen alternative Verhütungsmethoden Sinn?
Ja, alternative Verhütungsmethoden können sinnvoll sein, obwohl bei diesen natürlich auch die Wahrscheinlichkeit auf eine ungewollte Schwangerschaft besteht. Diese sind in der Regel auf menschliches Fehlverhalten zurückzuführen.
Wenn beispielsweise ein Diaphragma falsch eingesetzt wird oder die Tage der Fruchtbarkeit falsch berechnet wurden, dann steigt die Wahrscheinlichkeit auf eine ungewollte Schwangerschaft deutlich an.
Aus diesem Grund sollte jede Frau für sich selbst entscheiden, ob eine alternative Verhütung infrage kommt oder ob die Antibabypille nicht eher der einfachste und sicherste Weg ist, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.