- Der Klimawandel führt zu höheren Temperaturen und instabilen Wetterverhältnissen
- Hohe Temperaturen beeinträchtigen die Wirksamkeit klassischer Verhütungsmittel wie der Pille
- Die Lebensmodelle vieler Menschen haben eine sichere Empfängnisverhütung als Voraussetzung
- Neue Verhütungsmethoden kommen ohne Hormone aus und sind unempfindlicher gegen hohe Temperaturen

Wie Temperatur und Verhütung zusammenhängen
Der Klimawandel beeinflusst nicht nur die Ökosysteme auf der Erde, sondern auch unser Alltagsleben. Wenn sich die Temperaturen und andere Umweltfaktoren ändern, wirkt sich das in mehrfacher Hinsicht auf unseren Körper aus.
Prognosen zeigen, dass die globale Durchschnittstemperatur bis zum Jahr 2100 um bis zu 2,9 Grad Celsius steigen könnte.
Eine solche Erwärmung verändert physiologische Prozesse wie die Temperaturregulation des Körpers, hormonelle Gleichgewichte und die Fruchtbarkeit.
Dadurch ändert sich die Art und Weise, wie Menschen unerwünschten Schwangerschaften vorbeugen können.

Der Klimawandel: Was die Wissenschaft prognostiziert
Die Wissenschaft ist sich weitgehend einig, dass der Klimawandel große Folgen für den gesamten Planeten haben wird. Beobachtungen von Klima- und Wetterphänomenen zeigen, dass extreme Wetterlagen, steigende Temperaturen und Umweltveränderungen zunehmen.
Hitzewellen, veränderte Luftfeuchtigkeit und Umweltgifte belasten den menschlichen Körper. Besonders in tropischen und subtropischen Regionen könnten Temperaturen von über 40 Grad Celsius sehr viel häufiger werden, was die Lagerung und Wirksamkeit vieler Medikamente gefährdet.
Eine Studie der University of Hawaii aus dem Jahr 2017 prognostiziert, dass bis 2050 etwa 75 Prozent der Weltbevölkerung mindestens 20 Tage pro Jahr extremer Hitze ausgesetzt sein könnten. Zudem stören Umweltverschmutzung und die Zunahme von Stoffen in der Umwelt wie Mikroplastik und Chemikalien den Hormonhaushalt.
Diese Substanzen beeinträchtigen die Wirkung der klassischen Antibabypille.

- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Auswirkungen auf bekannte Verhütungsmethoden
Viele der aktuell verbreiteten Verhütungsmethoden sind empfindlich gegen hohe Temperaturen. Hormonelle Verhütungsmittel wie die Pille oder das Verhütungspflaster müssen in bestimmten Temperaturbereichen gelagert werden, um wirksam zu bleiben. Hitze beeinträchtigt ihre chemische Stabilität.
Das Tropeninstitut weist darauf hin, dass hormonelle Verhütungsmittel durch direkte Sonneneinstrahlung oder Temperaturen ab 50 Grad Celsius stark an Wirksamkeit verlieren.
Kondome sind ebenfalls empfindlich gegenüber hohen Temperaturen. Latex wird bei Hitze spröde, was die Schutzwirkung beeinträchtigt. Außerdem gibt es Hinweise darauf, dass Hitze den Menstruationszyklus und die Fruchtbarkeit beeinflusst.
Eine russische Studie aus dem Jahr 2011 wies den Zusammenhang zwischen Sonneneinstrahlung und Funktion der Eierstöcke und des Menstruationszyklus nach.
Für seriöse Informationen über den Klimawandel eignen sich die Berichte des Weltklimarats (IPCC) und Publikationen renommierter Forschungsinstitute. Auch Umweltorganisationen und offizielle Stellen, wie das Umweltbundesamt, bieten fundierte Inhalte.
Sichere Verhütung und Karriereplanung
Dieser Entwicklung steht ein Lebensmodell in den Industrieländern gegenüber, das auf sichere Verhütungsmittel angewiesen ist, wie der Zukunftsforscher Sven Gábor Jánszky in einem Interview mit Familie.de aus dem Jahr 2016 erläuterte:
„Junge Leute werden ein großes Problem nicht mehr haben, das unser Arbeitsleben in den letzten Jahrzehnten stark geprägt hat: Die Angst, seinen Job zu verlieren. Bei einem Überangebot an Arbeitsplätzen stellt Arbeitslosigkeit keine Gefahr mehr dar. Und das macht die Menschen sicherer und bereiter, sich voll dem Job zu widmen und erst später – mit Ende 30 bis Anfang 40 – in die Familienplanung überzugehen.“
Technologische Fortschritte machen es beinahe zu einer Selbstverständlichkeit, den Kinderwunsch länger aufzuschieben:
„Inzwischen ist es ja möglich und vor allem auch bezahlbar, seine Eizellen oder auch sein Sperma einfrieren zu lassen. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit immens, auch sehr spät noch gesunde Kinder zu bekommen. Das gibt den Menschen quasi eine nie vorher dagewesene Souveränität über ihre Familienplanung.“
So können hormonfreie Implantate wirken:
Aktuell gibt es Ansätze, die etwa die Reifung der Eizelle oder die Beweglichkeit der Spermien hemmen. Dazu zählen Substanzen, die den Schleimpfropf im Gebärmutterhals verdicken oder die Bindung von Spermien an die Eizelle verhindern.
Der Vorteil dieser Methoden besteht darin, dass sie eine sichere Verhütung ermöglichen, ohne hormonelle Nebenwirkungen zu haben.
Forschung an neuen Verhütungsmethoden
Damit dieses Modell der Lebensplanung weiterhin möglich bleibt, sind Verhütungsmethoden nötig, die weniger anfällig auf Umwelteinflüsse reagieren als die heute bekannten Methoden.
Die Forschung arbeitet heute an biotechnologischen Lösungen wie der Verhütung durch Immunisierung. Dabei untersucht man beispielsweise, ob man durch eine Beeinflussung des Immunsystems eine Schwangerschaft verhindern kann.
Auch digitale Verhütungsmethoden wie Apps zur Zykluskontrolle gewinnen an Bedeutung.
Sie sind unabhängig von Temperatur und Umweltbedingungen, setzen jedoch eine gewisse digitale Infrastruktur voraus. Forscher arbeiten zudem an hormonfreien Methoden sowohl für die weibliche als auch für die männliche Empfängnisverhütung.
Ein Ergebnis könnten Implantate sein, die über Jahre hinweg wirken und nicht empfindlich auf höhere Temperaturen reagieren.
Verhütung in der Zukunft: einige Prognosen
In der Zukunft werden Verhütungsmethoden verstärkt auf Nachhaltigkeit und Anpassungsfähigkeit ausgelegt sein. Robuste, umweltfreundliche Materialien und nicht-hormonelle Alternativen werden dominieren.
Auch eine personalisierte Medizin wird eine größere Rolle spielen, indem man die Verhütungsmethoden individuell an den Hormonhaushalt und den Lebensstil anpasst.
Darüber hinaus können Entwicklungen im Bereich der Gentherapie neue Möglichkeiten eröffnen. Temporäre, reversible genetische Eingriffe, wie sie beispielsweise vom kalifornischen Forschungsinstitut Salk erforscht werden, könnten eine sichere und klimabeständige Verhütung ermöglichen.
Ein weiterer Trend besteht in der Entwicklung von Verhütungsmitteln, die gleichzeitig umweltfreundlich und sozialverträglich sind. Dazu gehören biologisch abbaubare Materialien und Produktionsprozesse mit geringem CO₂-Fußabdruck.

Fazit: Familienplanung und neue Forschung
Der Klimawandel hat drastische Auswirkungen auf die Verhütung, weil hohe Temperaturen dazu führen, dass klassische Verhütungsmittel weniger gut wirken.
Dem begegnet die Forschung mit der Suche nach robusten und nachhaltigen Lösungen. Schon in naher Zukunft wird es nicht-hormonelle, hitzebeständige und biotechnologische Methoden geben, die für die geänderten klimatischen Gegebenheiten besser geeignet sind.
Wir können deshalb davon ausgehen, dass auch die nächsten Generationen Zugang zu sicheren Verhütungsmethoden haben werden.
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