Mit einfachen Hormon-Tricks die Wintermüdigkeit überwinden

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Frau Müde Bett
Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über die weibliche Gesundheit und Wohlbefinden, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Fühlen Sie sich im Winter wie im Winterschlaf? Das ist kein Zufall – die Wissenschaft erklärt, warum. Lernen Sie, wie das Verständnis Ihrer Hormone Ihnen hilft, neue Energie in den dunklen Monaten zu gewinnen.
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Was die meisten von uns kennen

Der Wecker klingelt, aber Sie drücken immer öfter die Schlummertaste. Sie haben ständig Heißhunger auf Kohlenhydrate, und Ihre Energie scheint sich in den Winterschlaf verabschiedet zu haben. Falls Sie sich darin wiedererkennen: Sie sind nicht allein. Die Wissenschaft liefert die Erklärung für Ihre winterliche Erschöpfung.

Ihr Körper reagiert auf den Jahreszeitenwechsel mit komplexen hormonellen Veränderungen. Diese prägen Ihren Schlafrhythmus und bestimmen Ihren Energiehaushalt. 

Auch wenn wir heute keine Energie mehr für harte Winter sparen müssen wie unsere Vorfahren, haben sich unsere Hormone noch nicht angepasst. Der erste Schritt zu mehr Vitalität liegt im Verständnis dieser Prozesse.

Frau Auf Sofa

Die wissenschaftliche Basis der Wintermüdigkeit

Der hormonelle Wandel in der dunklen Jahreszeit erklärt, warum sich der Winter manchmal wie ein endloser Montagmorgen anfühlt. 

Im Zentrum steht das Melatonin, auch als »Schlafhormon« bekannt. In den längeren Winternächten produziert Ihr Körper mehr Melatonin als gewöhnlich. Das führt dazu, dass Sie sich selbst tagsüber müde fühlen können. 

Doch Melatonin ist nur ein Teil des hormonellen Winterdramas. Ihr zirkadianer Rhythmus – die innere Uhr, die Ihren Schlaf-Wach-Zyklus steuert – gerät durch den Mangel an natürlichem Licht aus dem Takt. 

Diese Störung wirkt sich auf das Serotonin aus, Ihr »Glückshormon«. Der Serotoninspiegel sinkt in den Wintermonaten oft ab und beeinflusst damit Stimmung und Energieniveau. 

Auch das Cortisol, Ihr wichtigstes Stresshormon, folgt einem saisonalen Muster. Normalerweise erreicht es morgens seinen Höhepunkt und hilft Ihnen beim Aufwachen. Im Winter kann die Produktion jedoch unregelmäßig werden.

Das Ergebnis: Sie fühlen sich müde, wenn Sie wach sein sollten, und unruhig, wenn Sie zur Ruhe kommen möchten.

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Natürliches Licht als Hormon-Aktivator

Der Einfluss von Licht auf unsere Hormone macht es zu einem der besten Mittel gegen Wintermüdigkeit. Unser Körper hat sich in der Evolution darauf eingestellt, auf natürliche Lichtzyklen zu reagieren. Diese steuern unseren Energiehaushalt und Stoffwechsel.

Nichts schlägt Morgenlicht

Das Sonnenlicht am Morgen löst in der ersten Stunde nach dem Aufwachen eine Reihe von Hormonreaktionen aus: Es senkt die Melatoninproduktion, steigert den Cortisolspiegel für natürliche Energie und taktet Ihren Tag-Nacht-Rhythmus. 

Aufenthalt im Freien

Zeit im Freien zu den hellsten Tagesstunden bringt zusätzliche Vorteile. Schon kurze Phasen im natürlichen Licht stabilisieren den Hormonhaushalt. Auch an bewölkten Tagen ist das Außenlicht deutlich wirksamer als künstliche Beleuchtung.

Probieren Sie doch mal Lichttherapie aus

Lichttherapielampen bieten eine Alternative bei fehlendem Zugang zu Tageslicht. Diese Geräte ahmen das Sonnenlicht nach und harmonisieren den Hormonrhythmus. Der Zeitpunkt macht den Unterschied: Nutzen Sie die Lampe in der ersten Stunde nach dem Aufwachen.

Platzieren Sie sie in Armeslänge während des Frühstücks oder der Arbeit. Beginnen Sie mit kurzen Anwendungen von 20 bis 30 Minuten und testen Sie die Wirkung.

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Bewegung als Hormonregulator

Strategisches Timing von Bewegung und die Auswahl passender körperlicher Aktivitäten können die hormonellen Störungen im Winter ausgleichen und unsere innere Uhr samt Energieniveau wieder ins Lot bringen.

Optimales Bewegungs-Timing ist der Schlüssel

Planen Sie Ihr Training zwischen 7 und 9 Uhr morgens ein, um Ihren Cortisolspiegel zu regulieren, oder wählen Sie Einheiten zwischen 11 und 14 Uhr, um Bewegung mit natürlichem Licht zu verbinden. Regelmäßige Zeiten sorgen für ausgeglichene Hormonrhythmen, die der Wintermüdigkeit vorbeugen.

Ausgewogene Intensität

Bauen Sie sowohl hochintensives Intervalltraining (HIIT) als auch sanftere Bewegungsformen in Ihre Woche ein.

HIIT-Einheiten von 20 bis 30 Minuten regen die Ausschüttung von Endorphinen und Wachstumshormonen an. Gelassenere Aktivitäten wie Yoga halten den Cortisolspiegel konstant, ohne den Körper zu überfordern. 

Auf geht‘’’s: Wintergeeignete Aktivitäten

Wählen Sie Bewegungsformen, die den hormonellen Winterherausforderungen direkt begegnen. Klettern in der Halle aktiviert den ganzen Körper, Schwimmen in beheizten Becken bietet Temperaturkontraste, und Wintersport wie Langlauf vereint Lichteinwirkung mit Ganzkörperbewegung.

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Ernährungsstrategien für die Hormonbalance

Wenn das natürliche Licht im Winter abnimmt, ändern sich die Ernährungsbedürfnisse unseres Körpers, um die optimale Hormonproduktion zu unterstützen.

Durchdachte Ernährungsentscheidungen können die Fähigkeit des Körpers stark beeinflussen, Energie, Stimmung und Hormonhaushalt in den dunklen Monaten aufrechtzuerhalten.

Konsequente Flüssigkeitszufuhr

Trinken Sie regelmäßig warme Getränke über den Tag verteilt, mit dem Ziel von etwa 2–3 Litern Wasser. Nehmen Sie mineralstoffreiche Getränke wie Knochenbrühe und Kräutertees zu sich, die den Hormon­transport und die Kommunikation zwischen den Zellen fördern.

Reduzieren Sie die Koffeinaufnahme nach 14 Uhr, um abendliche Hormonmuster nicht zu stören.

Mahlzeiten-Timing ist alles!

Legen Sie Ihre Hauptmahlzeit in die Zeit der stärksten Tageslichtintensität, normalerweise zwischen 11 und 14 Uhr, wenn die Insulinempfindlichkeit am höchsten ist.

Halten Sie Abendmahlzeiten leicht und früh, am besten 3 Stunden vor dem Schlafengehen, um die natürliche Melatoninproduktion zu unterstützen. Nehmen Sie zum Frühstück Protein zu sich, um den morgendlichen Cortisolspiegel zu stabilisieren.

Serotonin-Lebensmittel

Setzen Sie den Schwerpunkt auf tryptophanreiche Lebensmittel wie Sojabohnen, Getreide, Thunfisch, Nüsse und Kürbiskerne, kombiniert mit komplexen Kohlenhydraten für eine optimale Aufnahme.

Bananen, Ananas und fermentierte Lebensmittel steigern die Serotoninproduktion auf verschiedenen Wegen. Dunkle Schokolade (70 % oder mehr Kakao) kann ebenfalls Serotonin anregen und liefert nützliche Antioxidantien. 

Nutzen Sie leckere Vitamin-D-Quellen

Bauen Sie fettreichen Fisch wie Lachs, Makrele und Thunfisch in Ihren Wochenspeiseplan ein. Verwenden Sie Eigelb oder Pilze.

Auch wenn Lebensmittelquellen allein den winterlichen Vitamin-D-Bedarf möglicherweise nicht decken können, liefern sie wichtige Kofaktoren, die die gesamte Hormonproduktion und -regulation unterstützen.

Gut zu Wissen!

Morgenlicht in der ersten Stunde nach dem Aufwachen reduziert die Melatoninproduktion um bis zu 50% und macht Sie wacher. Selbst an bewölkten Wintertagen ist das Außenlicht heller als Innenbeleuchtung. Lichttherapielampen können bei 20-30 Minuten morgendlicher Anwendung ähnliche Vorteile bieten.

Techniken zur Schlafoptimierung 

Im Winter versuchen sich unsere Schlafmuster auf natürliche Weise zu verschieben, ähnlich wie bei Tieren vor dem Winterschlaf. Unser modernes Leben verlangt jedoch einen ausgewogeneren Ansatz.

Haben Sie einen Winterzeitplan?

Halten Sie konstante Schlaf- und Aufwachzeiten ein, mit der Möglichkeit für 30–60 Minuten mehr Schlaf. Passen Sie Ihre Schlafenszeit an die natürlichen Lichtmuster an, meist zwischen 21 und 23 Uhr.

Setzen Sie sich innerhalb von 30 Minuten nach dem Aufwachen dem Morgenlicht aus, um Ihren Schlaf-Wach-Rhythmus zu verankern.

Abendroutinen schaffen

Dimmen Sie das Licht 2–3 Stunden vor dem Schlafengehen, nutzen Sie bernsteinfarbenes Licht oder Blaulichtfilter-Brillen.

Schaffen Sie ein beruhigendes Einschlafritual mit sanften Dehnübungen, warmen Bädern oder Entspannungsübungen. Meiden Sie Bildschirme eine Stunde vor dem Schlafengehen zum Schutz der Melatoninproduktion.

Die Schlafzimmereinrichtung

Halten Sie Temperaturen zwischen 15 und 19 °C für eine optimale Melatoninproduktion. Verwenden Sie Verdunkelungsvorhänge gegen künstliche Lichtstörungen und denken Sie über einen Luftbefeuchter gegen trockene Winterluft nach.

Schichten Sie Bettzeug, statt die Raumtemperatur zu erhöhen, um die natürliche Temperaturregulation zu unterstützen.

Gut zu Wissen!

Der menschliche Körper produziert in den Wintermonaten mehr Melatonin, was zu Tagesmüdigkeit führen kann. Regelmäßige Mahlzeiten helfen bei der Regulierung des Cortisolspiegels, wobei die Insulinempfindlichkeit zwischen 11 und 14 Uhr am höchsten ist.

Anpassungen des Lebensstils

Das moderne Leben macht keine Winterpause, aber wir können unsere täglichen Routinen gezielt anpassen, um die optimale Hormonfunktion in diesen herausfordernden Monaten zu unterstützen.

Stressmanagement

Üben Sie täglich Techniken zur Stressreduktion wie tiefes Atmen, besonders während der nachmittäglichen Energietiefs. Planen Sie regelmäßige Meditationseinheiten, am besten bei Tageslicht. Integrieren Sie achtsame Bewegungspraktiken wie Tai-Chi oder sanftes Dehnen.

Soziale Verbindungen

Pflegen Sie regelmäßige soziale Kontakte bei Tageslicht. Planen Sie wöchentliche Gruppenaktivitäten, ob virtuell oder persönlich.

Fördern Sie körperliche Berührungen durch Massage, Partnerübungen oder sogar das Streicheln von Tieren zur Steigerung des Oxytocinspiegels.

Entspannungsmethoden

Nehmen Sie warme Bäder mit Epsom-Salz zur Unterstützung der Magnesiumaufnahme. Probieren Sie Aromatherapie mit wärmenden ätherischen Ölen wie Zimt oder Orange.

Gestalten Sie gemütliche Räume zum Lesen oder sanften Dehnen, die Entspannung fördern, ohne Müdigkeit hervorzurufen.

Frau In Badewanne

Unser Fazit

Durch die gründliche Kombination von Lichtexposition, Bewegung, Ernährung, Schlafoptimierung und Lebensstilanpassungen können wir unsere Vitalität durch die dunkleren Monate bewahren.

Denken Sie daran, dass jahreszeitliche Veränderungen vorübergehend sind und Ihr Körper zur Anpassung geschaffen ist – er braucht nur die richtige Unterstützung. Geduld und Ausdauer sind der Schlüssel, geben Sie Ihrem Körper Zeit für die Anpassung.

Falls die Müdigkeit trotz dieser Strategien anhält, scheuen Sie sich auch nicht, medizinischen Hilfe zu suchen.

Mit Blick auf den Frühling wissen wir, dass uns jeder Tag näher an natürlich längere Lichtzeiten und neue Energie bringt!

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  10. Norelli, L. J. et al. (2023): Relaxation Techniques. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/books/NBK513238/ (Abrufdatum: 09. Januar 2025)

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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