- Wie Endometriose diagnostiziert wird und warum dies oft Jahre dauert
- Die neuesten innovativen Diagnosemethoden, einschließlich Speicheltests
- Verschiedene moderne Behandlungsansätze und ihre Erfolgsaussichten

Endometriose ist eine chronische Erkrankung, die bei vielen Frauen starke Schmerzen und Unfruchtbarkeit verursacht. Trotz ihrer weitreichenden Folgen wird die Krankheit oft erst nach vielen Jahren diagnostiziert.
Das führt nicht nur zu unnötigem Leiden, sondern kann auch die Behandlung erschweren. Die Symptome sind vielfältig und ähneln anderen Erkrankungen, was die Diagnose zusätzlich kompliziert.
Die Konsequenzen der verspäteten Diagnose sind schwerwiegend: chronische Schmerzen, psychische Belastungen und Beeinträchtigungen der Lebensqualität.
Doch es gibt Hoffnung: Neue Diagnosemethoden und innovative Behandlungsmöglichkeiten versprechen eine bessere Zukunft für Betroffene.

Eine rätselhafte Krankheit
Endometriose ist eine rätselhafte Krankheit, bei der Gewebe, das der Gebärmutterschleimhaut ähnelt, außerhalb der Gebärmutter wächst.
Dies kann zu starken Schmerzen, insbesondere während der Menstruation, und zu chronischen Entzündungen führen. Die Diagnose ist oft schwierig und dauert im Durchschnitt sieben bis zehn Jahre. Viele Frauen erhalten zunächst Fehldiagnosen, was ihre Situation weiter verschlimmert.
Die Krankheit kann fast jedes Organ im Beckenraum betreffen, was die Symptomatik sehr variabel macht. Diese Vielgestaltigkeit erschwert die rechtzeitige und korrekte Diagnose erheblich.

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- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Was kann im schlimmsten Fall passieren?
Unbehandelte Endometriose kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Neben den chronischen Schmerzen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen, können langfristige Entzündungen zu Verwachsungen und Gewebeschäden führen.
Dies erhöht das Risiko von Unfruchtbarkeit und erschwert oft die natürliche Empfängnis. Psychische Belastungen wie Depressionen und Angstzustände sind ebenfalls häufige Begleiterscheinungen.
Darüber hinaus führt die späte Diagnose zu höheren Gesundheitskosten durch wiederholte Arztbesuche und ineffektive Behandlungen.
Ein umfassender Behandlungsansatz ist daher entscheidend, um diese negativen Auswirkungen zu minimieren und den Betroffenen eine bessere Lebensqualität zu ermöglichen.
Vermutlich sind zwischen 8 und 15 Prozent aller Mädchen und Frauen betroffen, was in Deutschland etwa 2 Millionen Menschen ausmacht. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt, dass weltweit rund 190 Millionen Menschen betroffen sind. Zusätzlich werden in Deutschland jährlich bis zu 40.000 neue Fälle registriert. Quelle: RKI
So wird Endometriose diagnostiziert
- Anamnesegespräch
- Ein ausführliches Gespräch mit dem Arzt über die Art, Häufigkeit und Intensität der Beschwerden sowie deren Zusammenhang mit dem Menstruationszyklus.
- Tastuntersuchung
- Manuelle Untersuchung der Vagina, des Enddarms, des Bereichs hinter der Gebärmutter (Douglas-Raum) und der Gebärmutterbänder.
- Ultraschall
- Untersuchung durch vaginale Sonografie und abdominale Sonografie, um Endometrioseherde zu identifizieren.
- Bildgebende Verfahren
- Magnetresonanztomografie (MRT) zur genaueren Darstellung von Endometrioseherden.
- Darmspiegelung
- Bei Verdacht auf Darmendometriose kann eine Darmspiegelung sinnvoll sein.
- Operative Diagnostik (Laparoskopie)
- Ein minimalinvasiver Eingriff, bei dem Gewebeproben entnommen und untersucht werden, oft verbunden mit einer therapeutischen Behandlung.
- Speicheltest
- Relativ neue Methode, bei der Speichelproben auf spezifische RNA-Zusammensetzungen untersucht werden, um Endometriose nachzuweisen. Diese Methode wird jedoch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen und muss privat finanziert werden.
So behandelt man eine Endometriose
- Operative Therapie
- Bauchspiegelung (Laparoskopie)
- Minimalinvasiver Eingriff zur Entfernung von Endometrioseherden und Verwachsungen.
- Roboterassistierte Chirurgie
- Verwendung von robotischen Operationssystemen zur präzisen Entfernung von Endometrioseherden.
- Darm- und Blasenspiegelung
- Diagnostische und therapeutische Eingriffe bei Befall von Darm und Blase.
- Bauchschnitt (Laparotomie)
- Größerer Eingriff bei schwer zugänglichen Endometrioseherden.
- Bauchspiegelung (Laparoskopie)
- Medikamentöse Therapie
- Schmerzmittel
- Medikamente wie Ibuprofen, Naproxen oder Tramadol zur Linderung von Schmerzen.
- Hormontherapie
- Gestagene
- Hormonpräparate, die den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut hemmen.
- GnRH-Analoga und GnRH-Antagonisten
- Hormonelle Medikamente, die den Menstruationszyklus unterbrechen und das Wachstum der Endometrioseherde stoppen.
- Gestagene
- Schmerzmittel
- Komplementäre Behandlungsmöglichkeiten
- Neuraltherapie
- Injektionen zur Schmerzbehandlung.
- Physiotherapie
- Übungen und Therapien zur Linderung von Schmerzen und Verbesserung der Beweglichkeit.
- Ernährung
- Anpassung der Ernährung zur Reduktion von Entzündungen und Schmerzen.
- Stressreduktion
- Techniken wie Yoga, Meditation und Achtsamkeitsübungen zur Verbesserung des allgemeinen Wohlbefindens.
- Pflanzenheilkunde und Traditionelle chinesische Medizin (TCM)
- Alternative Behandlungsmethoden zur Unterstützung der Schmerzlinderung und des Wohlbefindens.
- Neuraltherapie
Die neuesten und innovativsten Behandlungsmethoden
- Neurostimulator
- Ein operativ eingesetztes Gerät, das elektrische Impulse sendet, um Schmerzen zu lindern. Diese Methode wird derzeit am Endometriose-Zentrum Gießen erprobt und zeigt vielversprechende Ergebnisse.
- GnRH-Antagonisten in Tablettenform
- Neu entwickelte Medikamente, die ähnlich wie GnRH-Analoga wirken, jedoch in Tablettenform eingenommen werden können.
- Selektive Östrogen- und Progesteronrezeptor-Modulatoren (SERM und SPRM)
- Medikamente, die die Wirkung von Östrogen und Progesteron auf Endometrioseherde hemmen und derzeit in klinischen Studien erprobt werden.
- Dichloracetat
- Ein hormonfreier Wirkstoff, der zur Linderung von Endometriose-Schmerzen getestet wird. Erste Studien zeigen positive Ergebnisse, müssen jedoch weiter validiert werden.

Fazit
Endometriose bleibt eine komplexe und herausfordernde Krankheit, doch die medizinische Forschung macht stetige Fortschritte.
Früherkennung und innovative Behandlungsansätze können das Leben der Betroffenen erheblich verbessern. Interdisziplinäre Ansätze und spezialisierte Endometriose-Zentren spielen eine entscheidende Rolle bei der erfolgreichen Behandlung.
Die Zukunft verspricht noch mehr Fortschritte, die hoffentlich dazu beitragen werden, diese Krankheit aus der Tabuzone zu holen und effektiv zu bekämpfen.
Bleiben Sie informiert und nutzen Sie die verfügbaren Ressourcen, um Ihre Gesundheit bestmöglich zu unterstützen.
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