- Was die „Pille danach“ ist
- Welche Schritte bei vergessener Einnahme helfen
- Welche Risiken und Nebenwirkungen auftreten können
- Welche Alternativen es zur Notfallverhütung gibt
- Warum ärztlicher Rat manchmal unerlässlich ist

Ein einziger Moment der Unachtsamkeit kann große Folgen haben – besonders, wenn es um Verhütung geht.
Die „Pille danach“ bietet eine wichtige Möglichkeit, eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern. Aber was passiert, wenn auch diese Rettungshilfe vergessen wird?
Hier erfahren Sie, wie Sie in dieser Situation klug handeln können – und warum schnelle Reaktion jetzt entscheidend ist.

Was genau ist die „Pille danach“?
Die „Pille danach“ ist eine Notfallverhütung, die eine Schwangerschaft verhindern kann, wenn es beim Sex zu einer Verhütungspanne gekommen ist.
Anders als reguläre Antibabypillen verschiebt sie den Eisprung, sodass keine Befruchtung stattfinden kann. Zwei Wirkstoffe kommen hauptsächlich zum Einsatz: Levonorgestrel und Ulipristalacetat.
Wichtig: Je früher die Einnahme erfolgt, desto höher ist die Wirksamkeit.

- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Was tun, wenn die „Pille danach“ vergessen wurde?
Gerade in stressigen Situationen passiert es schnell: Die Tablette liegt noch in der Tasche, die Uhr tickt. Doch wie riskant ist ein solches Vergessen wirklich?
- Innerhalb der ersten 24 Stunden: Möglichst schnell nachholen. Die Wirkung bleibt hoch.
- Nach mehr als 24 Stunden: Die Wirksamkeit sinkt deutlich. Hier sollten Sie dringend eine Ärztin oder einen Arzt aufsuchen.
- Nach Ablauf der maximalen Frist: Eine Schwangerschaft kann nicht mehr sicher verhindert werden. Eine medizinische Beratung wird dringend empfohlen.
Eine Studie, veröffentlicht in The Lancet, zeigte, dass die alleinige Einnahme von Levonorgestrel (Plan B) innerhalb von 72 Stunden nach ungeschütztem Geschlechtsverkehr etwa 63 % der erwarteten Schwangerschaften verhinderte.
Diese Wirksamkeit ist geringer als die oft angenommenen 85–95 % und zeigt: Jede Stunde zählt.“
Fakt 1: Die „Pille danach“ ist rezeptfrei in Apotheken erhältlich – eine Beratung ist jedoch Pflicht.
Fakt 2: Die Wirkung nimmt mit jeder Stunde nach dem Geschlechtsverkehr ab.
Fakt 3: Notfallverhütung schützt nicht vor sexuell übertragbaren Krankheiten.
Typische Herausforderungen – und worauf es ankommt
Im Alltag können Unsicherheiten oder Verzögerungen nach einer Verhütungspanne schnell passieren.
Entscheidend ist: Je früher eine Notfallverhütung eingenommen oder eingeleitet wird, desto wirksamer ist sie. Eine 27-jährige Frau etwa besorgte sich nach einem ungeschützten Geschlechtsverkehr am Wochenende die „Pille danach“, nahm sie jedoch erst viele Stunden später ein – aus Sorge vor Nebenwirkungen und weil sie die Einnahme zunächst aufschob.
Erst ein spätes Telefonat mit einer Notfallberatung erinnerte sie an die Dringlichkeit. Der Vorfall verlief glimpflich, aber er zeigt: Schnelles Handeln kann entscheidend sein, um eine ungewollte Schwangerschaft zu verhindern.
Fakt 1: Frauen mit einem Body-Mass-Index (BMI) über 30 sollten Ulipristalacetat bevorzugen – es wirkt bei höherem Körpergewicht besser.
Fakt 2: Bei Erbrechen innerhalb von drei Stunden nach Einnahme muss die Tablette erneut eingenommen werden.
Fakt 3: Die „Pille danach“ ersetzt keine reguläre Verhütungsmethode.
Risiken und Nebenwirkungen – was Sie wissen sollten
Die „Pille danach“ ist sicher, aber kein harmloses Mittel. Häufige Nebenwirkungen laut einer systematischen Übersichtsarbeit (Martinez et al., 2022) sind:
- Übelkeit und Erbrechen
- Kopfschmerzen
- Zwischenblutungen
- Müdigkeit
Wussten Sie, dass die Wirkung der „Pille danach“ durch bestimmte Medikamente (z. B. Johanniskraut) beeinträchtigt werden kann?
Immer mehr Frauen suchen nach hormonfreien Verhütungsmethoden – Apps und Wearables versprechen eine Alternative zur Pille. Doch wie sicher ist das digitale Zyklus-Tracking wirklich? In diesem Artikel erfahren Sie, welche Methoden es gibt, wie sie funktionieren und worauf Sie achten müssen.
Wann sollten Sie ärztlichen Rat suchen?
Nicht nur, wenn die Einnahme vergessen wurde, sollten Sie professionelle Unterstützung suchen. Auch bei:
- Starker Verspätung der Periode
- Anhaltender Übelkeit oder Schmerzen
- Unsicherheiten zur Wirksamkeit (z. B. bei Übergewicht)
Interessant: Studien zeigen, dass ein Teil der Anwenderinnen nach der Einnahme der „Pille danach“ ärztliche Beratung sucht – meist aufgrund von Unsicherheiten zur Wirksamkeit oder Nebenwirkungen wie Übelkeit und Zwischenblutungen.

Anlaufstellen in Deutschland
🩺 Ärztlicher Bereitschaftsdienst – 116 117
Bei medizinischen Fragen außerhalb der regulären Sprechzeiten, etwa bei Nebenwirkungen oder Unsicherheiten nach der Einnahme der „Pille danach“, erreichen Sie den ärztlichen Bereitschaftsdienst unter der kostenlosen Nummer 116 117. Dieser Service ist rund um die Uhr verfügbar und leitet Sie an die nächstgelegene Bereitschaftspraxis weiter oder organisiert bei Bedarf einen Hausbesuch.
🧠 Telefonseelsorge – 0800 111 0 111 / 0800 111 0 222 / 116 123
Für emotionale Unterstützung oder wenn Sie sich in einer belastenden Situation befinden, können Sie die Telefonseelsorge kontaktieren. Die Beratung ist anonym, kostenfrei und rund um die Uhr erreichbar.
🧑⚕️ Pro Familia – Beratungsstellen vor Ort
Die Organisation Pro Familia bietet bundesweit Beratungen zu Verhütung und Notfallverhütung an. Auf der Website können Sie eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe finden oder eine Online-Beratung in Anspruch nehmen.
📞 Hilfetelefon „Schwangere in Not“ – 0800 404 0020
Wenn Sie sich in einer akuten Krisensituation befinden oder unsicher sind, ob eine Schwangerschaft vorliegt, bietet das Hilfetelefon „Schwangere in Not – anonym und sicher“ rund um die Uhr kostenlose und anonyme Beratung an.
Welche Alternativen gibt es?
Bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr oder Versagen der Verhütung gibt es verschiedene Methoden der Notfallverhütung.
Die Wahl hängt unter anderem vom Zeitpunkt, dem individuellen Zyklus und der persönlichen gesundheitlichen Situation ab. Falls mehr als fünf Tage vergangen sind oder Unsicherheit besteht, kann eine Kupferspirale als wirksamste Methode eingesetzt werden – selbst dann, wenn der Geschlechtsverkehr schon einige Tage zurückliegt.
Auch hormonelle Optionen stehen zur Verfügung, unterscheiden sich aber in Wirkstoff und Wirksamkeit. Wichtig ist, möglichst früh ärztlichen Rat einzuholen.
Methode | Zeitraum nach ungeschütztem Sex | Effektivität |
Levonorgestrel („Pille danach“) | Bis zu 3 Tage (72 Stunden) | Ca. 85 % |
Ulipristalacetat („Pille danach“) | Bis zu 5 Tage (120 Stunden) | Bis zu 95 % |
Kupferspirale (auch als reguläre Verhütung einsetzbar) | Bis zu 5 Tage (bzw. bis kurz vor Einnistung) | >99 % |
Hinweis: Die Pille danach wirkt umso besser, je früher sie eingenommen wird. Die Kupferspirale kann zusätzlich langfristig als Verhütungsmethode genutzt werden. Hormonspiralen oder andere Verhütungsimplantate eignen sich nicht zur Notfallverhütung.

Das Fazit
Eine vergessene „Pille danach“ muss nicht das Ende aller Optionen bedeuten – aber schnelles Handeln ist jetzt entscheidend.
Wer informiert ist und im Ernstfall ruhig bleibt, kann das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft deutlich senken. Ihre Gesundheit verdient es, dass Sie gut vorbereitet sind – mit Wissen, das Sie schützt.
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