- Warum kalte Luft Asthma-Symptome verschlimmern kann
- Welche Atemtechniken aus dem Yoga sich besonders für Asthmatiker eignen
- Wie regelmäßige Atemübungen die Lungenfunktion stärken können
- Praktische Tipps, um Yoga sicher in den Alltag zu integrieren
- Welche wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Wirksamkeit von Yoga vorliegen

Warum verschlimmert sich Asthma im Februar?
Asthma ist eine chronische Erkrankung, die durch entzündete und verengte Atemwege gekennzeichnet ist. In der kalten Jahreszeit sind die Atemwege besonderen Belastungen ausgesetzt.
Kalte, trockene Luft kann die empfindlichen Schleimhäute in den Bronchien reizen und zu einer Verengung der Atemwege (Bronchokonstriktion) führen.
Das geschieht, weil sich die Bronchialmuskulatur reflexartig zusammenzieht, um die Lunge vor Kälte zu schützen. Gleichzeitig wird häufig mehr Schleim produziert, was das Atmen zusätzlich erschwert.
Zudem führen niedrige Temperaturen zu einer erhöhten Atemfrequenz, insbesondere bei körperlicher Aktivität im Freien. Das kann dazu führen, dass die Atemwege stärker austrocknen und empfindlicher auf Reize wie Pollen, Feinstaub oder andere Allergene reagieren. In beheizten Innenräumen wiederum kann die trockene Heizungsluft die Schleimhäute zusätzlich austrocknen und Asthma-Symptome verstärken.
Ein weiterer Faktor ist das vermehrte Auftreten von Atemwegsinfektionen, die im Winter häufiger vorkommen und Asthmaanfälle auslösen oder verstärken können.

Wie kann Yoga bei Asthma helfen?
Yoga bietet einen ganzheitlichen Ansatz zur Linderung von Asthma-Symptomen, insbesondere durch gezielte Atemübungen (Pranayama), die helfen können, die Lunge zu stärken und die Atemwege zu erweitern.
Diese Techniken trainieren die Atemmuskulatur, fördern eine bessere Sauerstoffaufnahme und helfen dabei, stressbedingte Atemnot zu reduzieren – ein wichtiger Faktor, da Stress nachweislich Asthmaanfälle auslösen oder verstärken kann.
Eine Studie kommt zu dem Ergebnis: Yoga-Übungen bei Asthma-Patienten führten zu einer Verringerung der Anzahl von Asthmaanfällen sowohl am Tag als auch in der Nacht sowie zu einem reduzierten Medikamentenbedarf. Außerdem zeigte sich eine signifikante Verbesserung der maximalen Ausatmungsrate (Peak Expiratory Flow Rate, PEFR).
Regelmäßige Atemübungen führen zu einer verbesserten Lungenfunktion, indem sie die Vitalkapazität (die maximale Menge an Luft, die eingeatmet werden kann) erhöhen und die Atmung effizienter machen. Zudem wird das vegetative Nervensystem positiv beeinflusst: Während bestimmte Atemtechniken das parasympathische Nervensystem aktivieren und die Bronchien entspannen, unterstützen andere eine kontrollierte Atemregulation und verringern Hyperventilation.
Eine weitere Studie summiert seine Ergebnisse wie folgt:
- Es wurde festgestellt, dass Yoga sich positiv auf die Lungenfunktion, die Symptomkontrolle und die Lebensqualität von Asthma-Patienten auswirkt.
- Yoga kann eingesetzt werden, um die Wirksamkeit der Behandlung von Atemwegserkrankungen zu verbessern.
- Diese Studie wird als bedeutend angesehen, da sie zeigt, dass Yoga in der Pflegepraxis als ergänzende und alternative Behandlungsmethode genutzt werden kann.

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Vier effektive Yoga-Atemtechniken für Asthmatiker
Hier sind einige der bewährtesten Atemübungen aus dem Yoga, die speziell Asthmatikern helfen können:
1. Pranayama (kontrollierte Atmung)
- Fördert die bewusste Kontrolle über Ein- und Ausatmung.
- Unterstützt die Erweiterung der Atemwege und verbessert die Lungenkapazität.
- Reduziert stressbedingte Atemnot durch Beruhigung des Nervensystems.
So wird’s gemacht:
- Setzen Sie sich aufrecht, mit entspannten Schultern.
- Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein, bis sich der Bauch hebt.
- Halten Sie den Atem für einige Sekunden an.
- Atmen Sie kontrolliert durch die Nase oder leicht geöffneten Mund aus, während der Bauch sich wieder senkt.
- Wiederholen Sie dies für 5–10 Minuten täglich.
- Wissenschaftliche Studien zeigen, dass regelmäßige Yoga-Atemübungen die Lungenkapazität um bis zu 10% steigern können.
- Pranayama-Techniken können helfen, den Sauerstoffgehalt im Blut zu erhöhen.
- Die richtige Atemtechnik reduziert Stress, der Asthma-Symptome verschlimmern kann.
2. Bhramari (Summatmung)
- Beruhigt das Nervensystem durch summende Vibrationen.
- Kann helfen, akute Atemnot zu lindern.
- Besonders hilfreich zur Entspannung vor dem Schlafengehen.
So wird’s gemacht:
- Setzen Sie sich in eine bequeme Position und schließen Sie die Augen.
- Atmen Sie tief durch die Nase ein.
- Beim langsamen Ausatmen summen Sie ein sanftes „Mmm“-Geräusch, ähnlich dem Summen einer Biene.
- Spüren Sie die Vibrationen im Brustbereich und konzentrieren Sie sich auf die Entspannung der Atemwege.
- Wiederholen Sie dies für 5–7 Atemzüge.
- Kälte ist einer der häufigsten Asthma-Auslöser im Winter.
- Rund 70 % der Asthmatiker berichten von einer Verschlechterung bei niedrigen Temperaturen.
- Warme, feuchte Luft in Innenräumen kann helfen, die Atemwege zu entspannen.
3. Nadi Shodhana (Wechselatmung)
- Reinigt die Atemwege und verbessert den Luftfluss.
- Fördert die Entspannung und reduziert Stress.
- Unterstützt das Gleichgewicht zwischen den Atemwegen und erhöht die Sauerstoffversorgung.
So wird’s gemacht:
- Setzen Sie sich mit geradem Rücken hin.
- Schließen Sie das rechte Nasenloch mit dem Daumen und atmen Sie langsam durch das linke Nasenloch ein.
- Schließen Sie dann das linke Nasenloch mit dem Ringfinger, öffnen Sie das rechte Nasenloch und atmen Sie langsam aus.
- Wiederholen Sie den Vorgang, indem Sie abwechselnd die Nasenlöcher schließen und öffnen.
- Üben Sie diese Technik für 5–10 Minuten täglich.
4. Ujjayi (ozeanische Atmung)
- Erzeugt sanfte Wärme in den Atemwegen und hält sie feucht.
- Stärkt die Lungenfunktion und erhöht die Sauerstoffaufnahme.
- Besonders wirksam an kalten Tagen, um Atemprobleme zu verhindern.
So wird’s gemacht:
- Atmen Sie langsam und tief durch die Nase ein, während Sie einen leichten Widerstand im Hals erzeugen (ähnlich dem Rauschen des Meeres).
- Lassen Sie den Atem langsam durch die Nase wieder entweichen und behalten Sie dabei den gleichen Widerstand bei.
- Konzentrieren Sie sich auf ein gleichmäßiges Rauschen während der Atmung.
- Führen Sie diese Übung 5–10 Minuten lang durch.
Die Geschichte des Asthmas reicht Millionen Jahre zurück und ist eng mit der Evolution des aufrechten Gangs verbunden. Während wir Asthma heute als belastende Krankheit wahrnehmen, könnte sie einst ein wichtiger Überlebensvorteil gewesen sein.
FAQ
Können Atemübungen aus dem Yoga Medikamente gegen Asthma ersetzen?
Nein, Atemübungen sind eine unterstützende Maßnahme und können die medikamentöse Behandlung nicht ersetzen. Sie helfen jedoch, die Atemkontrolle zu verbessern, Stress zu reduzieren und die Lungenfunktion zu stärken. Eine Anpassung oder Reduzierung der Medikation sollte immer in Absprache mit Ihrem Arzt erfolgen.
Eine Studie kam zu der Erkenntnis: Yoga kann derzeit nicht als standardmäßige Behandlung für Asthma-Patienten angesehen werden. Es kann jedoch als ergänzende Maßnahme oder als Alternative zu klassischen Atemübungen für Asthma-Patienten betrachtet werden, die an komplementären Behandlungsmethoden interessiert sind.
Gibt es Atemübungen, die während eines akuten Asthmaanfalls helfen können?
Während eines akuten Anfalls sollten Sie sich auf langsames, ruhiges Atmen konzentrieren und Techniken wie die Lippenbremse anwenden, bei der Sie langsam durch die Nase ein- und durch die leicht geschlossenen Lippen ausatmen. Dies kann helfen, die Atemwege offenzuhalten. Yoga-Atemübungen sollten vor allem präventiv und nicht als Notfallmaßnahme eingesetzt werden.
Welche Rolle spielt die Haltung bei Yoga-Atemübungen für Asthmatiker?
Die Körperhaltung beeinflusst die Lungenkapazität erheblich. Eine aufrechte Sitzhaltung mit entspannten Schultern und einer geöffneten Brust ermöglicht eine tiefere Atmung und verbessert die Sauerstoffaufnahme. Übungen im Liegen können besonders entspannend wirken, sollten aber eine freie Atmung ermöglichen.
Wie oft sollten Atemübungen praktiziert werden, um spürbare Ergebnisse zu erzielen?
Regelmäßigkeit ist der Schlüssel. Es wird empfohlen, Atemübungen mindestens 3–5 Mal pro Woche für 10–15 Minuten durchzuführen. Erste Verbesserungen der Atemkontrolle und eine gesteigerte Entspannungsfähigkeit können bereits nach wenigen Wochen bemerkbar sein.
Gibt es spezielle Yoga-Programme für Menschen mit Asthma?
Ja, einige Yogaschulen und Online-Plattformen bieten spezielle Programme an, die auf die Bedürfnisse von Asthmatikern zugeschnitten sind. Diese beinhalten sanfte Atemübungen, entspannende Körperhaltungen und Stressmanagement-Techniken, die die Atemwege schonen und die Atemmuskulatur gezielt stärken.

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