Der Gesundheits-Check: Die wichtigsten Untersuchungen

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Junge Frau Doktorin mit weißer Uniform, mit Stethoskop zur Kontrolle des reifen Blutdrucks eines Patienten bei der Sitzung im Krankenhaus.
Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über Asthma und andere Erkrankungen, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Genauso wie Ihr Auto immer wieder in die Inspektion kommt, um unliebsame Überraschungen auszuschließen, sollten Sie Ihren Gesundheitszustand regelmäßig checken lassen.

Gröbere Gesundheitsprobleme entstehen nicht von heute auf morgen. Typ-2-Diabetes, ein Leberschaden oder ein zu hoher Blutdruck entwickeln sich langsam. Wenn man sie aber frühzeitig erkennt, lassen sich solche Krankheiten gut behandeln. Außerdem ist es ein schönes Gefühl, zu wissen, dass gesundheitlich alles in Ordnung ist.

Anders als beim Auto gibt es aber in der Medizin keinen allgemein akzeptierten Standard, welche Untersuchungen Sie unbedingt machen sollten und ab wann sie sinnvoll sind. Wir geben Ihnen deshalb einen Überblick über die wichtigsten Vorsorgeuntersuchungen.

Allgemeiner Gesundheits-Check ab 35

In unseren Dreißigern fühlen wir uns immer noch jung, aber wir bemerken, dass unsere Gesundheit nicht mehr ganz so robust ist wie in unseren Zwanzigern. Das ist vielleicht ein guter Grund, eine Bestandsaufnahme zu machen und damit zu beginnen, einige Werte im Auge zu behalten.

Die gesetzlichen Krankenkassen helfen dabei: Ab 35 übernehmen sie alle drei Jahre die Kosten für eine allgemeine Untersuchung, bei der Beschwerden, Lebensstil, Vorerkrankungen und familiäre Risikofaktoren (etwa Diabetes oder Krebserkrankungen in der Familie) erfasst werden.

Die 18- bis 35-Jährigen können diese Untersuchung einmal kostenfrei in Anspruch nehmen. (Quelle: bundesgesundheitsministerium.de

Untersuchungen, die dazugehören, sind

  • Blutdruck
  • Herzfunktion
  • Impfstatus
  • Blut und Urin: Blutzucker, Cholesterinwerte
  • Einmaliger Test auf Hepatitis B und C

Wer es aber genau wissen will, sollte sich nicht mit diesem allgemeinen Check begnügen, sondern einige Sachen intensiver testen lassen.

Sind weitere Untersuchungen nötig?

Ja. Eine Meta-Studie dänischer Wissenschaftler des internationalen Forschungsnetzwerks Cochrane Collaboration hat die Ergebnisse von 15 Studien mit über 182.000 Teilnehmern ausgewertet, um den Nutzen von Vorsorgeuntersuchungen zu evaluieren. (Quelle: cochranelibrary.com

Dabei kam heraus, dass die Standard-Check-ups keinen signifikanten Einfluss auf die Lebenserwartung haben. Sie helfen zwar, eine Diagnose bei einem zu hohen Blutdruck oder Cholesterinspiegel zu bekommen, übersehen aber insbesondere die ersten Anzeichen von Krebserkrankungen.

Krebszellen auf wissenschaftlichem Hintergrund.3D-Illustration

Die häufigsten Krebsvorsorgeuntersuchungen

Neben Problemen mit dem Herz-Kreislauf-System gehören verschiedene Krebsarten zu den häufigsten Todesursachen. (Quelle: krebsdaten.de)

Die folgenden Vorsorgeuntersuchungen helfen dabei, sie frühzeitig zu erkennen:

  • Gebärmutterhalsabstrich bei Frauen ab 20
  • Hautkrebsscreening ab 35
  • Untersuchung von Prostata, Enddarm und Geschlechtsorganen bei Männern ab 45
  • Darmkrebsvorsorge ab 50
  • Mammografie-Screening bei Frauen ab 50
  • Darmspiegelung ab 55
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Prostatakrebs frühzeitig erkennen

Statistisch gesehen wird einer von neun Männern im Laufe seines Lebens Prostatakrebs bekommen.

Damit krankhafte Veränderungen frühzeitig erkannt werden, können alle Männer ab 45 einmal pro Jahr eine Tastuntersuchung der Prostata machen lassen. Diese Untersuchung wird als digital-rektale-Untersuchung bezeichnet. (Quelle: krebsgesellschaft.de)

Es gibt allerdings kritische Stimmen, die darauf verweisen, dass es nicht statistisch erwiesen ist, dass Männer seltener an Prostatakrebs sterben, wenn sie diese Untersuchung regelmäßig in Anspruch nehmen. 

Nicht von der gesetzlichen Krankenkasse finanziert wird der PSA-Test, der den Wert des Prostata-spezifischen Antigens im Blut misst.

Im Krankenhaus durchläuft der Patient ein Mammogramm-Screening, das mit einem Mammogramm durchgeführt wird.

Risiken und Nutzen der Mammografie

Fachleute sind sich uneinig, was die Risiken und den Nutzen einer Mammografie betrifft. Man kann aber sagen, dass diese Untersuchung hilft, Brustkrebs schnell zu erkennen und 80 Prozent der Tumoren zu entdecken, bevor der Krebs die Lymphknoten befällt.

Bei Frauen mit dichtem Brustgewebe versagt das Verfahren aber häufig und 60 Prozent der Tumore bleiben unentdeckt.

Diese Untersuchung führt auch oft zu falsch positiven Ergebnissen: Viele Frauen wurden mit einer Brustkrebs-Diagnose geschockt, obwohl die Zellen nicht behandlungsbedürftig gewesen wären. (Quelle: gesundheitsberater-berlin.de

Aus diesen Gründen ist es sinnvoll, die Mammografie mit einem Brustultraschall oder einer Magnetresonanztomografie zu ergänzen, was aber die Krankenkasse leider nicht finanziert.

Der PAP-Abstrich

Bei dieser Vorsorgeuntersuchung entnimmt die Frauenärztin einen Abstrich vom Gebärmutterhals, um ihn auf humane Papillomviren (HPV) zu untersuchen.

Die Untersuchung ist ab 20 empfehlenswert und sollte alle drei Jahre wiederholt werden, um über 85 Prozent der Infektionen zu erkennen und damit das Risiko, an Gebärmutterhalskrebs zu erkranken, um 90 Prozent zu senken. (Quelle: minimed.at)

Patienten und Arzt im Krankenhaus während der Koloskopie

Koloskopien retten Leben

Bei dieser Untersuchung bekommt man eine Kamera in den Darm eingeführt, um die Darmschleimhaut genau zu begutachten. Als Patient liegt man dabei in einem Dämmerschlaf. Die Untersuchung ist sehr zuverlässig bei der Erkennung von Polypen, der Vorstufe von Darmkrebs, die sich schmerzfrei entfernen lassen.

Wer diese Vorsorgeuntersuchung regelmäßig machen lässt, reduziert das Risiko, an Darmkrebs zu sterben, um 53 Prozent. Die Koloskopie gilt als eine der verlässlichsten Vorsorgeuntersuchungen gegen Krebs. (Quelle: oeggh.at)

Hautkrebs-Früherkennung

Ab 35 bezahlt die Krankenkasse ein Hautkrebs-Screening beim Hautarzt, der jede auffällige Veränderung der Haut genau untersucht und bei Bedarf eine Gewebeprobe entnimmt. Auf diese Weise lassen sich 90 Prozent aller Melanome erkennen.

Injektion des Arztes an einen älteren Patienten in der Klinik

Impfungen

Als Ergänzung zur frühzeitigen Erkennung von Krankheiten sollten Sie sich alle empfohlenen Impfungen geben lassen, damit Sie viele Krankheiten erst gar nicht bekommen – oder wenigstens teilweise dagegen geschützt sind. 

Zu den empfohlenen Impfungen gehören

  • Tetanus und Diphtherie alle zehn Jahre
  • Keuchhusten einmal im Erwachsenenalter
  • Pneumokokken ab 60
  • Grippeimpfung einmal pro Jahr
  • Gürtelrose ab 60
  • FSME für alle, die Risikogebiete besuchen
  • Covid-19

(Quelle: impfen-info.de)

Zahnuntersuchungen

Zu guter Letzt sollten Sie darauf achten, regelmäßig zum Zahnarzt zu gehen, um sich enorme Kosten zu ersparen. Alle Krankenkassen belohnen regelmäßige Kontrollbesuche durch finanzielle Zuschüsse. Wer fünf Jahre lang hintereinander eine Kontrolluntersuchung nachweisen kann, bekommt beispielsweise 60 Prozent der Kosten für Zahnersatz erstattet. (Quelle: kostenfalle-zahn.de)

Gefahren früh erkennen und rechtzeitig reagieren

Gehen Sie regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen, um genau zu erfahren, wo Sie gesundheitlich stehen!

Wenn Sie sich regelmäßig durchchecken lassen und durch gesunde Ernährung und Bewegung auf sich achten, haben Sie gute Aussichten, die Straßen des Lebens noch viele Jahre lang zu befahren.

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Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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