- Wie Reductil® (Sibutramin) im Körper wirkt und welche Risiken es birgt
- Warum Sibutramin inzwischen nicht mehr erhältlich ist
- Welche verschreibungspflichtigen Medikamente heute stattdessen eingesetzt werden
- Welche pflanzlichen oder natürlichen Wirkstoffe bei Gewichtsabnahme unterstützend wirken können
- Warum ein ganzheitlicher Ansatz mit Ernährung, Bewegung und professioneller Begleitung entscheidend ist

Reductil®: Wirkung, Risiken und Verbot auf einen Blick
Reductil® ist ein Medikament zur Behandlung von starkem Übergewicht, das den Wirkstoff Sibutramin enthält. Das Amphetaminderivat wurde 1997 für den US-amerikanischen Markt zugelassen und war in Deutschland ab 1999 erhältlich.
Der Wirkstoff hemmt die Wiederaufnahme von Serotonin, Noradrenalin und Dopamin, was das Sättigungsgefühl verstärkt und den Energieverbrauch der Patienten leicht erhöht. Es wurde bei einem BMI über 30 oder ab 27 mit Begleiterkrankungen wie Diabetes Typ 2 eingesetzt.
Bereits kurz nach der Zulassung fingen einige Forscher an, vor den Nebenwirkungen von Sibutramin zu warnen, unter ihnen der amerikanische Arzt und Verbraucherschützer Dr. Sidney Wolfe: „Es gibt keinen Beweis, dass das Medikament das Leben eines einzigen Patienten verlängert hat!“, hieß es in einer Pressemeldung der von Wolfe gegründeten Public Citizen Organisation, verbunden mit der Forderung, das Medikament umgehend vom Markt zu nehmen.

Wirkung und Nutzen:
- Moderate Gewichtsreduktion: Studien zeigten einen durchschnittlichen Gewichtsverlust von 4–5 kg mehr als mit Placebo in einem Jahr.
- Verbesserungen im Lipidprofil und Blutzuckereinstellung wurden beobachtet.
Risiken und Nebenwirkungen:
- Häufige Nebenwirkungen: Erhöhter Blutdruck, Herzrasen, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Mundtrockenheit.
- Seltene, schwerwiegende Nebenwirkungen: Herzinfarkte, Schlaganfälle und Todesfälle.
- Die SCOUT-Studie belegte ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse, besonders bei Personen mit Vorerkrankungen.
Verbot:
- 2010 widerrief die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) die Zulassung aufgrund des ungünstigen Nutzen-Risiko-Verhältnisses.
- Sibutramin-Produkte sind seitdem weltweit verboten, dennoch tauchen illegale Präparate im Internet auf, die erhebliche Gesundheitsrisiken bergen.
Reductil® wurde in der EU bereits 2010 verboten. Der Widerruf erfolgte nach Auswertung der SCOUT-Studie, die ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Ereignisse zeigte – besonders bei vorerkrankten Personen.
Warum ist Sibutramin immer noch ein Thema?
Wenn Reductil® seit 2010 in der EU verboten ist, warum ist dann der Wirkstoff nach wie vor eine Gefahr für Abnehmwillige?
Leider taucht der Wirkstoff in nicht zugelassenen Produkten aus dem Internet auf– oft ohne klare Kennzeichnung.
Besonders häufig sind es Schlankheitskapseln, Tees oder Nahrungsergänzungsmittel aus dem Ausland, die vermeintlich „rein pflanzlich“ oder „natürlich“ wirken sollen, tatsächlich aber unzulässig mit Sibutramin versetzt sind.
Vorsicht ist bei solchen Versprechungen auf der Packung geboten:
- Schlankheitskapseln mit der Aufschrift „herbal“, „botanical“ oder „natural“
- Detox-Tees oder Abnehmdrinks ohne Zutatenliste
- Mittel mit unbekannter Herkunft oder fehlender Zulassung in der EU
- Produkte mit unrealistischen Werbeversprechen („10 Kilo in 2 Wochen“, „ohne Diät“)
In mehreren Untersuchungen durch Gesundheitsbehörden – unter anderem durch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) – wurden in solchen Produkten gefährlich hohe Konzentrationen von Sibutramin nachgewiesen.
Konsequenzen für die Gesundheit können unter anderem folgende sein:
- Plötzlicher Anstieg von Blutdruck und Herzfrequenz
- Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle
- Gefahr von Schlaganfällen oder Herzinfarkten
- Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten
Besonders kritisch: Käuferinnen und Käufer wissen häufig nicht, dass ein verbotener Wirkstoff enthalten ist. Das macht diese Produkte unberechenbar und potenziell lebensgefährlich – zumal Dosierung und Reinheit nicht kontrolliert sind.
Anfang 2025 warnte das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz vor einem Medikament namens Starvex: „Auch Todesfälle sind bekannt […] Solche Mittel dürfen in Deutschland nicht verkauft werden“, so ein Sprecher der Behörde.
Unser Rat: Verzichten Sie unbedingt auf Schlankheitsmittel aus nicht vertrauenswürdigen Quellen – insbesondere bei Bestellungen aus dem Nicht-EU-Ausland. Wenn Sie an einer ärztlich begleiteten Gewichtsreduktion interessiert sind, sprechen Sie mit qualifiziertem medizinischem Fachpersonal.

- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Welche sind die besten Alternativen zu Reductil®?
Nach dem Verbot von Reductil® stehen heute mehrere bewährte Alternativen zur Verfügung, die auf unterschiedliche Weise beim Abnehmen unterstützen können.
Dabei handelt es sich sowohl um verschreibungspflichtige Medikamente als auch um natürliche Wirkstoffe, die das Sättigungsgefühl beeinflussen. Wichtig: Jede Therapie sollte individuell abgestimmt und medizinisch begleitet werden.
Verschreibungspflichtige Medikamente
- Semaglutid (z. B. Wegovy®):
Semaglutid ist ein GLP-1-Rezeptoragonist, der ursprünglich zur Behandlung von Typ-2-Diabetes entwickelt wurde. Inzwischen ist er auch zur Gewichtsreduktion bei Adipositas zugelassen.
Der Wirkstoff verlangsamt die Magenentleerung, senkt den Appetit und wirkt über das zentrale Nervensystem auf das Sättigungsgefühl. Studien zeigen, dass Patientinnen und Patienten mit Semaglutid im Schnitt 15 % ihres Körpergewichts verlieren können – deutlich mehr als bei älteren Medikamenten wie Sibutramin.
- Orlistat (z. B. Xenical®):
Orlistat hemmt die Fettspaltung im Darm und reduziert so die Kalorienaufnahme aus der Nahrung. Es wirkt rein lokal im Verdauungstrakt und gilt daher als vergleichsweise gut verträglich.
Der durchschnittliche zusätzliche Gewichtsverlust beträgt etwa 3–4 kg pro Jahr. Eine fettreduzierte Ernährung ist Voraussetzung für eine gute Verträglichkeit, da Fettstühle und Verdauungsbeschwerden sonst häufig auftreten.
- Naltrexon/Bupropion (z. B. Mysimba®):
Dieses Kombinationspräparat wirkt auf das Belohnungssystem im Gehirn und kann Heißhungerattacken reduzieren. Sie wird vor allem bei Personen eingesetzt, die zusätzlich unter Essanfällen oder emotionalem Essen leiden. Studien belegen eine moderate Gewichtsabnahme – verbunden mit einer Verbesserung der Impulskontrolle.
Viele Menschen nutzen Cannabis zur Entspannung – doch wussten Sie, dass einige Sorten auch den Hunger unterdrücken können? n diesem Artikel erfahren Sie, welche Cannabis-Sorten helfen können, den Heißhunger zu kontrollieren und wie Sie sie gezielt einsetzen.
Pflanzliche und natürliche Wirkstoffe
Auch einige pflanzliche Stoffe werden unterstützend zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Ihre Wirkung ist im Vergleich zu verschreibungspflichtigen Medikamenten deutlich schwächer, sie sind jedoch meist gut verträglich. Die Studienlage ist oft uneinheitlich.
- Glucomannan (Konjakwurzel): Quillt im Magen auf, verzögert die Magenentleerung und unterstützt so das Sättigungsgefühl. Kurzfristige positive Effekte sind bei der Einnahme vor den Mahlzeiten dokumentiert.
- Grüner Tee-Extrakt: Kann den Stoffwechsel leicht anregen und besitzt eine antioxidative Wirkung.
- Apfelessig: Die tägliche Einnahme von in Wasser verdünntem Apfelessig soll sich positiv auf das körpereigene Mikrobiom auswirken, das dann seinerseits das Gewicht regulieren soll. Die Wirksamkeit ist bisher nicht hinreichend belegt.
Wichtig ist, pflanzliche Produkte nicht als Ersatz für eine Therapie zu verstehen, sondern als mögliche Ergänzung zu einer ausgewogenen Ernährung und mehr Bewegung.
Strategien für nachhaltigen Gewichtsverlust
Medikamente allein reichen selten aus, um Gewicht langfristig zu reduzieren. Entscheidend ist ein ganzheitlicher Ansatz, der Lebensstil-Veränderungen einschließt. Ziel ist schließlich, nicht nur kurzfristig abzunehmen, sondern den Erfolg dauerhaft zu sichern.
Wichtige Bausteine sind:
- Ernährungsumstellung: Kalorienbewusste, nährstoffreiche Ernährung
- Bewegung: Regelmäßige körperliche Aktivität, individuell angepasst
- Verhaltenstherapie: Unterstützung bei der Änderung von Essverhalten und Gewohnheiten
- Medizinische Begleitung: Kontrolle von Fortschritt und Begleiterkrankungen
Die Kombination aus medizinischer Behandlung und Alltagstraining erhöht nachweislich die Erfolgschancen – besonders, wenn sie individuell auf den einzelnen Patienten abgestimmt ist.

Fazit – Vom Hoffnungsträger zur Gefahr für die Gesundheit
Auf dem Präparat Reductil® mit dem Wirkstoff Sibutramin lagen einst große Hoffnungen für die Adipositastherapie. Doch dann zeigte sich, dass die Risiken den Nutzen bei weitem übertreffen. Die Folge war ein Verbot des Wirkstoffs im Jahr 2010.
Heute stehen mehrere Alternativen zur Verfügung, um Übergewicht in den Griff zu bekommen. Sie sind nicht nur wirksamer als Reductil®, sondern auch sehr viel sicherer.
Zu ihnen gehören moderne Medikamente wie Semaglutid, aber auch unterstützende Maßnahmen wie Ernährungsberatung und natürlich eine angepasste Lebensweise.
Wichtig ist: Verzichten Sie auf illegale Präparate mit potenziell gefährlichen Inhaltsstoffen und setzen Sie stattdessen auf einen medizinisch begleiteten Ansatz – individuell, nachhaltig und sicher.
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