- Wie Kälte den Blutzuckerspiegel beeinflusst und was Sie dagegen tun können
- Warum eine gute Fußpflege im Winter für Diabetiker entscheidend ist
- Wie Sie im Winter Ihre Medikamente richtig lagern
- Welche Kleidung und Hilfsmittel Sie bei kaltem Wetter schützen
- Wie gute Ernährung und regelmäßige Bewegung Ihnen im Winter helfen können

Blutzucker und Kälte – Was passiert im Körper?
Kälte kann den Blutzuckerspiegel auf verschiedene Arten beeinflussen, ebenso wie Hitze. Einerseits benötigt der Körper mehr Energie, um die Temperatur aufrechtzuerhalten, was den Zuckerstoffwechsel belastet. Andererseits kann die Insulinresistenz durch winterliche Temperaturen steigen, insbesondere wenn Sie wenig Bewegung haben.
Übrigens tragen auch Erkältungskrankheiten dazu bei, dass der Blutzucker aus der Balance gerät. Lassen Sie sich prophylaktisch von Ihrem Arzt beraten, was im Falle einer Infektion zu tun ist.
Was tun?
- Regelmäßige Messung: Kontrollieren Sie Ihren Blutzucker häufiger, um Schwankungen frühzeitig zu erkennen.
- Therapie anpassen: Besprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob Sie Ihre Insulindosis oder Medikamente im Winter anpassen sollten.

Durchblutung und Fußgesundheit im Winter
Schlechte Durchblutung und Nervenschäden machen Diabetikerfüße besonders anfällig für Erfrierungen, Risse oder Infektionen. Die Füße werden aufgrund von Nervenschädigungen und verminderter Blutversorgung weniger empfindsam, weswegen Betroffenen Verletzungen oft erst spät oder gar nicht auffallen. Das kann im Winter schnell problematisch werden.
Der Diabetologe Dr. Henning Samwer betont: „Selbst kleine Verletzungen können bei Diabetiker:innen schnell zu großen Komplikationen führen, wodurch sich der Gesundheitszustand rasant verschlechtern kann. Das ist auch das Typische beim Krankheitsbild diabetischer Fuß: Dass aus einer „Bagatellwunde“ eine ganz gravierende Wunde werden kann – und in schlimmsten Fällen der Fuß sogar amputiert werden muss.“
Zur Vorbeugung rät er Patienten dazu, vor allem im Winter die Füße ein- bis zweimal täglich mit einer Creme zu versorgen, die Harnstoff (Urea) enthält. Das hält die Haut geschmeidig und verhindert Verletzungen durch kleine Risse in der Haut.
Tipps für ganzjährig gesunde Füße:
- Warme Schuhe: Achten Sie auf gut isolierte, wasserdichte Schuhe mit genügend Platz für dicke Socken.
- Tägliche Kontrolle: Prüfen Sie Ihre Füße regelmäßig auf Verletzungen oder Rötungen.
- Häufiges Eincremen: Versorgen Sie die Haut Ihrer Füße mit reichhaltigen Cremes.
- Keine Barfußgänge: Selbst kurze Wege ohne Schuhe, etwa zu Hause oder im Schnee, sollten vermieden werden.

- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr

Medikamente und Lagerung bei Kälte
Insulin, Teststreifen und andere Medikamente sind temperaturempfindlich. Insulin verliert seine Wirkung, wenn es einfriert oder zu warm wird.
Sollten Sie Ihr Insulin bei Frost mit sich führen, tragen Sie es entweder nah am Körper oder sorgen Sie durch einen isolierten Behälter dafür, dass die Substanz keinen Minustemperaturen ausgesetzt ist.
Und auch Teststreifen können etwa durch Feuchtigkeit oder extreme Temperaturen ungenau werden.
Was beachten?
- Thermobehälter: Lagern Sie Insulin in isolierten Taschen, wenn Sie unterwegs sind.
- Kein Frost: Vermeiden Sie Temperaturen unter 2 °C – auch im Kühlschrank. Einmal gefrorenes Insulin sollte nicht mehr verwendet werden.
Trockene Haut und kleine Wunden sind bei Diabetikern im Winter ein besonderes Risiko, da die Heilung oft langsamer verläuft. Feuchtigkeitsspendende Cremes helfen, die Hautbarriere zu schützen und Infektionen vorzubeugen. Regelmäßige Kontrollen und das Tragen von wärmender Kleidung minimieren zusätzlich das Risiko von Hautirritationen oder Erfrierungen.
Kleidung und Schutz vor Kälte
Angemessene Kleidung ist wichtig, um Unterkühlung und Erfrierungen zu verhindern. Diabetiker sollten besonders die Extremitäten wie Hände und Füße schützen, da diese aufgrund schlechterer Durchblutung anfällig für Frost sind.
Gezielte Bewegungen der Füße durch Gymnastik sowie warme, aber locker sitzende Socken können helfen, Diabetiker fußgesund durch den Winter zu bringen.
Schichtenprinzip nutzen:
- Wärme speichern: Mehrere Schichten aus atmungsaktiven Materialien halten die Körpertemperatur konstant.
- Schutz der Extremitäten: Tragen Sie Handschuhe, warme Socken und Mützen, um die empfindlichsten Stellen zu schützen.
Bewegung und Ernährung im Winter
Regelmäßige Bewegung hilft, den Blutzucker zu stabilisieren und den Blutfluss anzuregen. Mit einer ausgewogenen Ernährung können Sie darüber hinaus dazu beitragen, den veränderten Energiebedarf auszugleichen.
„Ob spazieren gehen, Schneeschuh wandern, Ski fahren, am Karnevalsumzug teilnehmen – Bewegung an der frischen Luft ist auch im Winter gesund und fördert die Durchblutung“, betont der Diabetes-Experte Prof. Dr. Thomas Haak.
Allerdings: „Menschen mit Diabetes sollten an ihre Aktivitäten angepasst warme Kleidung wählen. Dicke Socken und Winterstiefel halten die Füße warm, dürfen jedoch nicht drücken.” Gleichzeitig sollten Patienten sich aber nicht überfordern, da sonst die Herzgesundheit in Gefahr sein könnte.
Empfehlungen:
- Winteraktivitäten: Spazierengehen oder leichtes Training zu Hause eignen sich ideal, um bei Kälte aktiv zu bleiben.
- Ernährungsanpassung: Setzen Sie auf ballaststoffreiche Lebensmittel, komplexe Kohlenhydrate und gesunde Fette.

Fazit – Gesund durch den Winter mit Diabetes
Mit der richtigen Planung und ein paar einfachen Maßnahmen kommen Sie auch als Diabetiker sicher und gesund durch den Winter. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen, warme Kleidung und eine angepasste Ernährung sind dabei wichtig, um die mit der Kälte einhergehenden Risiken zu minimieren.
Sprechen Sie bei Unsicherheiten immer mit Ihrem Arzt – so können Sie die kalte Jahreszeit in vollen Zügen genießen, ohne Risiko für Ihre Gesundheit.
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