Revolution in der Gesundheitsversorgung: Wie Telemedizin chronisch Kranken hilft

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Älterer Mann auf Sofa, der sich über Laptop mit seiner Ärztin unterhält
Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über Asthma und andere Erkrankungen, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Die Medizin macht immer größere Zukunftssprünge. Doch welche Vorteile bieten Neuheiten wie Telemedizin chronisch Kranken?

Telemedizin – klingt das nicht wie eine futurische Erfindung, die irgendwann in ferner Zukunft zum Tragen kommen wird? Keinesfalls! Schließlich ist die Telemedizin mit ihren vielen, unterschiedlichen Nuancen direkt unter uns. Doch welche Aspekte beinhaltet sie genau – und warum ist sie gerade für chronisch Kranke von großer Bedeutung? In diesem Artikel erfahren Sie es!

Frau, die über Tablet ihre Ärztin anruft

Eins nach dem anderen: Was ist Telemedizin überhaupt?

Für viele Menschen ist “Telemedizin” – verständlicherweise – häufig ein schwammiger Begriff. Um gleich einmal ein wenig Licht ins Dunkel zu bringen: hinter telemedizinischen Services verbergen sich in erster Linie Leistungen, die über eine räumliche Distanz ermöglicht werden können.

Als wichtige Werkzeuge dienen dabei unter anderem Apps, die auf dem Computer und/oder dem Handy installiert werden können, Videotechnologie sowie Teleberatungs-Plattformen.

Ein Beispiel für den Einsatz von Telemedizin sind Fernuntersuchungen, die via Bild- und Tonübertragung des Smartphones durchgeführt werden. (Quelle: aok.de)

Ein weiteres, ebenfalls sehr beliebtes Modell ist die zeitversetzte medizinische Beratung: In diesem Fall gibt der Patient sein Anliegen über ein vorgefertigtes Formular ein, lässt es von einem Arzt bearbeiten und bekommt dann eine Handlungsempfehlung oder ein Rezept zugestellt – und das alles online!

Gerade in Zeiten von Corona erlebte die digitalisierte Medizin – verständlicherweise – einen Aufschwung. (Quelle: mdr.de)

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Chronische Krankheiten – wenn keine Heilung in Sicht ist

Die Telemedizin ist jedoch nicht nur eine wirksame Option im Pandemiegeschehen, sondern auch für viele weitere Einsatzgebiete geeignet: Beispielsweise leiden rund 40 Prozent aller Bundesbürger heutzutage an einer chronischen Erkrankung.

Dabei geht um Gesundheitszustände, die in vielen Fällen nicht nur mehrere Monate, sondern mehrere Jahre bis lebenslang bestehen bleiben können. (Quelle: stiftung-gesundheitswissen.de)

Diese Krankheiten sind oft progressiv, was bedeutet, dass sie sich im Laufe der Zeit verschlechtern können. Daher erfordern sie oft eine lebenslange Behandlung und Management, um Symptome zu lindern und Komplikationen zu vermeiden.

Beispiele sind die Behandlung und das Erkennen der Symptome von Typ-2-Diabetes, Behandlung und Diagnose von Bluthochdruck (bereits dauerhaft erhöhte Blutdruckwerte ab 140/90 gelten als krankhaft), Arthritis, Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Multiple Sklerose (MS), chronische Nierenerkrankungen, Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und neurologische Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson.

Laut der Deutschen Gesellschaft für Allergologie und klinische Immunologie (DGAI) und des Ärzteverbandes Deutscher Allergologen (ÄDA) gilt übrigens auch Heuschnupfen als schwerwiegende chronische Erkrankung. Achten Sie deshalb auf eventuell auftretende Heuschnupfen-Symptome. (Quelle: dgaki.de)

Mädchen mit Atemmaske auf

Auf den Zahn gefühlt: Was bringt Telemedizin für chronisch Kranke?

Klar ist: Wer an einer chronischen Erkrankung leidet, ist in den meisten Fällen öfter beim Arzt, als ihm lieb ist. Daher kann die Telemedizin gerade hier gute Dienste leisten, indem Kontrolltermine – oder Termine zur Anpassung der Medikamente – bequem von Zuhause aus wahrgenommen werden können.

Anfahrt- und Wartezeiten entfallen, was die Patienten deutlich entlasten kann. Auch Rezepte können in vielen Fällen online ausgestellt und eingelöst werden: Wer beispielsweise an zu hohem Blutdruck leidet und gegen die Ursachen des Bluthochdrucks ankämpfen möchte, kann im Rahmen der Telemedizin seine Blutdrucksenker online anfordern.

Heute schon im Einsatz – wie die Telemedizin das Leben von Menschen mit chronischen Erkrankungen erleichtert

Doch die Telemedizin bietet noch viel mehr als nur die genannten Möglichkeiten:  Auch die konsequente Überwachung des Gesundheitszustands durch Wearables oder Apps ist möglich.

Dadurch können Ärzte schnell auf Veränderungen reagieren und gezielte Handlungsempfehlungen geben, was zu einer besseren Kontrolle der jeweiligen Krankheit und einer Verbesserung der Lebensqualität führt, z. B. bei der Rosazea-Therapie.

Technologiebild eines Handys mit dem Bild eines Arztes

Außerdem können digitale Schulungen und Selbsthilfegruppen angeboten werden, die den Patienten helfen, besser mit ihrer Erkrankung umzugehen und selbst Verantwortung zu übernehmen. Das kann beispielsweise bei der Behandlung von Typ 2 Diabetes besonders sinnvoll sein.

In diesem Fall können Diabetes-2-Patienten unter anderem ihre Blutzuckerwerte und andere wichtige Parameter selbstständig überwachen und diese Daten digital direkt an ihren Arzt übermitteln.

Doch das ist noch nicht alles: Auch bei chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) hat sich Telemedizin als hilfreich erwiesen. In diesem Fall werden die Atemfrequenz, Sauerstoffsättigung sowie viele andere Parameter überwacht und übermittelt.

Der Vorteil?  Ärzte können frühzeitig bei Verschlechterungen im Krankheitsverlauf auch hier direkt einschreiten. Das kann unter anderem dazu beitragen, Krankenhausaufenthalte zu reduzieren – oder idealerweise sogar zu vermeiden! 

Ein weiteres Beispiel, in dem die Telemedizin heutzutage bereits erfolgreich angewendet wird, ist die Behandlung von Herzinsuffizienz. (Quelle: herzstiftung.de)

Auch hier wird der Patienten digital überwacht, was für eine bessere Einschätzung des Krankheitsverlaufs und der Behandlung sorgen kann.

Telemedizin auch bei Depressionen?

Während die Telemedizin in Ländern wie beispielsweise in den USA schon flächendeckend etabliert ist, tut sich Deutschland noch ein wenig schwer. Ebenfalls etabliert ist in den USA auch die telemedizinische Behandlung von psychischen Krankheiten.

Schließlich fällt es gerade Menschen mit Angststörungen und Depressionen häufig schwer, das Haus zu verlassen oder den Antrieb zu finden, von Angesicht zu Angesicht mit einem Therapeuten zu sprechen. 

In Deutschland dagegen steckt die Telemedizin, insbesondere was psychische Krankheiten angeht, noch in den Kinderschuhen. Einige private Therapeuten und Coaches bieten jedoch auch hierzulande bereits Online-Sprechstunden an.

Symbolbild Datensicherheit mit Laptop und schwebendem Schloss

Welche Nachteile gibt es bei telemedizinischen Behandlungen?

Neben den vielen Vorteilen, die die Telemedizin heute schon liefert, gibt es auch einige Nachteile, die zu bedenken sind.

Beispielsweise können technische Schwierigkeiten oder Verbindungsprobleme dazu führen, dass die Fernüberwachung oder -behandlung unterbrochen wird oder nicht ordnungsgemäß durchgeführt werden kann.

Das kann gerade für Patienten mit eingeschränkter Technologiekompetenz oder geringem Zugang zu digitalen Geräten zu einer Herausforderung werden.

Ein weiterer Nachteil ist der Mangel an persönlicher Interaktion zwischen Arzt und Patient. Die Telemedizin kann nicht immer die menschlichen Elemente ersetzen, die in einer Arzt-Patienten-Beziehung wichtig sind.

Einige Patienten bevorzugen es, persönlich mit ihrem Arzt zu sprechen und sich von Angesicht zu Angesicht behandeln zu lassen. Das ist jedoch höchst individuell – wie bereits erwähnt, kann das gerade bei Betroffenen von psychischen Erkrankungen eher eine Erleichterung sein. 

Auch das Thema Datenschutz im Internet ist nicht ganz ohne: Die Übertragung medizinischer Daten über das Internet oder andere Netzwerke kann ein Risiko für die Verletzung der Privatsphäre von Patienten darstellen, wenn nicht ausreichend für Sicherheit gesorgt wird.

Hier müssen die Anbieter entsprechende Schutzmaßnahmen bieten und entsprechend umsetzen.

Werden wir zukünftig nie wieder zum Arzt gehen?

Zugegeben: Arztbesuche gehören wohl kaum zu den Lieblingsbeschäftigungen der meisten Menschen. Doch wird der Gang in die Praxis in Zukunft vollkommen unnötig werden?

Auch, wenn wir keine Glaskugel haben, um die nächsten Jahrzehnte vorauszusagen, stehen die Zeichen aktuell durchaus so, dass sich die Telemedizin immer mehr durchsetzen wird. (Quelle: mobil-krankenkasse.de)

Allerdings würden wir zumindest derzeit nicht so weit gehen, zu behaupten, dass die Telemedizin das reguläre medizinische Versorgungsangebot komplett ersetzen wird – schließlich ist sie nicht gleichermaßen für jeden möglichen Anwendungsfall geeignet.

In einigen Fällen kann die Diagnose und Behandlung von medizinischen Problemen durch die Telemedizin eingeschränkt oder unmöglich sein. Insbesondere in Notfallsituationen oder bei akuten medizinischen Problemen kann eine physische Untersuchung und Behandlung erforderlich sein, die nicht durch Telemedizin geleistet werden kann.

Fernmeldeturm über den Dächern einer Großstadt

Wie sieht die Zukunft der Telemedizin aus?

Werden wir in Zukunft nur noch von Maschinen operiert? Werden Ärzte aus Fleisch und Blut „aus der Mode“ kommen?

Wie bereits erwähnt, sehen wir derzeit keine Anzeichen für eine solche Entwicklung. Eher scheint es so zu sein, dass die bereits bestehenden Technologien, die die Fernüberwachung und -behandlung von Patienten ermöglichen, optimiert werden, um eine noch genauere Erfassung und Überwachung von medizinischen Daten zu ermöglichen.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Zukunft der Telemedizin ist die zunehmende Verbreitung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen. Diese Technologien können ebenfalls dazu beitragen, medizinische Daten besser zu analysieren und zu interpretieren, was zu einer genaueren Diagnose und Behandlung von Krankheiten führen kann.

Zusätzlich könnte künstliche Intelligenz auch dazu beitragen, personalisierte Behandlungsoptionen für Patienten zu entwickeln, die auf ihren individuellen medizinischen Daten basieren. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Verfügbarkeit von schnellen und zuverlässigen Internetverbindungen, die es ermöglichen, medizinische Daten in Echtzeit zu übertragen. Hier sind Fortschritte in der Telekommunikation und der 5G-Technologie von Bedeutung.

Fazit: Die Telemedizin ist nicht aufzuhalten – und das ist gut so!

Ob chronisch kranke Menschen, Patienten, die in ländlichen Gebieten leben, Senioren oder diejenigen unter uns, die Zeit und Ressourcen sparen müssen: Telemedizin bietet vielen Patientengruppen medizinische Versorgung, ohne die eigenen vier Wände verlassen zu müssen.

Gerade chronisch Erkrankte, für die aufwändige Arztbesuche zum Alltag gehören, werden diese Option mit Sicherheit zu schätzen wissen. Dabei ist es jedoch wichtig, auch die Grenzen der Telemedizin zu verstehen.

Wie sehr sich diese in naher und auch ferner Zukunft verschieben werden, wird sich zeigen.

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  1. https://www.aok.de/gp/aerzte-psychotherapeuten/telemedizin
  2. https://www.mdr.de/wissen/corona_und_telemedizin-100.html
  3. https://www.stiftung-gesundheitswissen.de/presse/immer-mehr-menschen-mit-chronischen-erkrankungen-ueber-jahrzehnte-beeintraechtigt
  4. https://dgaki.de/wp-content/uploads/2010/05/Leitlinie_AllergischeRhinitis2003.pdf
  5. https://www.herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/herzinsuffizienz/behandlung-und-therapie/telemedizin
  6. https://mobil-krankenkasse.de/unternehmen/presse/pressemeldungen/nutzung-telemedizinischer-angebote.html

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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