- Was ist Chewing and Spitting?
- Häufigkeit und betroffene Gruppen
- Symptome und Folgen von CHSP
- Therapiemöglichkeiten für Betroffene
- Wie Sie Hilfe finden können
Chewing and Spitting
Essen ist nicht nur Sattwerden, sondern auch Lust und Genuss. Deshalb werden gute Lebensmittel gekauft, zubereitet und liebevoll auf dem Teller angerichtet. Dann wird sich an den Tisch gesetzt, ein Bissen genommen, gekaut – und anschließend ausgespuckt.
Dieses Verhalten bezeichnen Mediziner als Chewing and Spitting und es handelt sich hierbei bereits um eine Essstörung, die weniger bekannt als Bulimie oder Anorexie ist. Die Folgen für die Betroffenen kommen der Magersucht aber gleich.
Viele Essstörungen sind bekannt
Anorexie und Bulimie sind Begriffe, die jeder von uns schon einmal gehört hat. Anders sieht es mit Chewing and Spitting aus. Das Kauen und Ausspucken hat aber den gleichen Hintergrund wie andere Essstörungen, denn es geht hier um die Angst um die Figur, um das Abnehmen oder die Vermeidung der Gewichtszunahme.
Auch CHSP, wie das krankhafte Verhalten von Therapeuten kurz bezeichnet wird, stellt eine Essstörung dar, wenn auch eine weniger bekannte. Einerseits ist die Angst vor den Kalorien da, andererseits die drängende Sehnsucht, den guten Geschmack der Lebensmittel im Mund zu haben. Gesunde Menschen schlucken die Lebensmittel hinunter, Kranke spucken den Nahrungsbrei nach dem Kauen aus.
Die Störung wird weniger thematisiert als die Anorexie
Ein gutes Gefühl haben Betroffene auch bei diesem Essverhalten nicht. Sie plagt ein schlechtes Gewissen, hochwertiges Essen zu verschwenden. Hinzu kommt die Heimlichkeit, mit der CHSP betrieben wird. Über diese Essstörung wird zudem deutlich weniger als über Bulimie oder Anorexie gesprochen.
Andreas Schnebel, der seit 30 Jahren Psychotherapeut ist und bei der Beratungsstelle ANAD tätig, erklärt, dass CHSP ein Schritt in die Magersucht oder Bulimie ist. Nur weil dieses Verhalten relativ unauffällig betrieben werden kann, können es Betroffene vor ihrer Umgebung so lange verheimlichen.
Trotzdem ist die Essstörung nicht neu und bereits im Jahr 1988 wurde CHSP an der Minnesota Medical School von Psychiatern mit der Bulimie einem Vergleich unterzogen. Auch Menschen, die eine schwere Anorexie aufweisen, nehmen dieses Verhalten oftmals an. Rund 20 Prozent der Essstörungen entfallen auf CHSP.
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Die Angst vor den Kalorien führt zu CHSP und deren Folgen
Das Problem ist verbreiteter als angenommen und gerade junge Frauen sind oftmals davon betroffen. Dabei können Betroffene, die dieses Verhalten einmal angefangen haben, nicht mehr wieder aufhören.
Gerade bei Pubertierenden ist CHSP sehr verbreitet und Betroffene empfinden das Verhalten als keine Sucht, denn das eigene Verhalten wird dahingehend betrachtet, dass Essen so einfach keine negativen Konsequenzen hat.
Aber wie auch bei anderen Essstörungen leidet der Körper mit Folgen wie Gewichtsverlust und Mund- und Rachen- sowie Zahnproblemen, dazu sind Magen- und Darmbeschwerden die Folge. Betroffene leiden unter Nährstoffmangel und auch die sozialen Kontakte reduzieren sich.
Dieser besondere Umgang mit Essen wird auch von Betroffenen als nicht gesellschaftsfähig erachtet und sie wissen, dass die Umgebung das Verhalten als unappetitlich empfindet.
Ihr Weg zur Genesung
Haben Sie jemals das Gefühl gehabt, Ihre Essgewohnheiten seien unkontrollierbar?
1. Verstehen Sie die Warnsignale
Achten Sie auf die ersten Anzeichen von CHSP. Ein frühes Erkennen kann helfen, schwerwiegendere Probleme zu vermeiden. Warnsignale können das heimliche Essen, das anschließende Ausspucken und ein zunehmend gestörtes Verhältnis zu Lebensmitteln sein.
Ermutigen Sie Betroffene oder sich selbst dazu, bei solchen Symptomen nicht zu zögern und umgehend Rat zu suchen.
2. Sprechen Sie darüber
Das Verstecken der Störung verschlimmert das Problem. Offenheit ist ein erster Schritt zur Besserung. Es kann erleichternd wirken, Freunde oder Familie in Ihren Prozess einzubeziehen. Sie können Verständnis und Unterstützung bieten und helfen, die Isolation, die oft mit Essstörungen einhergeht, zu durchbrechen.
3. Suchen Sie professionelle Hilfe
Es gibt viele Wege, aber der erste Schritt ist oft der schwierigste. Welche Möglichkeiten haben Sie schon in Betracht gezogen? Überlegen Sie, ob eine ambulante Therapie oder eine Beratungsstelle in Ihrer Nähe die richtige Anlaufstelle sein könnte. Viele Therapeuten bieten Erstgespräche an, die es Ihnen erleichtern, den ersten Schritt zu machen.
4. Bleiben Sie geduldig
Die Behandlung von Essstörungen ist oft ein langwieriger Prozess. Geben Sie sich und Ihren Therapeuten Zeit. Erkennen Sie kleine Fortschritte und setzen Sie realistische Ziele. Geduld ist essenziell, da die Erholung oft schrittweise erfolgt und Rückschläge möglich sind.
5. Erkennen Sie die Rolle der Umgebung
Umgebung und soziales Umfeld spielen eine große Rolle. Wie könnte Ihr Umfeld Sie unterstützen? Bitten Sie um spezifische Unterstützungen, wie etwa das Begleiten zu Therapiesitzungen oder das Sprechen über Gefühle, ohne Urteil oder Druck. Ein unterstützendes Netzwerk kann den Heilungsprozess wesentlich fördern.
6. Informieren Sie sich über Therapien
Von Verhaltenstherapien bis hin zu stationären Aufenthalten, die Möglichkeiten sind vielfältig. Welche könnte für Sie passend sein? Informieren Sie sich über unterschiedliche Ansätze und spezialisierende Einrichtungen.
Eine individuell angepasste Therapie erhöht die Chance auf eine erfolgreiche Bewältigung der Störung. Nicht jede Therapieform ist für jeden geeignet, daher ist es wichtig, die Optionen zu verstehen und auszuwählen, die am besten zu Ihren spezifischen Bedürfnissen passen.
Individuelle Therapiemöglichkeiten
Wie auch bei anderen Essstörungen kann eine Therapie sehr unterschiedliche Ansätze haben. Dabei spielt eine wichtige Rolle, in welchem Stadium der Störung sich Betroffene befinden.
Eine ambulante Verhaltenstherapie kann hilfreich sein und wird auch von Krankenkassen finanziert. Üblicherweise geht der Weg aber aufgrund der Intensität der Symptomatik und der Langwierigkeit über einen stationären Aufenthalt in einer psychosomatischen Klinik.
Und wenn Sie unbedingt, vielleicht auch gesundheitsbedingt, Gewicht verlieren müssen, gibt es gesündere, schnellere und vor allem seriösere Methoden.
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