Ist Deutschland ein globales Vorbild für medizinisches Cannabis?

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Cannabis Legalisierung Deutschland
Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über medizinisches Cannabis, die dazugehörige Gesetzgebung und andere Entwicklungen rund ums Thema, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Bereits seit 2017 kann Cannabis bei schweren Krankheiten in Deutschland verschrieben werden. Zusätzlich hat die Cannabislegalisierung den Zugang erleichtert. Ist Deutschland in diesem Bereich ein internationales Vorbild?
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Der Einsatz von medizinischem Cannabis hat die Behandlungsmöglichkeiten in Deutschland deutlich erweitert: Für viele schwerkranke Menschen bedeutet das neue Hoffnung und eine wichtige Option, um ihre Beschwerden wirksam zu lindern.

Doch wie gut funktioniert das Konzept im Alltag? Ein genauer Blick auf die rechtlichen Vorgaben, die praktischen Hürden und die Perspektiven zeigt, ob Deutschland mit diesem Modell wirklich als Vorreiter gelten kann.

Arzt Verschreibt Cannabis

Bei welchen Erkrankungen wird Cannabis typischerweise eingesetzt?

Medizinisches Cannabis wird in Deutschland vor allem bei schweren Erkrankungen eingesetzt, bei denen herkömmliche Behandlungen nicht ausreichend wirken oder mit starken Nebenwirkungen verbunden sind.

Für viele Patienten stellt es eine wertvolle Ergänzung oder Alternative dar, die ihre Lebensqualität spürbar verbessern kann. 

Aber bei welchen Krankheiten wird es tatsächlich eingesetzt?

Zu den häufigsten Anwendungsgebieten gehören:

Allgemeinmediziner Dr. Carsten Leukat dazu in einem Interview mit dem Mitteldeutschen Fernsehen (MDR): „Es [Cannabis] kann verschrieben werden bei Patienten mit chronischen Erkrankungen, beispielsweise chronischen Schmerzerkrankungen der Nerven oder einer starken Arthrose. Aber auch bei Patienten mit einer Multiplen Sklerose, die an Spastiken leiden, kann es eine mögliche Therapie sein. Das sind schmerzhafte Muskelverkrampfungen, da hilft Cannabis außerordentlich gut. Medizinalhanf wird nur eingesetzt im Rahmen einer Schmerzbehandlung in Kombination mit verschiedenen medizinischen Therapien.“

Gut zu wissen!

Medizinisches Cannabis kann bei verschiedenen Erkrankungen helfen. Die Kosten werden unter bestimmten Bedingungen von Krankenkassen übernommen.

Nicht nur Fachärzte, sondern auch Allgemeinmediziner können das Medikament verschreiben.

Wie wird medizinisches Cannabis in Deutschland verschrieben – und wer darf es verordnen?

Wie bereits erwähnt, können Patienten mit schweren Erkrankungen laut den aktuellen Cannabisgesetzen in Deutschland medizinisches Cannabis verschrieben bekommen, wenn herkömmliche Therapien nicht ausreichend helfen, nicht vertragen werden oder nicht angewendet werden können.

Ärzte mit bestimmten Qualifikationen – beispielsweise in der Allgemeinmedizin, Neurologie oder Palliativmedizin dürfen Cannabis verordnen.

Seit Oktober 2024 benötigen diese Mediziner in vielen Fällen keine Genehmigung der Krankenkasse mehr, um ein Rezept auszustellen. Dennoch kann es sinnvoll sein, vorab einen Antrag zu stellen, um sicherzugehen, dass die Kosten von der Krankenkasse übernommen werden.

Der Prozess ist vergleichsweise einfach: Der Arzt prüft zunächst, ob eine Therapie mit Cannabis medizinisch sinnvoll ist. Bei entsprechender Indikation wird ein Rezept ausgestellt, das in der Apotheke eingelöst werden kann.

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Warum Deutschland als Vorbild in der medizinischen Cannabisversorgung gesehen wird

Deutschland geht bei medizinischem Cannabis einen Weg, der weltweit Beachtung findet. Patienten können sich hierzulande nämlich darauf verlassen, dass die Cannabisprodukte aus der Apotheke den höchsten Qualitätsstandards entsprechen. 

Jede Charge wird streng geprüft, damit Sicherheit und Wirksamkeit gewährleistet sind. Das schafft nicht nur Vertrauen bei den Patienten, sondern auch bei den behandelnden Ärzten.

Ein weiterer Pluspunkt des deutschen Modells ist die klare gesetzliche Regelung: Von der Verschreibung durch spezialisierte Ärzte bis zur Anwendung ist alles genau definiert.

Besonders wichtig für viele Betroffene ist die Möglichkeit, die Kosten über die Krankenkasse erstattet zu bekommen – so wird die Therapie auch für Menschen zugänglich, die sie sich sonst nicht leisten könnten.

Was Deutschland zudem hervorhebt, ist der Fokus auf Forschung. Die ständige Weiterentwicklung der medizinischen Anwendungen zeigt, dass man hier nicht stillsteht. Qualität, Zugänglichkeit und Innovationsgeist – das macht Deutschland zu einem Vorbild in der medizinischen Cannabisversorgung.

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Die Legalisierung von Cannabis – das sind die globalen Trends

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Was zu tun ist, wenn dennoch ein Antrag auf medizinisches Cannabis abgelehnt wurde

Eine Ablehnung bedeutet nicht automatisch das endgültige Aus für Ihre Cannabistherapie. Nach einer Ablehnung durch die Krankenkasse haben Patienten wichtige Rechtsbehelfe: Innerhalb eines Monats nach Erhalt des Ablehnungsschreibens können Sie Widerspruch bei Ihrer Krankenkasse einlegen. Dieser Widerspruch sollte gut dokumentiert sein.

Wichtige Schritte im Widerspruchsverfahren:

  • Legen Sie dem Widerspruch eine detaillierte ärztliche Stellungnahme bei
  • Begründen Sie schriftlich, warum die Therapie für Sie medizinisch notwendig ist
  • Fügen Sie alle relevanten medizinischen Unterlagen bei

Sollte der erste Widerspruch erfolglos bleiben, gibt es weitere Möglichkeiten: Der Widerspruchsausschuss prüft Ihren Fall und trifft eine abschließende Entscheidung.

Falls auch dieser Ausschuss Ihrem Anliegen nicht stattgibt, besteht die Option, Klage beim zuständigen Sozialgericht zu erheben – und das sogar kostenfrei.

Wichtig zu wissen: Jeder Fall ist individuell. Eine Ablehnung ist nicht das Ende, sondern oft nur der Beginn eines Klärungsprozesses.

Unsere Leseempfehlung!
Cannabis – die Legalisierung in Deutschland

Seit dem 1. April 2024 ist Cannabis in Deutschland legal, aber kennen Sie auch die genauen Bestimmungen? Erfahren Sie mit uns, was jetzt erlaubt ist und wo Grenzen gesetzt sind.

Medizinische Cannabistherapie – wie sieht die Zukunft aus?

Die Zukunft der medizinischen Cannabistherapie ist vielversprechend – aber auch wackelig: Denn eine neue konservative Regierung könnte all diese Fortschritte schnell wieder zurückdrehen.

Das wäre eine Katastrophe für alle, die durch eine Cannabistherapie Linderung erfahren und von der Behandlung abhängen. Und ja – die Errungenschaften der letzten Jahre zeigen, wie weit wir gekommen sind, jedoch keineswegs in Stein gemeißelt.

Cannabis als Medizin bleibt ein politisches Thema, bei dem eine Kehrtwende leider jederzeit möglich ist.

Cannabis Plantage Tag

Fazit:  Medizinisches Cannabis – Ein Hoffnungsschimmer mit Herausforderungen

Die medizinische Cannabistherapie in Deutschland ist eine hoffnungsvolle Geschichte zwischen Innovation und Unsicherheit. Während Patienten heute neue Chancen haben, bleibt die Zukunft ungewiss – denn eine konservative Regierung könnte diese Fortschritte schnell wieder zunichtemachen.

Was bleibt, ist die Hoffnung vieler Betroffener auf Linderung – und viel evidenzbasierte Forschung, die die positiven Wirkungen von Cannabis auf Menschen mit diversen schweren Erkrankungen untermauert.

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  1. Ärzteblatt (2018): Kann Cannabis Schmerzen wirklich lindern?
    https://www.aerzteblatt.de/blog/98040/Kann-Cannabis-Schmerzen-wirklich-lindern (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  2. Universimed (2019): Einsatz von Cannabis-basierten Medikamenten in der Neurologie und Psychiatrie.
    https://www.universimed.com/ch/article/neurologie/einsatz-von-cannabis-basierten-medikamenten-in-der-neurologie-und-psychiatrie-2122571 (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  3. Hyperthermiezentrum Filderstadt (2019): Cannabis bei Krebs – Wie Hanf Krebspatienten helfen kann.
    https://www.hyperthermie-filderstadt.de/blog-alternative-krebstherapien/cannabis-bei-krebs-hanf-krebspatienten-helfen/ (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  4. Springer Medizin (2024): Cannabinoide in der Medizin.
    https://link.springer.com/article/10.1007/s15006-024-3673-1 (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  5. Deutsche Apotheker Zeitung (2024): Cannabinoide gegen Schlafstörungen einsetzen.
    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2024/08/28/cannabinoide-gegen-schlafstoerungen-einsetzen (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  6. MDR (2024): Cannabis als Medizin: Wann und wie kann es helfen?
    https://www.mdr.de/ratgeber/gesundheit/cannabis-medizin-behandlung-242.html (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  7. Barmer (20.24.): Cannabis auf Rezept – Was Sie wissen sollten.
    https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/cannabis/cannabis-auf-rezept-1003866 (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)
  8. Barmer (2024): Widerspruch einlegen – So gehen Sie vor. https://www.barmer.de/unsere-leistungen/leistungen-a-z/beratung-und-hilfen/widerspruch-einlegen-1056112 (Abrufdatum: 3. Dezember 2024)

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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