Warum es wichtig ist, den Zugang zu medizinischem Cannabis zu schützen

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Medizinisches Cannabis Frisch
Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über medizinisches Cannabis, die dazugehörige Gesetzgebung und andere Entwicklungen rund ums Thema, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Eine mögliche Rücknahme der Cannabislegalisierung ab 2025 sorgt für Diskussionen, doch der Fokus der Diskussion liegt häufig auf dem Freizeitgebrauch. Für viele schwerkranke Patienten jedoch ist medizinisches Cannabis unverzichtbar. Sein Schutz ist eine gesundheitspolitische und ethische Notwendigkeit, die nicht gefährdet werden darf.
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Die Bedeutung von medizinischem Cannabis

Verschiedene Untersuchungen zeigen, wie Cannabisprodukte Symptome verschiedener chronischer oder unheilbarer Krankheiten lindern kann und für Patienten alltägliche Herausforderungen einfacher machen kann. 

Medizinisches Cannabis wird bei verschiedenen schwerwiegenden Erkrankungen eingesetzt, darunter:

  • Chronische Schmerzen: Studien zeigen, dass Cannabinoide eine schmerzlindernde Wirkung haben können.
  • Multiple Sklerose: Die Reduktion von Spastiken durch Cannabispräparate ist wissenschaftlich belegt.
  • Übelkeit und Erbrechen bei Chemotherapie: Cannabis wird als Ergänzungstherapie anerkannt, wenn Standardmedikamente nicht ausreichend wirken.

Der Neurobiologe Tibor Harkany vom schwedischen Karolinska Institutet betont sogar den möglichen Einsatz von Cannabinoiden als primäre Therapieform bei Epilepsie. Bei dieser Erkrankung könne der Krankheitsverlauf schnell und günstig beeinflusst werden.

Patientin Doktor Cannabis

Vorteile für Patienten seit 2024

Seit der Legalisierung von Cannabis im Jahr 2024 hat sich der Zugang zu medizinischem Cannabis für viele Patienten deutlich erleichtert.

Zugelassene Ärzte können Rezepte für entsprechende Präparate ausstellen. Lediglich eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse muss in manchen Fällen noch erfolgen.

Cannabis fällt seit der Legalisierung nicht mehr unter das Betäubungsmittelgesetz und kann von Betroffenen einfach mit einem Rezept aus der Apotheke bezogen werden.

Diese Situation bietet Sicherheit für die behandelnden Ärzte, vor allem aber für die Patienten, die sich auf gleichbleibend hohe Qualitäten ihrer Medikation verlassen können und zudem Rechtssicherheit beim Erwerb, Besitz und Konsum von medizinischem Cannabis besitzen.

Gut zu Wissen!

Medizinisches Cannabis unterliegt strengen Qualitätskontrollen und enthält genaue Angaben zu THC- und CBD-Gehalt.

Auswirkungen einer Rücknahme der Legalisierung

Eine Rücknahme der Legalisierung von Cannabis unter einer von Friedrich Merz (CDU) geführten Bundesregierung hätte weitreichende Folgen. Das betrifft ganz besonders Patienten, die auf medizinisches Cannabis angewiesen sind, um eine erträgliche Lebensqualität zu erreichen.

Ohne geregelten Zugang wären sie gezwungen, auf den Schwarzmarkt auszuweichen, wo weder Qualität noch Sicherheit der Produkte gewährleistet sind.

Patienten werden unnötig kriminalisiert und stigmatisiert, was zusätzliche psychische und soziale Belastungen nach sich ziehen kann.

Die Rücknahme würde auch Forschung und Innovation im Bereich medizinischer Cannabinoide hemmen und den Fortschritt der Therapieoptionen einschränken. Bisher sind die Wirkstoffe sowie die Wirkmechanismen der in Cannabis enthaltenen Cannabinoide und Flavonoide nur unzureichend bekannt.

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Medizinisches Cannabis im internationalen Vergleich

Das vergleichsweise kleine Land Israel gilt in seinem Umgang mit Cannabis als beispielhaft, zumindest in Bezug auf medizinisch wirksamen Hanf. Ziel der israelischen Regierung ist es, den Zugang zu dem für viele Patienten so wertvollen Stoff stark zu vereinfachen, damit eine breite Masse von Menschen von den positiven Auswirkungen profitieren kann.

Auch Kanada hat Cannabis für medizinische Zwecke bereits ab 2001 legalisiert. Der Freizeitgebrauch von Hanf ist seit 2018 legal. Damit hat sich das nordamerikanische Land eine Spitzenposition unter den Produzenten von medizinischem Cannabis gesichert.

Unser Lesetipp!
Ist Deutschland ein globales Vorbild für medizinisches Cannabis?

Medizinisches Cannabis eröffnet neue Perspektiven für die Therapie schwerer Erkrankungen. Deutschland gilt als Vorreiter, doch Hürden und Unsicherheiten bleiben. Welche Krankheiten behandelt werden können und wie Patienten Zugang erhalten, erfahren Sie hier.

Die politische und gesellschaftliche Bedeutung der Debatte

Ethisch betrachtet ist die medizinische Versorgung alle Menschen ein Grundrecht. Einschränkungen beim Zugang zu medizinischem Cannabis untergraben dieses Recht. Internationale Organisationen wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) betonen, dass Patienten Zugang zu allen geeigneten Therapien erhalten sollten.

Der medizinische Einsatz von Cannabis muss außerdem klar vom Freizeitgebrauch von Gras und anderen Cannabisderivaten unterschieden werden.

Hier sollte es Aufklärung darüber geben, dass das Mittel in vielen Fällen nicht genommen wird, um einfach high zu werden, sondern wesentliche gesundheitliche Verbesserungen für bestimmte Patientengruppen zu erwarten sind.

Wissenschaftler Prüft Cannabis

Fazit – Medizinisches Cannabis muss legal bleiben

Der Zugang zu medizinischem Cannabis ist für viele Patienten lebenswichtig. Einschränkungen oder bürokratische Hürden gefährden nicht nur ihre Gesundheit, sondern in großem Maße auch ihre Lebensqualität.

Die deutsche Politik hat es in der Hand, unzähligen Betroffenen mit Erkrankungen wie MS, Krebs, Epilepsie und weiteren Indikationen ein würdevolles Leben zu ermöglichen, indem die Legalisierung von medizinischem Cannabis nicht zurückgenommen wird.

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  1. Trotz MS (2024): Cannabis lindert Schmerzen bei MS wirksam. https://www.trotz-ms.de/behandlung/begleittherapie/cannabis-lindert-schmerzen-bei-ms-wirksam (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  2. Ärzteblatt (2003): Chronische Schmerzen – Cannabis verhindert Schmerz und Spastik. https://www.aerzteblatt.de/archiv/34138/Chronische-Schmerzen-Cannabis-verhindert-Schmerz-und-Spastik (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  3. Krebsinformationsdienst (2024): Cannabis bei Krebsschmerzen und Übelkeit. https://www.krebsinformationsdienst.de/aktuelles/detail/cannabis-bei-krebsschmerzen-und-uebelkeit (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  4. Medizinische Universität Wien (2021): Cannabis in der Medizin – Enormes therapeutisches Potenzial, aber wesentliche Studien fehlen noch. https://www.meduniwien.ac.at/web/ueber-uns/news/2021/news-im-dezember-2021/cannabis-in-der-medizin-enormes-therapeutisches-potenzial-aber-wesentliche-studien-fehlen-noch/ (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  5. Kassenärztliche Bundesvereinigung (2024): Cannabis verordnen. https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php# (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  6. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (2024): Reisen mit medizinischem Cannabis. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/Reisen-mit-medizinischem-Cannabis/_node.htm (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  7. Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) (2024): Erlaubnis für medizinisches Cannabis. https://www.bfarm.de/DE/Bundesopiumstelle/Medizinisches-Cannabis/Erlaubnis/_node.html (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  8. CDU (2024): Merz: Legalisierung von Cannabis rückgängig machen. https://www.cdu.de/artikel/merz-legalisierung-von-cannabis-rueckgaengig-machen (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  9. Israelnetz (2024): Das Land von Milch, Honig und Cannabis. https://www.israelnetz.com/das-land-von-milch-honig-und-cannabis/ (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  10. Konturen (2024): Cannabislegalisierung in Kanada seit 2018. https://www.konturen.de/fachbeitraege/cannabislegalisierung-in-kanada-seit-2018/ (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  11. Pharmazeutische Zeitung (2024): Kanada ist Spitzenreiter bei Cannabis-Lieferungen nach Deutschland. https://www.pharmazeutische-zeitung.de/kanada-ist-spitzenreiter-bei-cannabis-lieferungen-nach-deutschland-128214/ (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  12. Deutscher Bundestag (2015): Wissenschaftlicher Dienst – Cannabis und rechtliche Aspekte. https://www.bundestag.de/resource/blob/405508/4dd5bf6452b5b3b824d8de6efdad39dd/wd-3-089-15-pdf-data.pdf (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)
  13. Weltgesundheitsorganisation (WHO) (2024): Gesundheit ist ein fundamentales Menschenrecht. https://www.who.int/news-room/commentaries/detail/health-is-a-fundamental-human-right (Abrufdatum: 6. Dezember 2024)

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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