Warum medizinisches Cannabis für Bedürftige unerlässlich ist

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Wir schreiben regelmäßig über medizinisches Cannabis, die dazugehörige Gesetzgebung und andere Entwicklungen rund ums Thema, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Für viele Patienten mit chronischen Erkrankungen ist medizinisches Cannabis mehr als eine Therapieoption – es ist eine Notwendigkeit. Bedürftige stehen vor finanziellen und bürokratischen Hürden, um Zugang zu diesem wichtigen Arzneimittel zu erhalten. Warum Cannabis für viele Menschen unerlässlich ist und wie Patienten es sicher und kostengünstig nutzen können.
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Medizinisches Cannabis: Ein unverzichtbares Medikament für Patienten

Medizinisches Cannabis hat sich als wirksame Behandlung für verschiedene chronische Erkrankungen etabliert. Für viele Patienten ist der Wirkstoff keine Luxusoption, sondern eine medizinische Notwendigkeit, die ihre Lebensqualität erheblich verbessert.

Doch der Zugang zu Cannabis ist oft mit finanziellen und bürokratischen Hürden verbunden – besonders für Menschen mit geringem Einkommen. 

Zudem steht zu befürchten, dass bei einem Regierungswechsel in Deutschland die Möglichkeiten, über sichere und krankenkassenfähige Bezugsquellen zu verfügen, in Gefahr gerät.

Eine Bundesregierung unter der Führung von Friedrich Merz will die Legalisierung von Cannabis wieder zurücknehmen. Inwieweit auch der Bezug von medizinisch notwendigen Substanzen davon betroffen sind, hat die Partei bisher offen gelassen.

Der Deutsche Bundestag

Anwendungsbereiche von medizinischem Cannabis

Medizinisches Cannabis kann bei zahlreichen Erkrankungen eingesetzt werden, insbesondere wenn konventionelle Medikamente nicht ausreichend helfen oder starke Nebenwirkungen haben. 

Die bekanntesten Anwendungsbereiche sind:

Prof. Kirsten Müller-Vahl, Fachärztin für Neurologie und Psychiatrie an der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH), erklärt: „Medizinisches Cannabis hat ein enormes therapeutisches Potenzial. Allerdings ist es derzeit noch nicht gut verstanden, und Ärzte müssen mehr darüber herausfinden, wie dieses Potenzial erschlossen werden kann. Wir stehen hier erst am Anfang einer Reise.“

Die Ärztin führt weiter aus: „Meine Erfahrung zeigt, dass medizinisches Cannabis keine suchterzeugende Wirkung hat, wenn es unter ärztlicher Aufsicht verwendet wird. Von den beiden Cannabinoiden, die heute therapeutisch eingesetzt werden, ist Cannabidiol (CBD) nicht psychoaktiv, und ich selbst habe keine Fälle erlebt, in denen Patienten, die mit Tetrahydrocannabinol (THC) behandelt wurden, Anzeichen einer Abhängigkeit zeigten.“

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Die Vorteile von medizinischem Cannabis

Medizinisches Cannabis bietet eine vielversprechende Behandlungsoption für Patienten, die auf herkömmliche Therapien nicht ausreichend ansprechen.

Die Hauptvorteile des Wirkstoffs liegen in der individuellen Anpassbarkeit, da verschiedene Cannabinoide – speziell THC und CBD unterschiedliche Wirkungen haben.

Während THC vor allem für seine schmerzlindernden und appetitanregenden Eigenschaften bekannt ist, wirkt CBD entzündungshemmend und angstlösend, ohne jedoch psychoaktive Effekte zu verursachen.

Eine weitere Stärke von medizinischem Cannabis sind die vielfältigen Anwendungsformen. Patienten können zwischen Ölen, Sprays, Inhalationen oder essbaren Produkten wählen, je nachdem, welche Darreichungsform am besten vertragen wird.

Besonders bei chronischen Erkrankungen kann eine individuell abgestimmte Cannabistherapie helfen, Symptome gezielt zu lindern und die Lebensqualität nachhaltig zu verbessern.

Gut zu Wissen!

Nicht alle Cannabis-Sorten wirken gleich. Manche enthalten mehr THC, andere mehr CBD oder andere Cannabinoide – lassen Sie sich von erfahrenen Fachpersonal beraten, welche die richtige Sorte für Ihre Bedürfnisse ist.

Hürden für Bedürftige: Kosten und Zugang

Obwohl medizinisches Cannabis legal verschrieben werden kann, sind die Kosten ein großes Problem. Die Therapie kostet oft mehrere hundert Euro pro Monat, und nicht jeder Patient erhält eine Kostenübernahme durch die Krankenkasse.

1. Wie teuer ist Cannabis?

  • Die Preise auf der Straße sind oft stark überteuert, ohne dass eine hohe und gleichbleibende Qualität gewährleistet werden kann.
  • Die Preise für kontrolliert angebautes medizinisches Cannabis bewegen sich in einem engen preislichen Rahmen.
  • Bei Kostenübernahme durch die gesetzlichen Krankenkassen ist der Wirkstoff für Patienten abzüglich des Eigenanteils kostenfrei.

2. Wege zur Kostenübernahme

  • Antrag bei der Krankenkasse: Ärzte müssen bei schwerer Erkrankung ihres Patienten nachweisen, dass eine medizinische Notwendigkeit vorliegt und eine andere Therapie nicht zur Verfügung steht. Außerdem muss es eine realistische Aussicht auf Besserung der Symptome geben.
  • Bei Ablehnung Widerspruch einlegen: Viele Anträge werden in erster Instanz abgelehnt – ein Widerspruch lohnt sich häufig. 
  • Wenn auch ein erneuter Antrag scheitert, steht der Weg einer Klage vor dem Sozialgericht frei.

3. Praktische Tipps für Bedürftige

  • Patientenvereinigungen: Unterstützung bei Anträgen und Sammelbestellungen.
  • Vergleich der Angebote: Apotheken bieten oft Rabatte oder günstigere Sorten an.
  • Günstige Tarife im Internet nutzen: Anbieter im Internet haben durch geringere Festkosten oft die Möglichkeit, medizinisches Cannabis zu sehr vorteilhaften Preisen anbieten zu können.
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Sichere Anwendung von medizinischem Cannabis

Die richtige Anwendung ist entscheidend, um eine optimale Wirkung zu erzielen.

1. Einnahmeformen

  • Inhalation: Schnelle Wirkung, aber kürzere Dauer.
  • Öle & Kapseln: Längere Wirkung, ideal für Schmerzpatienten.
  • Essbare Produkte (Edibles): Langsame Aufnahme, aber anhaltende Wirkung.

2. Dosierung

  • Beginnen Sie mit niedrigen Dosen: Erhöhen Sie schrittweise, um Nebenwirkungen zu vermeiden.
  • Regelmäßige Einnahme optimieren: Eine gleichmäßige Einnahme über den Tag verteilt kann eine stabilere Wirkung erzielen.

3. Lagerung

  • Trocken und kühl aufbewahren: Vermeiden Sie direkte Sonneneinstrahlung.
  • Achten Sie auf Verfallsdaten: Der Wirkstoffgehalt von Präparaten mit medizinischem Cannabis kann sich mit der Zeit verändern.

Durch kleine, mit Salzlösung gefüllte Beutel, Bovedas genannt, kann die Lagerung optimiert werden, verrät der Apotheker Alexander Daske. „Sie […] sorgen für eine automatische Regulierung der Luftfeuchtigkeit in dem Behältnis. Dadurch kann die Lagerbedingung über Wochen sehr konstant gehalten werden. Sobald die Bovedas sich fest anfühlen, müssen sie entsorgt werden, da die Kapazität erschöpft ist.“

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Rechtliche Situation & Patientenrechte

Medizinisches Cannabis zur Behandlung von schwerwiegenden Erkrankungen unterliegt in Deutschland einer Verschreibungspflicht. Dank der Legalisierung von Cannabis im Jahr 2024 ist dafür kein Betäubungsmittelrezept mehr notwendig.

Auch hat sich die Anzahl der verschreibungsberechtigten Ärzte deutlich erhöht. Zu den Fachrichtungen, denen es erlaubt ist, ein Rezept für medizinisches Cannabis auszustellen, gehören unter anderem:

  • Allgemeinmediziner
  • Fachärzte für Innere Medizin
  • Neurologen
  • Psychiater
  • Palliativmediziner

Für die Bearbeitung des Antrags bei den Krankenkassen muss mit einer Frist von zwei Wochen gerechnet werden. Sollte ein Gutachten erforderlich sein, kann sich diese Dauer noch erhöhen.

Eilanträge mit einer Bearbeitungsdauer von höchstens drei Tagen können beispielsweise für Palliativpatienten gestellt werden.

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Fazit – medizinisches Cannabis ist kein Luxus und kein legalisierter Zugang zu einer Freizeitdroge

Für viele Patienten stellt Cannabis in seinen verschiedenen Darreichungsformen eine Therapiemöglichkeit dar, die ihre Lebensumstände massiv verbessern kann.

Erst mit der Liberalisierung des Umgangs mit Cannabis bekam eine Vielzahl von Bedürftigen einen Zugang zu diesem Wirkstoff, dessen Potenzial für die Medizin kaum überschätzt werden kann.

Es gilt in jedem Fall zu verhindern, dass diese Therapiechancen wieder eingeschränkt werden, weil sich die politische Windrichtung geändert hat.

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  1. CDU (2024): Merz: Legalisierung von Cannabis rückgängig machen. https://www.home.cdu.de/artikel/merz-legalisierung-von-cannabis-rueckgaengig-machen (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  2. Gelbe Liste (2024): Cannabis – Wirkung, Anwendung und Verordnung. https://www.gelbe-liste.de/wirkstoffe/Cannabis_53341 (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  3. Techniker Krankenkasse (2024): Indikationen für Cannabis in der Medizin. https://www.tk.de/techniker/krankheit-und-behandlungen/erkrankungen/behandlungen-und-medizin/indikationeb-cannabis-medizin-2032610 (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  4. Medical Tribune (2024): Cannabis-Eigentherapie bei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen weit verbreitet. https://www.medical-tribune.de/medizin-und-forschung/artikel/cannabis-eigentherapie-bei-chronisch-entzndlichen-darmerkrankungen-weit-verbreitet (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  5. Ärzteblatt (2024): Therapie mit Cannabis – aktuelle Entwicklungen. https://www.aerzteblatt.de/archiv/therapie-mit-cannabis-3e4d2f7c-5de7-41bd-861e-6441e5d12665 (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  6. Bundesamt für Gesundheit (BAG) (2024): Medizinische Anwendung von Cannabis in der Schweiz. https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/medizin-und-forschung/heilmittel/med-anwend-cannabis.html (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  7. PMC (2024): Medical Cannabis – Clinical Evidence and Use Cases. https://pmc.ncbi.nlm.nih.gov/articles/PMC8489315/ (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  8. Deutsche Schmerzgesellschaft (2024): Cannabis in der Schmerzbehandlung. https://www.schmerzgesellschaft.de/topnavi/patienteninformationen/aktuelles/cannabis-in-der-schmerzbehandlung (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  9. Ärzteblatt (2024): Das therapeutische Potenzial von Cannabis und Cannabinoiden. https://www.aerzteblatt.de/archiv/das-therapeutische-potenzial-von-cannabis-und-cannabinoiden-bbcc2812-50e4-4beb-bae3-bf671b690ead (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  10. Barmer (2024): Anwendungsformen von medizinischem Cannabis. https://www.barmer.de/gesundheit-verstehen/medizin/cannabis/anwendungsformen-1132266 (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  11. Frankfurter Rundschau (2024): Regeln und Preise für medizinisches Cannabis in Apotheken. https://www.fr.de/panorama/regeln-arzt-cannabis-preis-gras-apotheke-rezept-medizin-apotheke-gesetz-zr-93020237.html (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  12. Kassenärztliche Bundesvereinigung (2024): Cannabis verordnen – Voraussetzungen und Verfahren. https://www.kbv.de/html/cannabis-verordnen.php (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  13. AOK (2024): Cannabis auf Rezept – wer hat Anspruch? https://www.aok.de/pk/leistungen/medizinische-behandlung/cannabis-auf-rezept/ (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  14. Kanzlei Pfeffer (2024): Cannabis auf Rezept – rechtliche Grundlagen und Verfahren. https://www.kanzleipfeffer.de/post/cannabis-auf-rezept/ (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  15. Sozialverband VdK (2024): Schmerztherapie mit Cannabis – VdK erstreitet Kostenübernahme vor Gericht. https://www.vdk.de/mitgliedschaft/erfolgsgeschichte/schmerztherapie-mit-cannabis-vdk-erstreitet-vor-gericht-kostenuebernahme/ (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  16. Bundesverband der Cannabis-Patienten (BDC) (2024): Patienteninformationen zu medizinischem Cannabis. https://bdcan.de (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  17. Praxis für Suchtmedizin Schweiz (2024): Cannabinoide in der Medizin – Dosierung, Nebenwirkungen und Tipps. https://www.praxis-suchtmedizin.ch/index.php/de/cannabis/cannabinoide-in-der-medizin/dosierung-nebenwirkungen-tipps-patienteninformation (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  18. Frag die Apotheke (2024): Wie wird medizinisches Cannabis richtig gelagert? https://frag-die-apotheke.de/wie-wird-medizinisches-cannabis-gelagert (Abrufdatum: 13. Februar 2025)
  19. Kassenärztliche Bundesvereinigung (2024): Abrechnung und Kostenübernahme für medizinisches Cannabis. https://www.kbv.de/html/1150_68597.php (Abrufdatum: 13. Februar 2025)

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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