Männer und Frauen unterscheiden sich in vielen Punkten, was den Körper, die Psyche und ihre Gesundheit angeht. Das betrifft nicht nur die primären und sekundären Geschlechtsmerkmale, wie man denken könnte, sondern geht weit darüber hinaus.
Die Unterscheidungen bestehen im Körperbau, im Körperfett- beziehungsweise Muskelmasse-Anteil und in zahlreichen weiteren Details. Aber auch ihre Stellung in Familie und Gesellschaft haben Auswirkungen auf die Verfassung von Frauen.
Nachdem man dies über Jahrzehnte ignoriert hat, ist heute das Bewusstsein für geschlechtsspezifische Besonderheiten bei Ärzten, in der Forschung und in der Politik gestiegen.
Das schlägt sich beispielsweise in speziellen Online Angeboten für Frauen oder auch im Frauengesundheitsbericht des Robert Koch Institutes im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit nieder. (Quelle: rki.de)
Im Folgenden zeigen wir Ihnen 5 häufig auftretende Gesundheitsprobleme, von denen Frauen in stärkerem Maße betroffen sind als Männer.
Candida-Infektionen
Candida ist eine Gruppe von Hefepilzen, von deren Vertretern die Variante Candida albicans am häufigsten anzutreffen ist. Grundsätzlich ist der Pilz ungefährlich und ein gesunder Organismus hat von diesem Erreger nichts zu befürchten.
Er kann allerdings in feuchtwarmer Umgebung, wie beispielsweise in der Vagina einer Frau, sehr unangenehme Folgen haben. Zu einer übermäßigen Vermehrung der Pilze in der Scheide kann es dann kommen, wenn das dort natürlich vorhandene Milieu aus der Balance gerät. Das kann nach der Einnahme von Antibiotika oder infolge einer anderen Erkrankungen sein, die das Immunsystem schwächt.
Der auch Scheidenpilz oder genitaler Soor genannte Hefepilz gehört somit zu den Geschlechtskrankheiten der Frau. Er verursacht Rötungen und Brennen im Unterleib, starken Juckreiz sowie weißlichen Ausfluss.
Auch das Wasserlassen kann schmerzhaft sein, ebenso der Sex. Es können durchaus auch Männer eine Candida-Infektion bekommen. Bei ihnen sind die Folgen aber meist sehr milde bis nicht vorhanden. (Quelle: gesundheit.gv.at)
Ganz ähnliche Symptome entstehen bei bakterieller Vaginose, mit dem Unterschied, dass hier nicht Pilze die Beschwerden verursachen, sondern Bakterien.
Ein interessanter Effekt tritt ein, wenn Candida erfolgreich bekämpft wurde. Denn wenn Candida abstirbt, kann es zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwindel und Schüttelfrost kommen. Schuld daran sind die bei der Vernichtung des Pilzes frei werdenden Toxine, die im Körper die beschriebenen Auswirkungen haben können, bis sie abgebaut werden.
Um den Befall einer anderen Pilzart oder einem anderen Erreger auszuschließen, wird ein Abstrich genommen und im Labor eine Kultur angelegt. Die Behandlung erfolgt anschließend mit einem Antimykotikum, also einem Pilz-hemmenden Wirkstoff, der als Creme oder als Scheidenzäpfchen erhältlich ist.
Die meisten dieser Medikamente können rezeptfrei gekauft werden. Schnelle Linderung der Beschwerden ist daher in der Regel problemlos möglich. (Quelle: gesundheitsinformation.de)
- Erektionsstörungen
- STI Tests
- Asthma
- Übergewicht
- Bluthochdruck
- und viele mehr
Feigwarzen bei der Frau
Als Feigwarzen bezeichnet man kleine, gutartige Wucherungen der Haut, die sich vorrangig im Genital- und Analbereich bilden können. Verursacht werden sie durch Humane Papillomviren (HPV). HPV wird durch sexuelle Kontakte übermittelt und gehört deswegen zu den sexuell übertragbaren Krankheiten (STI).
Diese kleinen Wülste sind in der großen Mehrzahl der Fälle harmlos und stellen höchstens ein kosmetisches Problem dar. Beschwerden verursachen sie üblicherweise kaum. Feigwarzen bei der Frau siedeln sich oft an Stellen an, wo sie beim Geschlechtsverkehr stören.
Dann kann es zu Brennen, Jucken oder Rötungen kommen. Besonders unangenehm ist das Auftreten von Feigwarzen innerhalb des Körpers, in der Harnröhre, im After oder in der Vagina.
Es ist durchaus sinnvoll, sie im Blick zu behalten, selbst wenn keine Beschwerden auftreten. In seltenen Fällen ist es möglich, dass sich aus den harmlosen Feigwarzen eine bösartige Sonderform entwickelt.
Behandlungsmöglichkeiten sind Salben und Lösungen zur äußerlichen Behandlung. Auch ein Vereisen oder operatives Entfernen ist möglich. Ein Arzt entscheidet im Einzelfall, welche Methode am besten geeignet ist.
Sinnvoll ist eine Behandlung beider Geschlechtspartner, selbst wenn die Warzen nur bei einem auftreten. (Quelle: netdoktor.de)
Genitalherpes
Eine weitere Erkrankung, die an den weiblichen Geschlechtsorganen extremes Unbehagen auslösen kann, ist der Genitalherpes bei der Frau. Auch hier ist ein Virus der Verursacher – das Herpes Simplex Virus.
Auch in diesem Fall wird der Erreger meistens beim Sex übertragen, und zwar in der Regel vom Mann auf die Frau. Überdurchschnittlich viele Frauen sind von Genitalherpes betroffen. Anstecken kann man sich mit dem Virus übrigens auch, wenn der Partner unter keinerlei Symptomen leidet.
Wie auch die Lippen-Variante des Herpes-Virus bleibt das Virus lebenslang im Körper und kann durch verschiedene Faktoren getriggert wieder zum Ausbruch kommen. (Quelle: apotheken-umschau.de)
Die Symptome des Genitalherpes bei der Frau bestehen aus starkem Brennen und Jucken im Intimbereich, Anschwellen der Geschlechtsorgane sowie der umliegenden Lymphknoten, Schmerzen beim Urinieren, Ausfluss sowie Bläschenbildung.
Ursächlich behandeln lässt sich der Erreger nicht. Es ist aber möglich, mit Virostatika die Dauer und Intensität eines Ausbruchs zu lindern. (Quelle: netdoktor.de)
Chlamydien
Auch die Bakterienfamilie der Chlamydien gehört in der Ausprägung als urogenitale Infektion mit Chlamydia trachomatis zu den sexuell übertragbaren Infektionen, unter deren Folgen Frauen mehr zu leiden haben als Männer.
Eine Ansteckung kann sich durch Ausfluss, Schmerzen beim Sex oder beim Wasserlassen, Brennen oder Jucken äußern. Am häufigsten treten aber keine oder nur unspezifische Symptome auf, was dazu führt, dass von drei infizierten Frauen mindestens zwei nichts davon bemerken.
Das ist vor allem deshalb fatal, weil Chlamydien eine Reihe von Spätfolgen haben können. Dazu gehören Eileiterschwangerschaften, Entzündungen im Beckenbereich sowie Unfruchtbarkeit. (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de)
Besteht ein Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydien, kann eine Untersuchung von Urin- und Blutproben Gewissheit verschaffen. Eine Behandlung kann mit Antibiotika erfolgen. (Quelle: frauenaerzte-im-netz.de)
Junge Frauen bis 15 Jahre können sich einmal pro Jahr auf Kosten der gesetzlichen Krankenkassen auf Chlamydien testen lassen. (Quelle: gesundheitsportal.de)
Trichomonaden
Trichomoniasis ist eine Infektion des Genital- und Harntraktes, der von einzelligen Parasiten, den Trichomonaden, ausgelöst wird. Global betrachtet handelt es sich dabei um die am häufigsten auftretende durch Geschlechtsverkehr übertragbare Infektionskrankheit, auch wenn die Zahlen in Deutschland eher gering sind.
Hierzulande beobachtete Fälle lassen sich meist ins Ausland zurückverfolgen. Wiederum sind vor allem Frauen von den Symptomen betroffen, die sich durch übel riechendem Ausfluss, Jucken, Brennen sowie Schmerzen äußern können. (Quelle: netdoktor.de)
Die Diagnose wird mittels Abstrich in der Scheide und einer nachfolgenden Laboruntersuchung gestellt. Oftmals führt eine Behandlung durch das Antibiotikum Metronidazol zum Erfolg. In jedem Fall sollte sich der Partner mitbehandeln lassen.
Männer haben oft kaum oder gar keine Beschwerden durch Trichomonaden. Sie könnten den Erreger nach erfolgter Therapie an ihre Partnerin zurück übertragen. Bei einer bestehenden Schwangerschaft muss individuell nach einer Lösung gesucht werden. (Quelle: apotheken-umschau.de)
Vorsorge ist besser als Therapie
Bei vielen sexuell übertragbaren Krankheiten sind Frauen im Nachteil. Sie leiden unter stärkeren Beschwerden und sind höheren Risiken ausgesetzt, bis hin zur Unfruchtbarkeit.
Männer bemerken hingegen oftmals gar nicht, dass sie mit einem Erreger infiziert sind und geben diesen unbewusst weiter. Einfache Schutzmaßnahmen wie die Verwendung eines Kondoms bei Sexualkontakten mit Unbekannten können dazu beitragen, das Leiden von Frauen zu mindern.
Darüber hinaus schützen sich auch die männlichen Sexualpartner auf diese Weise vor Erkrankungen, die sie ebenso hart treffen können wie beispielsweise HIV.
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