Gibt es nicht: Blasenentzündung, wenn es warm wird. Oder doch?

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Das Redaktionsteam des DoktorABC Wellness Hubs

Wir schreiben regelmäßig über Blasenentzündung und andere Erkrankungen, um Ihnen fundierte Tipps, Tools und Ratschläge für den Alltag zu geben.

Wenn die Temperaturen steigen, denken die meisten nicht an Blasenentzündungen. Doch gerade jetzt ist Vorsicht geboten. Wir zeigen Ihnen, wie Sie unbeschwert durch die warmen Jahreszeiten kommen.
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Mit dem Anstieg der Temperaturen und dem Beginn der Badesaison steigt auch das Risiko, an einer Blasenentzündung (auch Zystitis oder Blasenkatarrh genannt) zu erkranken. Viele denken, dass dieses Leiden nur in der kalten Jahreszeit auftritt, doch das ist ein Irrglaube.

In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie einer Blasenentzündung im Sommer vorbeugen und was zu tun ist, falls es Sie doch erwischt hat.

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Sommerzeit – Hochsaison für Blasenentzündungen?

Der Sommer mit seiner ganzen Verlockung und Hitze bringt eigene Gefahren für Blasenentzündungen mit sich. Es ist eine falsche Vorstellung, dass die sommerliche Hitze Bakterien fernhält. Tatsächlich kann die Kombination aus viel Aktivität im Freien, wie Schwimmen in Pools oder Seen, und schnellen Temperaturwechseln den Körper unterkühlen lassen. Solche scheinbar harmlosen Kälteschocks, besonders nach dem Verlassen des Wassers oder an kühlen Sommerabenden, bieten Bakterien ideale Bedingungen zum Wachsen.

Die typische Sommerfeuchtigkeit, sei es durch Schwitzen oder das Tragen nasser Badekleidung, erleichtert es Bakterien zusätzlich, sich in der Nähe der Harnwege einzunisten. Ein weiteres Problem ist, dass viele von uns an heißen Tagen nicht genug trinken. Viele unterschätzen, wie wichtig es ist, auch bei warmem Wetter viel zu trinken. Zu wenig Flüssigkeit zu sich zu nehmen bedeutet, dass weniger Urin produziert wird, was Bakterien länger in der Blase halten und Infektionen begünstigen kann.

Kurz gesagt, der Sommer birgt ein paradoxes Risiko: Einerseits locken das warme Wetter und die Freizeitmöglichkeiten, andererseits können genau diese Bedingungen – wie Temperaturschwankungen, Feuchtigkeit und nicht genug zu trinken – das Risiko für Blasenentzündungen erhöhen.

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Besser nicht ignorieren

Eine unbehandelte Blasenentzündung ist nicht nur unangenehm, sondern kann auch ernsthafte Folgen haben:

  • Aufsteigende Infektionen: Unbehandelte Blasenentzündungen können zu Nierenbeckenentzündungen führen, was ernsthafte gesundheitliche Probleme zur Folge haben kann.
  • Chronische Harnwegsinfektionen: Wiederkehrende Blasenentzündungen können chronisch werden, wodurch die Behandlung schwieriger und langwieriger wird.
  • Blut im Urin: In einigen Fällen kann es zu Blut im Urin kommen, was ein Zeichen für eine schwerere Infektion sein kann.
  • Schädigung der Blasenwand: Lang anhaltende Infektionen können die Blasenwand schädigen und zu Schmerzen sowie zu Problemen beim Urinieren führen.
  • Resistenz gegen Antibiotika: Häufige und unbehandelte Infektionen können zur Entwicklung von Antibiotikaresistenzen führen, wodurch zukünftige Behandlungen erschwert werden.
  • Schwangerschaftskomplikationen: Bei schwangeren Frauen können unbehandelte Harnwegsinfektionen zu vorzeitigen Wehen oder niedrigem Geburtsgewicht des Babys führen.
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Unsere Wegweiser zur Genesung

1. Bleiben Sie hydratisiert

Um sicherzustellen, dass Sie täglich genug trinken, können Sie ein paar praktische Tipps in Ihren Alltag integrieren:

  • Nutzen Sie eine Trink-App: Es gibt viele Apps für Smartphones, die Sie daran erinnern, regelmäßig zu trinken. Sie können Ihre tägliche Zielmenge eingeben und die App protokolliert, wie viel Sie bereits getrunken haben.
  • Tragen Sie immer eine Wasserflasche bei sich: Egal ob bei der Arbeit, in der Uni oder beim Sport, eine wiederverwendbare Wasserflasche sollte Ihr ständiger Begleiter sein. So können Sie immer wieder trinken, ohne daran denken zu müssen, Wasser zu kaufen oder zu suchen.
  • Setzen Sie sich Trinkziele: Teilen Sie die Menge von 2-3 Litern auf den Tag auf. Setzen Sie sich zum Ziel, zum Beispiel vor jedem Essen ein Glas Wasser zu trinken und eines, sobald Sie aufwachen und bevor Sie ins Bett gehen.
  • Trinken Sie Tee oder aromatisiertes Wasser: Wenn Ihnen reines Wasser zu langweilig ist, können Sie Ihren Flüssigkeitshaushalt auch mit ungesüßtem Tee oder selbst gemachtem aromatisiertem Wasser aufbessern. Fügen Sie einfach ein paar Scheiben Zitrone, Gurke oder Beeren zu Ihrem Wasser hinzu.
So trinken Sie richtig!

Nehmen wir an, Sie stehen um 7 Uhr morgens auf. Beginnen Sie Ihren Tag mit einem großen Glas Wasser (ca. 250 ml). Vor und nach jeder Mahlzeit (Frühstück, Mittagessen und Abendessen) trinken Sie jeweils ein weiteres Glas.

Zwischen den Mahlzeiten trinken Sie jeweils zwei Gläser Wasser oder Tee. Vor dem Schlafengehen schließen Sie Ihren Tag mit einem weiteren Glas Wasser ab. Wenn Sie zwischenzeitlich Sport treiben oder es besonders heiß ist, erhöhen Sie die Menge entsprechend.

So erreichen Sie spielend Ihr Ziel von mindestens 2–3 Litern pro Tag.

2. Wärme als Verbündeter

Um Wärme effektiv als Verbündeten gegen Blasenentzündungsbeschwerden einzusetzen, gibt es einige einfache Methoden, die Sie zu Hause anwenden können:

  • Benutzen Sie eine Wärmflasche: Füllen Sie eine Wärmflasche mit heißem (nicht kochendem) Wasser und wickeln Sie sie in ein dünnes Tuch oder Handtuch, um direkten Hautkontakt und mögliche Verbrennungen zu vermeiden. Legen Sie die Wärmflasche dann auf Ihren Unterbauch, wo sie die Muskeln entspannen und Schmerzen lindern kann.
  • Nehmen Sie ein warmes Bad: Ein warmes Bad kann entspannend wirken und hilft dabei, die Muskeln im Bereich der Harnwege zu entspannen. Fügen Sie dem Badewasser nach Belieben Badezusätze hinzu, die eine beruhigende Wirkung haben, wie zum Beispiel Kamillenextrakte oder Lavendelöl. Achten Sie darauf, dass das Wasser angenehm warm, aber nicht zu heiß ist, um die Haut nicht zu reizen.
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3. Kleidung bewusst wählen

Um das Risiko von Blasenentzündungen zu verringern, ist die Wahl der richtigen Kleidung entscheidend. Hier sind einige praktische Tipps, wie Sie Ihre Kleidung bewusst wählen können, sowie ein konkretes Beispiel:

  • Bevorzugen Sie Baumwollunterwäsche: Baumwolle ist ein natürliches Material, das Feuchtigkeit gut aufnimmt und schnell trocknet. Das hilft, die Haut trocken zu halten und reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Bakterien wachsen.
  • Vermeiden Sie enge Kleidung: Eng anliegende Hosen oder synthetische Leggings können die Luftzirkulation einschränken und Feuchtigkeit einschließen. Wählen Sie stattdessen locker sitzende Kleidung, die Ihrer Haut erlaubt zu atmen.
  • Wählen Sie atmungsaktive Stoffe: Neben Baumwolle sind auch andere natürliche Materialien wie Leinen und einige moderne, atmungsaktive Synthetikfasern gut geeignet, um Feuchtigkeit vom Körper wegzuleiten.
  • Wechseln Sie nasse Kleidung sofort: Nach dem Schwimmen oder intensiven Sporteinheiten sollten Sie nasse Kleidung so schnell wie möglich wechseln, um ein feuchtwarmes Klima zu vermeiden, in dem Bakterien gedeihen können.
Hier ein Beispiel:

Angenommen, Sie planen einen aktiven Tag im Freien mit Freunden. Anstatt enge Jeans und synthetische Unterwäsche zu tragen, entscheiden Sie sich für eine locker sitzende Leinenhose und Unterwäsche aus 100 % Baumwolle.

Diese Kombination sorgt dafür, dass Ihre Haut atmen kann und reduziert das Risiko, dass sich Feuchtigkeit ansammelt und ein Umfeld schafft, in dem Bakterien leicht wachsen können. Sollten Sie im Laufe des Tages schwimmen gehen, nehmen Sie ein zusätzliches Set an trockener Kleidung mit, um nach dem Schwimmen die nasse Badebekleidung sofort wechseln zu können.

So bleiben Sie den ganzen Tag über trocken und verringern Ihr Risiko für eine Blasenentzündung.

4. Intimhygiene beachten

Um eine gute Intimhygiene zu gewährleisten und das Risiko von Blasenentzündungen zu verringern, sollten Sie folgende praktische Tipps beachten:

  • Wählen Sie die richtige Seife: Achten Sie darauf, dass die Seife oder Waschlotion für die Intimhygiene pH-neutral ist. Produkte, die speziell für den Intimbereich entwickelt wurden, helfen, den natürlichen pH-Wert der Haut zu erhalten und Irritationen zu vermeiden.
  • Sanft reinigen: Waschen Sie den Intimbereich einmal täglich mit lauwarmem Wasser und der pH-neutralen Seife. Mehr ist nicht notwendig, um die natürliche Flora nicht zu stören.
  • Richtig abtrocknen: Nach der Reinigung sollten Sie den Bereich vorsichtig mit einem sauberen, weichen Handtuch trockentupfen. Vermeiden Sie Reiben oder zu starkes Abtrocknen, um Hautirritationen zu verhindern.
  • Vermeiden Sie aggressive Produkte: Verzichten Sie auf Produkte mit starken Duftstoffen, Farbstoffen oder anderen aggressiven Chemikalien, die die Haut reizen könnten.
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5. Ernährung anpassen

Eine Studie aus dem Jahr 2008 zeigt, dass Cranberries bei Blasenentzündung helfen können. Um Ihre Ernährung so anzupassen, dass Sie von den Vorteilen der Cranberries profitieren können, hier einige praktische Tipps und ein konkretes Beispiel, wie Sie diese in Ihren täglichen Speiseplan integrieren können:

  • Cranberrysaft trinken: Achten Sie darauf, ungesüßten Cranberrysaft zu wählen, um den Zuckeranteil niedrig zu halten. Ein Glas am Morgen kann helfen, Ihre Harnwege gesund zu halten.
  • Cranberry-Nahrungsergänzungsmittel: Wenn Sie den Geschmack von Cranberries nicht mögen, können Sie auch auf Nahrungsergänzungsmittel zurückgreifen. Achten Sie auf die Dosierungsempfehlungen des Herstellers.
  • Cranberries in Mahlzeiten integrieren: Frische oder getrocknete Cranberries können zu verschiedenen Mahlzeiten hinzugefügt werden, wie Salate, Müslis oder Backwaren.
  • Cranberry-Wasser: Für eine erfrischende Alternative können Sie Wasser mit frischen Cranberries und vielleicht ein wenig Minze für zusätzlichen Geschmack zubereiten.
Frühstücks-Müsli mit Cranberries

Beginnen Sie Ihren Tag mit einem nahrhaften Frühstück, das Ihrem Körper Energie gibt und gleichzeitig Ihre Harnwege unterstützt:

  • 1 Tasse Haferflocken
  • 2 Esslöffel frische oder getrocknete Cranberries
  • 1 Tasse Milch oder eine pflanzliche Alternative
  • 1 Esslöffel Honig oder ein anderes natürliches Süßungsmittel (optional)
  • Eine Handvoll Nüsse oder Samen für zusätzliche Proteine und Omega-3-Fettsäuren
  • Frisches Obst nach Wahl für zusätzliche Vitamine und Geschmack
  • Die Haferflocken nach Anleitung auf der Verpackung mit Milch oder einer pflanzlichen Alternative kochen.
  • Die Cranberries, Nüsse oder Samen und das frische Obst hinzufügen.
  • Mit einem Löffel Honig oder einem anderen Süßungsmittel nach Geschmack süßen.

6. Medizinische Beratung suchen

Um sicherzustellen, dass Sie im Falle anhaltender Symptome einer Blasenentzündung angemessen reagieren, ist es wichtig, den Rat eines Arztes einzuholen. Hier ein praktischer Leitfaden und ein Beispiel dafür, wie Sie vorgehen sollten:

  • Beobachten Sie Ihre Symptome: Halten Sie fest, welche Symptome Sie haben und wann sie begonnen haben. Beachten Sie auch, ob neue Symptome auftreten oder sich bestehende verschlimmern.
  • Warten Sie nicht zu lange: Wenn die Symptome nach 2-3 Tagen nicht nachlassen oder wenn Sie Fieber bekommen, zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Fieber kann ein Zeichen für eine ernstere Infektion sein.
  • Bereiten Sie sich auf den Arztbesuch vor: Machen Sie sich Notizen zu Ihren Symptomen, Ihrer medizinischen Vorgeschichte und allen Medikamenten, die Sie einnehmen. So können Sie dem Arzt alle notwendigen Informationen geben.
  • Folgen Sie den ärztlichen Anweisungen: Befolgen Sie genau die Anweisungen Ihres Arztes bezüglich der Einnahme von Medikamenten und eventuell notwendiger Nachuntersuchungen.
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Fazit: Vorbeugung ist der beste Schutz

Blasenentzündungen im Sommer sind kein Mythos, aber mit den richtigen Vorsichtsmaßnahmen und einem bewussten Umgang mit Ihrem Körper können Sie das Risiko minimieren.

Die Sommermonate sollten eine Zeit der Entspannung und des Genusses sein, nicht der Beschwerden. Durch die Beachtung unserer Tipps können Sie sich vor diesem unangenehmen Leiden schützen und, falls nötig, eine schnelle Genesung fördern.

Bleiben Sie gesund und genießen Sie den Sommer in vollen Zügen!

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  1. Burchardt, M. (2020): Blasenentzündung im Sommer: Was tun? https://www.apotheken-umschau.de/krankheiten-symptome/nieren-und-harnwegserkrankungen/blasenentzuendung-erkennen-und-richtig-behandeln-733893.html. (Abrufdatum: 22. März 2024)
  2. Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V. (2023): Blasenentzündung: Tipps für den Sommer. https://www.urologie-frankfurt.com/blasenentzuendung.html. (Abrufdatum: 23. März 2024)
  3. Jepson, R. G., et al. (2008): Cranberries für die Prävention von Harnwegsinfektionen. https://www.cochranelibrary.com/cdsr/doi/10.1002/14651858.CD001321.pub4/full. (Abrufdatum: 24. März 2024)

Dieser Artikel enthält keine medizinischen Ratschläge und ersetzt auch nicht eine ärztliche Beratung. Er dient ausschließlich informativen Zwecken. Wenden Sie sich bei allen Fragen der Gesundheit oder im Krankheitsfall unbedingt an einen Arzt oder Apotheker und lesen Sie auch die Beipackzettel Ihrer Medikamente vor Einnahme sorgfältig durch.

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